2 Homies around the World
Indien
Delhi - 20. - 22. Juli 2015
Nach 10 Monaten sind wir in unserem letzten Reiseziel Indien angekommen. Erschoepft vom Reisen auf den Philippinen und beschaeftigt sein mit Unisachen haben wir unsere ersten Tage in Delhi primaer im Hostel verbracht. Wir sind aber nach Old Delhi mit der Metro fuer umgerechnet ca. 10 Cent gefahren (um in die Metro zu kommen standen wir erst in einer Schlange mit ca. 300 Menschen, als uns jemand daraufhin gewiesen hat, dass es eine eigene Schlange fuer Frauen gibt, die praktisch nicht existent war, weshalb wir sofort durch die Sicherheitskontrollen konnten. In der Metro gab es dann auch eigene Frauenabteile, was uns aber erst aufgefallen ist als wir eingequetscht zwischen unzaehligen Maennern als einzige Frauen standen und an Schildern auf dem Boden mit dem Hinweis auf Frauenabteile vorbei gefahren sind) und haben uns dort ein wenig zu Fuss umgeschaut. Weil wir anders als andere Touris zu Fuss unterwegs waren, wurden wir alle paar Meter von Rikschafahrern angesprochen, die uns zum Spice Market oder anderen Tourihighlights in Old Delhi bringen wollten. Wir haben uns die Moschee und Bazarstrassen rund um die Moschee angeschaut, in denen es nicht die klassischen Souvenirs zu kaufen gab, sondern Hochzeitskarten, Tapeten oder aber Autoteile. Weil uns Delhi mit seinem verrueckten Verkehr, krassem Geraeuschpegel, diversen Geruechen und Menschenmengen etwas zu anstrengend war, sind wir nach 2 Tagen schon nach Jaisalmer – einem Ort, der in der Tharwueste in der Naehe der pakistanischen Grenze liegt – mit dem Zug gefahren, um dort 10 Tage als Freiwillige in einem kleinen Guesthouse zu arbeiten.
Jaisalmer - 23. Juli - 2. August 2015
Fuer unsere erste Zugfahrt in Indien haben wir uns ein Ticket in der Klasse 2AC gekauft. In den Zuegen gibt es meistens fuenf verschiedene Klassen die sich in Bezug auf Preis und vor allem auch auf Komfort erheblich voneinander unterscheiden. Angesichts der 19 Stunden Fahrt ueber Nacht waren wir ganz froh in der 2AC-Klasse gelandet zu sein, wo jeweils 2 Hochbetten eine Art Abteil bilden, es eine Klimaanlage und Bettlaken, Decken sowie Kissen gibt, weshalb wir die Nacht erstaunlich gemuetlich durchschlafen konnten. Waehrend der gesamten Zugfahrt ist ein Junge durch die Zugabteile gelaufen, um Chai-Tee zu verkaufen und hat „Chaaaiiiiii, Chaaaiiiii“ gerufen. Als wir morgens aufgewacht sind, haben wir durch unser kaputtes Fenster (unser Fenster war leider das einzige im Abteil das eingeschlagen war, weshalb die Sicht eher maessig war ) nur noch Wueste gesehen.
In Jaisalmer hat uns dann Ba, unser Chef fuer die naechsten 10 Tage, am Bahnhof abgeholt, wo unzaehlige Maenner gewartet haben, die alle versucht haben Tourist_innen fuer bestimmte Hostels zu gewinnen, wo ihnen dann eine Kommission gezahlt wird. Jaisalmer liegt in der Tharwueste in der Naehe zur pakistanischen Grenze und ist das einzige Fort in ganz Indien, das noch bewohnt wird, wobei die meisten Haeuser innerhalb des Forts mittlerweile Hostels oder Hotels sind und nicht mehr von Inder_innen bewohnt werden. Da alle Haeuser und Tempel aus Sandstein bestehen wird Jaisalmer auch als goldene Stadt in Rajasthan bezeichnet.
