2 Homies around the World
Philippinen
Malaybalay - 27. Juni - 6. Juli 2015
Nach einem anstrengenden Flug von Kota Kinabalu nach Manila um 2 Uhr nachts und dann um 8 Uhr morgens weiter nach Cagayan de Oro sind wir auf Mindanao angekommen. Mindanao ist die groesste der ueber 7000 Inseln der Philippinen, auf der es vor allem im westlichen Teil immer wieder zu Unruhen und Anschlaegen durch die Rebellengruppe MNLF (Moro National Liberation Front) kommt, die versucht einen autonomen muslimischen Staat in dieser Region zu schaffen.
Da das auswaertige Amt und viele andere Regierungen deswegen Reisewarnungen fuer ganz Mindanao ausgesprochen haben, sind dort kaum andere Tourist_innen oder ueberhaupt Auslaender_innen. Das haben wir auch bemerkt als wir am ersten Tag durch Cagayan de Oro gelaufen sind und uns dort keine anderen Auslaender_innen begenet sind, was uns bisher auf der Reise noch nirgendwo passiert ist. Uns ist in Cagayan de Oro vor allem der Kontrast zwischen den krassen Malls mit internationalen Kettenrestaurants und Klamottenlaeden und den kleinen staubigen Imbisslaeden und Strassenstaenden direkt daneben aufgefallen. In vielen anderen Laendern war der Kontrast oft nicht so extrem wie auf den Philippinen weil die Staedte sonst sehr viel mehr segregierter sind und materiell nicht wohlhabende Menschen eher aus den Zentren verdraengt werden.
Spaeter haben wir uns in Cagayan de Oro mit Regina, eine Freundin die auch in Wien studiert hat, getroffen und sind mit ihr und ihrer Mitbwohnerin Kira nach Malaybalay 3 Stunden ins Innere der Insel gefahren. Regina und Kira machen dort ein Praktikum bzw. „weltwaerts“ bei der NGO „I.P.O.N.“ (International Peace Oberserver Network), die sich vor allem mit der Verletzung von Menschenrechten beschaeftigt, die insbesondere aufgrund von Landkonflikten entstehen. Im Vergleich zu der extrem staubigen und anstrengenden Stadt Cagayan de Oro ist Malaybalay eine entspannte Stadt, die umgeben ist von gruenen Bergen und Reisfeldern. Die Stadt ist ebenfalls sehr untouristisch, was sehr angenehm ist, da wir dort nicht wie an anderen Orten lediglich als Tourist_innen mit Geld betrachtet wurden und deshalb wie an fast allen anderen Orten immer mehr bezahlen mussten. Ausserdem waren die Menschen extrem nett zu uns und sehr interessiert.
Uns haben vor allem die kleinen Eateries gefallen, in denen Reis, verschiedene Gemuesesorten, Fruehlingsrollen und Fleisch zum Mitnehmen zum Fruehstueck und Mittagessen verkauft werden. Das Essen ist in Toepfen mit Deckeln aufgestellt und man kann die Deckel hochheben um zu schauen was im Topf ist und kann dann auswaehlen was man haben moechte.
Einige von Reginas und Kiras Freund_innen sind Ladyboys, die in Malaybalay zumindest abends sichtbarer in der Oeffentlichkeit sind als in vielen europaeischen Laendern. Einige der Ladyboys haben uns aber erzaehlt dass sie sich sehr wohl in der philippininischen Gesellschaft diskrimiert fuehlen und tagsueber oftmals als Zumba-Trainer_innen oder in Beauty-Salons arbeiten.
Monastery of Transfiguration bei Malaybalay. In dem Kloster wird Kaffee angepflanzt und verkauft, der Shop war aber leider bei unserem Besuch geschlossen.
Malapascua - 7. - 12. Juli 2015
Nach einer Woche in Malaybalay sind wir zu viert nach Malapascua, eine kleine Insel in der „Naehe“ der zweitgroessten Stadt Cebu, gefahren. Weil die Philippinen aus tausenden von Inseln bestehen und man staendig entweder Faehre fahren oder fliegen muss, ist reisen etwas komplexer.
Um nach Malapascua zu kommen, sind wir zuerst 3 Stunden mit dem Bus zurueck nach Cagayan de Oro gefahren, dann ueber Nacht 10 Stunden mit der Faehre nach Cebu, dann 6 Stunden mit dem Bus (in den Bussen sind meistens statt Zweierreihen Dreierreihene nebeneinander- also insgesamt 6 Sitze nebeneinander!, dementsprechend eng ist auch die Sitzsituation) nach Maya und dann nochmal mit einem Fischer-Touri-Boot 40 Minuten nach Malapascua, wo wir nach ueber 24 Stunden Reise endlich angekommen sind.
Malapascua ist eine kleine Insel mit Traumstraenden, auf der in der Nebensaison zum Glueck nur sehr wenige Tourist_innen waren. Bei den schweren Taifunen 2013 wurde die Insel sehr mitgenommen weshalb auf der einen Seite der Insel halbzerstoerte verlassene Resorts an Traumstraenden zu finden sind. Wegen einem Taifun, der ueber die Philippinen gezogen ist, war es die meiste Zeit allerdings sehr windig und regnerisch und hat bis auf die Palmen am Strand an einen Urlaub an der Nordsee erinnert. Wir haben eine Schnorchel-Tour um die Insel herum gemacht, die ganz nett aber nicht umwerfend war, weil es kaum Korallen gab, wahrscheinlich eine Folge des Dynamitfischens. Es gab auch noch eine andere Tour zu einer privatisierten Insel, auf der man deswegen Eintritt zahlen musste und die Tour deswegen unverhaeltnismaessig teuer war, weshalb wir nicht zu der Insel gefahren sind.
