2 Homies around the World
Borneo
Borneo - Sabah - 16. - 26. Juni 2015
Nachdem wir beide ein wenig traurig aus Bali abgereist sind, sind wir im stroemenden Regen inmitten eines Industriegebiets in Kota Kinabalu (wo unser Hostel war) auf Borneo angekommen und wollten am liebsten gleich wieder weg fliegen. Kota Kinabalu wirkt wie ein grosses Industriegebiet, was wahrscheinlich daran liegt, dass der Ort immer nur Umschlagplatz fuer irgendwelche Waren war – von Holz, ueber Kautschuk bis hin zum Palmoel heute. Das einzig tolle an KK sind die vielen kleinen Foodcourts und das sehr gute und unterschiedliche Essen – wie auch schon in KL findet man alles wie beispielsweise indische Currys, Dumplings und Nudelsuppen. Da am 18. Juni der Ramadan gestartet hat, gab es abends ab 17 Uhr Ramadan-Maerkte in der Innenstadt, auf denen man fertig gekochtes Essen, Gebaeck als auch Saefte kaufen konnte, um dann puenktlich bei Sonnenuntergang um 18:30 Uhr essen zu koennen.
Borneo bzw. der malaysische Teil Sabah, in den wir gereist sind, ist leider absolut kein Backpacker_innengebiet, da es fast immer nur Tourpackages und organisierte Gruppenreisen gibt, die noch dazu super teuer sind. Weil wir ueberhaupt nicht richtig wussten, was wir machen sollen, um unser Budget nicht komplett zu ueberlasten, sind wir nach Sepilok im Osten von Sabah gefahren und sind dort letztendlich fast eine Woche in einem sehr schoenen Hostel geblieben und haben von dort aus kleine Tagesausfluege unternommen und unsere restliche Zeit mit Karten spielen verbracht Wir haben in einem traditionellen Longhouse geschlafen, das auf Stelzen steht und aus Holz besteht. Die Strecke von KK nach Sepilok fuehrt zuerst entlang des beeindruckenden Mount Kinabalu, den seit dem Erdbeben vor ein paar Wochen niemand mehr besteigen darf. Dabei ist die Besteigung des Mount Kinabalu eines der Tophighlights fuer Tourist_innen, die nach Sabah kommen, weshalb der Tourismus in Sabah auch etwas eingebrochen ist. Der traurige Teil der Strecke faengt auf der anderen Seite des Berges an, als wir stundenlang nur an Palmoelplantagen vorbei gefahren sind, wo ueberall Regenwald war bevor er abgeholzt wurde. Waehrend man sonst immer nur von der Regenwaldabholzung liest, ist es wirklich extrem, die Ausmasse in der Realitaet zu sehen. Eine Folge der Regenwaldabholzung sind die unzaehligen bedrohten Tierarten in Borneo, deren Lebensraum zunehmend verschwindet.
In Sepilok gibt es einige Rehabilitierungszentren fuer diese bedrohten Tierarten, z.B. fuer Orang-Utans, Sun Bears und Proboscis Monkeys (Nasenaffen), die es nur auf Borneo gibt. Viele der Tiere, die in den Zentren landen, wurden davor illegal als Haustiere gehalten, weshalb sie erstmal wieder an ein Leben in freier Wildbahn gewoehnt werden muessen. Wir haben uns alle drei Zentren angeschaut, allerdings hat nur das SORC (Sepilok Orang Utan Rehabilitation Center) fuer Orang-Utans nicht an einen Zoo erinnert. Die Sun Bears – die kleinsten Baeren weltweit, die im Regenwald leben und auch auf Baeume klettern koennen – wurden beispielsweise in relativ kleinen Gehegen gehalten im Vergleich zu dem Auslauf den sie in freier Wildbahn brauchen wuerden. Bei den Nasenffen war es am krassesten. Sie leben in einer Bucht, die Teil einer riesigen Palmoelplantage ist, weshalb die Affen ueberhaupt erst ihren Lebensraum verloren haben und deshalb wiederum gefuettert werden muessen, weil sie nicht mehr genuegend Nahrung finden auf dem schmalen Korridor Mangrovenwald, der nicht abgerodet wurde fuer die Plantage. Der Plantagenbesitzer hat sich stattdessen eine viel bessere Geschaeftsidee ueberlegt und indem er einen kleinen Teil der Mangroven stehen gelassen hat und das ganze jetzt als Proboscis Moneys Sanctuary vermarktet und dafuer teure Eintrittsgelder verlangt und ein Resort direkt daneben bauen laesst. Wir waren etwas schockiert ueber die Lebensbedingungen der Affen, denn in dem Mangrovenwasser schwimmt Plastikmuell und Oel sowie von einigen Touris, die die Affen schon fast gejagt haben, um ihr perfektes Urlaubsfoto mit einem Affen zu bekommen, ohne dass sie irgendjemand davon abgehalten hat.
Palmoelplantage, die als Proboscis Monkeys Sanctuary vermarktet wird. So sehen eigentlich fast alle Plantagen aus, die wir gesehen haben.
Eigentlich sind wir nach Borneo geflogen, weil es guenstiger war von dort aus auf die Philippinen weiter zu fliegen. Als der Flug ploetzlich aus unerklaerlichen Gruenden „unavailable“ war, haben wir in einem Air Asia-Reisebuero nachgefagt und haben erfahren, dass Air Asia einfach die ganze Route zwischen KK und Cebu bis auf weiteres gestrichen hat. Deswegen mussten wir dann einen relativ teuren Flug mit Cebu Pacific buchen und haetten viel guenstiger von Bali auf die Philippinen fliegen koennen, obwohl wir dann ueber Singapur haetten fliegen muessen...
Aufbruch: | 06.10.2014 |
Dauer: | 11 Monate |
Heimkehr: | September 2015 |
Ecuador
Peru
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Malaysia
Indonesien
Philippinen
Indien