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Neuseeland: Suedinsel Roadtrip
Suefinsel Roadtrip - 6. - 22. April 2015
Waehrend wir auf der Nordinsel noch super schoenes Wetter hatten, hat es ab unserer Ankunft in Picton auf der Suedinsel ueber eine Woche jeden Tag geregnet. Von Picton aus sind wir den Queen Charlotte Drive am Marlborough Sound entlang gefahren, der ein wenig an Fjordlandschaften in Nordeuropa erinnert. Die meiste Zeit ist leider alles im Nebel versunken, weshalb wir schnell Richtung Nelson und Abel Tasman Park weiter gefahren sind.
In Nelson haben wir mitten in der Stadt zwischen vielen anderen Campervans auf einem riesigen oeffentlichen Parkplatz geschlafen, wo es neben Duschen auch extra Waschmaschinen gab, damit alle Camper_innenbeduerfnisse an einem Ort erfuellt wurden. Waehrend wir auf der Nordinsel kaum andere Backpacker_innenvans gesehen haben, hat sich dies auf der Suedinsel komplett veraendert und wir haben staendig Backpacker_innen in ihren Autos gesehen.
Zum Glueck hatten wir zumindest einen schoenen Tag als wir im Abel Tasman Park ein bisschen spazieren gegangen sind. Normalerweise kann man eine 5-Tageswanderung durch den Nationalpark machen, der durch goldfarbene Straende, Buchten mit azulblauem Wasser und Buschwald mit Farnpalmen gepraegt wird.
Nach dem Abel Tasman Park sind wir Richtung Westkueste gefahren. Wir sind auf dem Weg dorthin durch ehemalige Goldgraeber_innen-Staedte gefahren, von denen heute nur noch Ruinen uebrig sind, die sich die Natur nach und nach wieder angeeignet hat, und haben einen Zwischenstopp am Buller River zum Raften gemacht, das auch Lara „erstaunlicherweise“ sehr viel Spass gemacht hat
Danach sind wir an der Westkueste entlang gefahren, die zwar etwas bevoelkerter ist als das Eastcape, gibt es aber trotzdem viele verlassene Straende, an denen man teilweise auch surfen kann. Im Norden der Westkueste fangen hinter den Straenden Huegel mit Buschwald an, weiter suedlich sind dann schon die Auslaeufer der suedlichen Alpen mit schneebedecken Bergen zu sehen.
Campsite Lake Mahinapua bei Hokitika - im Hintergrund kann man die schneebedeckten Alpen Neuseelands sehen
Dort ist es dann auch vor allem nachts zunehmend kaelter geworden und wir waeren mit einem Schlafsack trotz Waermflasche und Muetzen bei nur 4°C nachts manchmal fast erfroren.
Um von der Westkueste zur Ostkueste zu kommen sind wir ueber den Lewis Pass gefahren, der nicht ganz so hoch liegt wie die anderen Paesse. Auf unserem Weg Richtung Kaikoura haben wir einen Zwischenstopp in Hammer Springs eingelegt, einem kleinen Touri-Ort in Bergen, wo wir einen wunderschoenen Herbstnachmittag in einem Park verbracht haben. Im Unterschied zu Parkanlagen in Europa konnte man dort mit seinem Auto quer durch den Park und ueber den Rasen fahren, dort parken und in Ruhe seinen Picknick-Tisch aufbauen
Kaikoura war eines unserer Highlights in Neuseeland. Der Ort liegt direkt an der Pazifikkueste, waehrend im Westen der Stadt hohe schneebedeckte Berge anfangen, weshalb wir beim Surfen von den Wellen aus auf schneebedeckte Berge blicken konnten. Bei einem Spaziergang rund um die Insel haben wir ausserdem unendlich viele Seerobben gesehen, die einfach so rum lagen, weshalb man immer aufpassen musste nicht auf sie zu treten, weil das schmerzlich werden koennte. Noch dazu war Chris Gleuckstag und wir haben sogar einen kleinen Pinguin gesehen, der sich von den ganzen Kameras um ihn herum null beeindrucken lassen hat. Unser letzter Umsonst-Campingplatz war auch mit Abstand der schoenste – wir standen direkt am Strand und hinter uns konnte man die Berge sehen!
