2 Homies around the World
Indonesien: Bali - Ubud
Ubud - 1. -12. Juni 2015
Von Gili Air sind wir weiter nach Ubud auf Bali gefahren. Um Geld zu sparen, sind wir anstatt mit dem Speedboat mit dem Slowboat (einer riesigen Faehre) gefahren, die ganze 5 Stunden von Lembar auf Lombok bis nach Benoa Harbour auf Bali gebraucht hat und nicht mehr ganz so neu gewirkt hat. Von Gili Air mussten wir erstmal mit einem Boot zurueck nach Lombok und von dort weiter mit einem Minibus Richtung Sueden waehrend wir staendig neue Leute eingesammelt oder aussteigen lassen haben. Die Faehre war voll mit Locals und einigen Backpacker_innen, denen das Speedboat zu teuer war (es gibt auch einige Geschichten ueber die mangelnde Sicherheit der Speedboote oder aber ins Wasser gefallene Menschen und Backpacks, die ebenfalls nicht so sehr fuer die Speedboat-Variante sprechen).
Waehrend der 5-stuendigen Fahrt au der Faehre lagen oder sassen irgendwann fast alle Leute auf dem Boden – dank der sehr sehr unbequemen Sitze – und haben ihren Reis im Bananenblatt gegessen, der vor der Fahrt verkauft wurde. In Benoa Harbour wurden dann alle Backpacker_innen auf verschiedene Kleinbusse und Autos verteilt (wir waren jedes Mal wieder davon fasziniert, wie die Organisation von diesen Transportgeschichten trotz scheinbarem Chaos so gut funktioniert hat, obwohl wir alle bei anderen Agencies unsere Tickets gebucht hatten) und wir sind mit einem Hippie-Hipster-Maedchen aus Deutschland Richtung Ubud weiter gefahren.
Dort angekommen wollten wir uns einen guenstigen Homestay suchen, von denen es laut Lonely Planet viele in unserer Strasse – Jalan Kajeng – geben soll. Wir waren anfangs etwas irritiert vom Starbucks am Ende unserer Strasse und den vielen tempelartig aussehenden Hauseingaengen, die alle so aussahen als ob sie unser Budget bei weitem uebersteigen wuerden. Letztendlich haben wir dann aber ein schoenes Zimmer mit eigenem Balkon mit Blick auf ein gruenes Tal in einem Homestay bei einer sehr netten Frau und deren Familie gefunden, die uns jeden Morgen traditionelles balinesisches Fruehstueck bestehend aus Reiskuchen mit Kokos und Fruechten serviert hat und sich insbesondere als es Lara nicht so gut ging, sehr liebevoll gekuemmert hat, dazu aber spaeter mehr... Es war dort wirklich sehr entspannt bis auf die Tatsache, dass wir jeden Morgen spaetestens um 5 Uhr morgens von lauten Haehnen unseres Homestays und denen der Nachbarschaft geweckt wurden und daraufhin puenktlich um spaetestens 7 Uhr von laut schreienden Kindern direkt unter unserem Zimmer, was Chris jeden Morgen fast in den Wahnsinn getrieben hat!
Unser Homestay - in vielen Haeusern in Ubud wohnt die ganze Familie. In der Mitte des Innenhofes ist ein Bungalow der als open-air-Wohnzimmer dient.
Ubud ist aus dem Film „Eat, Pray, Love“ mit Julia Roberts bekannt und wird deshalb vor allem von US-Tourist_innen regelrecht ueberrannt, die wie auch Julia Roberts im Film nach Erleuchtung in dem kleinen Ort suchen. Ubud liegt inmitten von Reisfeldern und ist ausserdem fuer seine vielen Kuenstler_innen und Gallerien bekannt, weshalb Ubud auch als die „cultural capital“ Balis bezeichnet wird. Zudem gibt es unglaublich viele Tempel und fast jedes Haus hat einen eigenen kleinen Schrein. Immer wenn wir durch die Strassen gelaufen sind, mussten wir aufpassen nicht auf einen der unzaehligen kleinen Offerings in aus Palmenblaettern gefalteten kleinen Schalen (Opfergaben) zu treten, die vor allen Haus- oder Ladeneingaengen auf dem Gehweg liegen.