Im Hintergrund kann man ein Teil des zerstoerten Resorts sehen, dass durch die Taifune zerstoert wurde und seither nicht mehr wieder aufgebaut und hergerichtet wurde
Ueberall auf den Philippinen gibt es Basketballkoerbe - meistens sind sie so erfinderisch gebaut wie dieser hier. Rafe Bartholomew hat ein Buch ueber diese Liebe der Philippiner_innen zu Basketball geschrieben: "Pacific Rims: Beermen Ballin’ in Flip-Flops and Philippines’ Unlikely Love Affair with Basketball".
Bohol - Panglao - 12. - 16. Juli 2015
Danach sind wir mit Boot, Bus, Faehre und Trycicle auf die Insel Bohol gefahren bzw. auf die zu Bohol gehoerende Halbinsel Panglao. Die Insel war das Gegenteil von Malapascua – wir mussten sogar Eintritt zahlen um zum Strand zu kommen, weil alle Straende auf Panglao leider privatisiert sind und zu Resorts gehoeren. Ausserdem gibt es viele Touri-Attraktionen die als mehr vermarktet werden als sie es eigentlich sind, wie beispielsweise eine Schmetterlingsfarm in der es kaum Schmetterlinge gibt oder eine Haengebruecke ueber einen Fluss, die aber Bestandteil der meisten Touren zu den beruehmten Chocolate Hills sind. Die Chocolate Hills sind mit Gras bewachsene Huegel, die in der Trockenzeit braeunlich aussehen und daher auch ihren Namen erhalten haben. Eigentlich wollten wir dort selbst mit dem Motorroller hinfahren, leider haben wir uns aber alle gegenseitig mit einer Bindehautentzuendung angesteckt und konnten deswegen nicht selber fahren und mussten deshalb bei einer der organisierten Touren mitfahren. Vorher wurde uns allerdings nicht gesagt, dass zu der Tour auch noch eine ueberteurte Uebertouri-Bootsfahrt mit Buffet und "Live"musik auf dem Loboc River dazu gehoert, die wir dann gezwungenermassen mitmachen mussten und uns waehrenddessen etwas fehl am Platze gefuehlt haben...
Am Tag davor haben wir eine Island-Hopping-Tour gemacht, die echt schoen war wenn man bei unserem ersten Insel-Stopp die anderen 20 Boote mit ueberwiegend chinesischen Touris ausgeblendet hat, die in kleinen Ruderbooten am Ufer mit Schwimmwesten herumgefahren sind und versucht haben die Wasserschildkroeten vom Boot aus zu sehen, weil sie nicht schwimmen koennen und sich dabei die ganze Zeit lautstark unterhalten haben. Wir haben wahrenddessen versucht nicht beim schnorcheln von einem dieser der vielen Boote uberfahren zu werden. Tatsaechlich waren wir fast die Einzigen, die tatsaechlich selbst schnorcheln gegangen sind und sich nicht ueberreden lassen haben, wegen der „starken Stroemung“ mit einem ueberteuerten Boot am Ufer herum zu fahren. Unter Wasser haben wir echt viele schoene bunte Fische und einige Schildkroeten gesehen.
Insgesamt war unsere Zeit auf den Philippinen leider vor allem davon gekennzeichnet, dass wir 4 staendig abwechselnd oder gleichzeitig krank waren - durch strake Grippen, Lebensmittelvergiftungen (dieses Mal durch Reis) und Bindehautentzuendungen, weshalb wir in den 3 Wochen zweimal im Krankenhaus waren...
Unser Highlight war dann als wir am Flughafen in Cebu am AirAsia Schalter einchecken wollten und die Air Asia Uschi Chris wegen ihrem Auge das dank der Bindehautentzuendung krass angeschwollen war nicht fliegen lassen wollte. Wir mussten dann nach langen Diskussionen mit 2 Air Asia Uschis tatsaechlich in das aus einem Zimmer bestehende „Krankenhaus“, wo Chris dann den Arzt natuerlich auch noch selbst bezahlen musste, der daraufhin auf einen Zettel geschrieben hat, dass Chris flugtauglich ist, ohne sich das Auge jemals angesehen zu haben...
Insgesamt haben uns die Philippinen oft an die Laender die wir in Suedamerika bereist haben erinnert, was unter anderem auch daran liegt dass die Spanier_innen das Land katholiziert haben und die Architektur und die Kirchen Aehnlichkeiten haben. Auch in der Sprache sind noch immer viele spanische Worte enthalten. Fuer alle Zahlen in Bezug auf Geld wird beispielsweise Spanisch verwendet und zur Begruessung sagt man Kumusta (Como estas auf Spanisch).
Unser "Kapitaen" wie er versucht den Katamaran durch das niedrige Wasser zu leiten ohne dass wir uns auf den Sandbaenken stranden
Hier waren dann schon beide Augen von Lara und Regina entzuendet und 2 Stunden spaeter nach dem Rivercruise hat uns unser Tourguide dann im Krankenhaus abgesetzt...
Aufbruch: | 06.10.2014 |
Dauer: | 11 Monate |
Heimkehr: | September 2015 |
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