Unser Hostel „Hotel Mirage“ ist innerhalb des Forts und direkt gegenueber des eindrucksvollen Maharaja-Palasts. Da das Hostel sehr klein ist (eigentlich gibt es nur 3 Doppelzimmer) und gerade Nebenseasion aufgrund des Monsuns ist, waren kaum Gaeste in Ba’s Hotel und wir hatten nicht besonders viel zu tun. Ba ist in einem Wuestendorf bei Jaisalmer aufgewachsen und hat zunaechst von seinen Kamelen und Ziegen gelebt. Vor ein paar Jahren hat er sich dann seinen Traum erfuellt und ein Hostel in Jaisalmer eroeffnet. Ba kann zwar fliessend Englisch sprechen, nicht jedoch Englisch schreiben oder lesen, weshalb wir die Tage ueber vor allem seine Emails gecheckt und beantwortet haben und uns um neue Volunteers gekuemmert haben. Ausserdem haben wir ein paar neue Plakate gemalt, damit mehr Tourist_innen auf das Hostel und Restaurant aufmerksam werden und haben Ba in der Kueche geholfen. Anders als in Neuseeland haben wir nicht nur umsonst in Ba’s Hostel schlafen koennen, sondern konnten auch jeden Tag 3 Mahlzeiten essen. Die Essen und vor allem auch den Chai-Tee haben wir immer gemeinsam zubereitet, weshalb wir in den Tagen ein wenig indisch kochen gelernt haben und zumindest selbst Chapati (eine Art Weissmehl-Fladen, die es zu jedem Essen gibt und Hauptbestand einer indischen Mahlzeit in Rajasthan ist) machen koennen
Waehrend den 10 Tagen, die wir in Jaisalmer verbracht haben ,hat es 7 Tage komplett durchgeregnet. Angeblich hat es in den letzten Jahren nicht mehr so viel geregnet wie in dieser einen Woche, worueber sich die Wuestenbewohner_innen sehr und wir dagegen eher weniger gefreut haben. Wegen des starken Regens hatten wir oft stundenlang keine Elektrizitaet, da die Leitungen aus Sicherheitsgruenden in der ganzen Stadt ausgeschaltet wurden. Weil wegen dem Monsun nur so wenige Tourist_innen in Jaisalmer waren, haben wir in den Tagen vor allem beobachtet, wie extrem der Wettbewerb zwischen den unzaehligen Hostels innerhalb des Forts ist (diesen Wettbewerb gibt es eigentlich in allen Touri-Orten in Rajasthan). Die Hostelbesitzer kontrollieren und spionieren sich gegenseitig aus, um zu sehen wer wie viele Gaeste hat und was sich jeweils in den Hostels veraendert hat. Ausserdem gibt es eine Vielzahl an Jungs, die auf der Strasse stehen und deren Job es ist Tourist_innen in bestimmte Cafes oder Hostels zu bringen, wo sie dann eine Kommission erhalten. Aufgrund dieser Jungs war es oftmals unglaublich anstrengend durch die Strassen von Jaisalmer zu laufen, weil man einfach immer angesprochen (meistens mit „̢Ca va“ oder „Bonjour“ da es offenbar viele franzoesische Tourist_innen in Jaisalmer gibt) und zugelabert wurde.
Blick von Maharaja-Palast aus auf die Strasse in der unser Hostel lag (die Dachterrasse neben dem Top View Restaurant gehoert zu Ba's Hostel) - in der rechten Ecke sitzen die ganzen Jungs, die versuchen Tourist_innen fuer Restaurants oder Hotels zu gewinnen
Kamel-Safari
Jaisalmer und vor allem auch der Maharaja-Palast wirken ein bisschen wie aus einem Maerchen. Die beliebten Kamelsafaris in die Tharwueste zaehlen ebenfalls zu den Haupttouri-Attraktionen in der Stadt. Als der Monsunregen endlich aufgehoert hat, haben wir eine 2-taegige Kamelsafari gemacht. Wir sind nachmittags losgegangen und dann 2 Stunden mit dem Kamel, das sich spaeter als Dromedar rausgestellt hatte , durch die derzeit sehr gruene Wueste geritten. Aufgrund des vielen Regens haben wir viele Traktoren gesehen, die in der Wueste Felder fuer Weizen und Wassermelonen angelegt haben, was irgendwie ein wenig irreal gewirkt hat. In der Nacht konnten wir dann inmitten von Sandduenen im Mondschein schlafen. Da es unglaublich windig war sind wir am naechsten Morgen sandbedeckt wieder aufgewacht Auf der Safari haben wir ein Paar aus Berlin kennen gelernt, die uns waehrend wir auf den Kamelen durch die Wueste geritten sind, Tipps fuer das Leben in Berlin gegeben haben Fuer alle die es noch nicht schon mitbekommen haben, wir haben beide eine Zusage fuer Berlin bekommen und werden ab Oktober in Berlin leben und studieren!
Aufbruch: | 06.10.2014 |
Dauer: | 11 Monate |
Heimkehr: | September 2015 |
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