Insgesamt waren wir 11 Tage in Ubud, so lang wie noch an keinem anderen Ort auf unserer Reise (ausser als wir in Piha gearbeitet haben), was zum einen daran lag, dass man in Ubud wunderbar seine Zeit entspannt verbringen kann und zum anderen daran, dass Lara das erste Mal auf der ganzen Reise eine Lebensmittelvergiftung hatte und deshalb erstmal 4 Tage flach lag... Wir hatten eine Meatball-Soup in einem Restaurant gegessen und wahrscheinlich waren ein paar der Meatballs leider nicht mehr gut... Die Privatklinik, in die wir gegangen sind, hat ein wenig an Praxen in den 60er Jahren oder die etwas ominoesen Wohnungspraxen in Wien erinnert und es gab zum Fiebermessen tatsaechlich nur ein altes Quecksilber-Thermometer.
In unseren Tagen sind wir in den Reisfeldern spazieren gegangen, haben uns an etwas abenteuerlichen Lonely Planet Walks quer durch Privatgelaende versucht (in der Beschreibung wurde natuerlich nicht erwaehnt, dass man mehrmals ueber Privatzaeune klettern muss ), haben uns die Tempelanlagen Gunung Kawi und Pura Tirta Empul (der fuer seine heiligen Quellen, in denen man baden kann, bekannt ist) angeschaut, waren bei einem traditionellen balinesischen Legong Dance, der fuer seine Bewegungen mit den Haenden und Augen bekannt ist und waren im Sacred Monkey Forest. Dort laufen eine Vielzahl an balinesischen long-tailed Macaques frei herum. Es gibt verschiedene Tempel in dem Wald und einen Friedhof, auf dem diejenigen Personen begraben werden, die sich eine eigene Einaescherung nicht leisten koennen und auf Masseneinaescherungen warten.
Ausserdem waren wir auf dem Ubud Food Festival, das zufaelligerweise genau an dem Wochenende statt gefunden hat als wir in Ubud waren. Das Festival bestand aus einer Reihe an Diskussionen, Workshops und Filmen. Wir waren bei zwei Diskussionen – ueber Street Food und dessen Bedeutung in Indonesien und ueber Bali und die Reiskrise, da immer mehr Reisfelder verschwinden, u.a. fuer teure Resorts, da Reisbaeuer_innen nur 1 $ am Tag verdienen und zudem immer mehr Genreis angebaut wird, der das Oekesystem der Reisfelder zerstoert. Zur Zeit gibt es den Versuch durch den Anbau und Vertrieb von Heritage-Reis, der wesentlich teurer, aber auch gesuender und leckerer ist, dieser Krise entgegen zu wirken. Wir haben uns auch 2 Filme im Rahmen des Festivals angeschaut. Zum einen den taiwanesischen Film „Eat, Drink, Man, Women“ – eine Komoedie ueber einen beruehmten Kuechenchef in Taipei und seine drei Toechter, den wir in dem italienischen Restaurant „Blackbeach“ gesehen haben, die jeden Tag einen anderen Film auf ihrer Dachterrasse zeigen und zum anderen den indonesischen Film „Filosopi Kopi“ ueber einen Coffeeshop in Jakarta und Kaffenanbau allgemein in Indonesien. Der Film laeuft erst seit kurzem im Kino, deshalb waren der Hauptdarsteller sowie ein Teil der Filmcrew nach dem Film noch anwesend fuer eine Diskussion, was die Massen an Indonesier_innen erklaert hat, die an dem Abend da waren, waehrend das Festival die anderen Tage vor allem durch Expats, die auf Bali leben, dominiert wurden.
In unserem Lieblings-Nasi-Campur-Place in Ubud mit unserem spanischen Freund, den wir in unserem Homestay in Kuta Lombok kennen gelernt haben und auf Gili Air und in Ubud wieder getroffen haben
Aufbruch: | 06.10.2014 |
Dauer: | 11 Monate |
Heimkehr: | September 2015 |
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