Von Kaikoura aus sind wir zu unseren letzten Stationen in Neuseeland gefahren. Zuerst waren wir 2 Tage auf der Halbinsel Akaroa bei Christchurch. Akaroa war eine franzoesische Siedlung, weshalb die Strassennamen noch immer franzoesische sind. Wir haben dort 2 wunderschoene Herbsttage verbracht. In unserer letzten Nacht im Campervan haben wir auf einer Schaffarms geschlafen, die gleichzeitig auch ein Hostel ist und einen Campingplatz hat und wo Lara zufaelligerweise vor 6 Jahren auch schon mal war
In Christchurch haben noch 2 Naechte bei einem Couchsurfer aus Argentinien geschlafen, der mit 11 anderen sehr netten Menschen aus Argentinien und Chile in einem Haus wohnt. Alle arbeiten in einer Fleischfabrik und in einer Milchpulverfabrik, um Geld fuers Reisen zu sparen oder ihren Master zu finanzieren. In Neuseeland war es extrem schwierig eine_n Couchsurfer_in zu finden, die einzigen 2 Zusagen hatten wir von zwei Argentiniern.
Die Innenstadt von Christchurch ist noch immer durch die 2 Erbeeben von 2010 und 2011 gekennzeichnet. Vor allem das Erdbeeben 2011 hat einen Grossteil der aelteren Haeuser in der Innenstadt zerstoert. Die Stadt ist gerade im Aufbau und viele Haeuser wurden ganz abgerissen. Diese Platze dienen zur Zeit vor allem als Parkplaetze, weshalb die Stadt wie ein riesen grosser Parkplatz wirkt. Es entstehen aber auch viele innovative Kunstprojekte sowie Street Art ueberall.
Ein Mann aus Christchurch, den wir an einem griechischen Imbissstand kennen gelernt haben hat uns erzaehlt, dass sein Haus erst jetzt 4 Jahre spaeter repariert wird und er deswegen bis Weihnachten in einem Wohnwaagen leben muss. Viele Menschen warten immer noch darauf, dass sich die Versicherung mit ihrem Fall befasst und entschieden wird, ob es renoviert oder abgerissen werden muss.
Von Christchurch sind wir nach Auckland geflogen, von wo aus es weiter nach Hong Kong geht
Wir haben die Zeit in Neuseeland sehr genossen und vor allem unser Camperinnenleben hat uns richtig gut gefallen. Unsere einzigen Sorgen waren wo wir umsonst schlafen koennen, uns duschen koennen, wo wir Wasser herkriegen und wo die naechste Tankstelle ist, was dank der Homepage „Campermate“, wo all diese Dinge auf eine Karte von Neuseeland eingezeichnet sind, meistens super geklappt hat.
Was uns tatsaechlich sehr ueberrascht hat, war die unglaublich schlechte Situation mit einem Internetzugang in Neuseeland. Waehrend es in Suedamerika in eigentlichem jedem noch so kleinen Ort und Hostel Internet gab, musste man hier immer fuer Internet zahlen und der einzige Ort an dem es freies Internet gab, waren die Bibliotheken, die deshalb immer geradezu ueberrannt wurden von Backpacker_innen. Auch die Benzinpreise waren ein wenig paradox und die Spanne zwischen den Preise echt hoch – von 1,73 NZ$ bis hin zu 2,12 NZ$!
Neuseeland wird mittlerweile auch deutlich mehr von Kuhwirschaft als von Schafwirtschaft gepraegt, weshalb wir sehr viel mehr Kuehe als Schafe waehrend unseres Roadtrips gesehen haben. Bei den hohen Milchpreisen (1L ca. 1,70 €) in Neuseeland ist es auch kein Wunder, dass immer mehr Dairy-Farmen entstehen. Dairyfarmer_innen gehoeren deshalb auch zu den einflussreichsten Personen. Fuer viele Umweltschuetzer_innen sind diese Farmen ein Dorn im Auge, weil sie die Farmen als die groessten Verursacher fuer Umweltverschmutzung sehen.
Ein Grossteil der Innenstadt sind seit dem Erdbeben Parkplaetze und sehen genauso aus wie hier auf dem Bild
Aufbruch: | 06.10.2014 |
Dauer: | 11 Monate |
Heimkehr: | September 2015 |
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