Seidenstrassenprojekt

Reisezeit: September 2015  |  von Herbert S.

Buchara - Rundgang II

Nach der Mittagspause besuchen wir die beiden unterhalb des Mittagspausen-Lokalsgelegenen Bauten der Kalon-Moschee und der Medrese Mir-i-Arab.
Die ersten Ermüdungserscheinungen ob all der prächtigen Herrschaftsarchitektur treten auf, so viele Ensemble der aufragenden Mausoleen, Medresen und Minarette. Da sind wir auch einmal froh, im und beim Gewölbe der Mützenmacher einmal profanere Dinge in Augenschein nehmen zu können. - sprich Souvenirs - auch wenn alle die schönen Dinge nicht zu unserem Einrichtungssortiment zu Hause passen wollen.

Gewölbe der Mützenmacher - Tim Abdullah Chan - Der Basar ist im Prinzip die überdachte Kreuzung mehrerer Wege, die zum Aufbauen von Verkaufsläden einladen

Gewölbe der Mützenmacher - Tim Abdullah Chan - Der Basar ist im Prinzip die überdachte Kreuzung mehrerer Wege, die zum Aufbauen von Verkaufsläden einladen

An dem großen Platz hinter dem Gewölbe der Mützenmacher liegen zwei weitere bombastische Medresen, die Ulugbek Medrese und die Medrese Abdulasiz Chan, in der heute zahlreiche Souvenirläden liegen.

Teppiche über Teppiche - aber auch die haben wir schon

Teppiche über Teppiche - aber auch die haben wir schon

Im Gegensatz zu den arabischen Ländern ist das 'Lassowerfen' hier noch nicht erfunden, so dass wir - nahezu unbehelligt oder nur dezent zum Anschauen gebeten - in Ruhe alles bewundern können: kleine Miniaturen, sehr schönen Silberschmuck, Teppiche, oder auch zerlegte Teppiche als Türumrahmungen, spezielle geformte Scheren uvm

Nach Verlassen des Gewölbes 'schluffen' wir an einigen Ausgrabungen vorbei, zur Magoki-Attori-Moschee. Hier bin ich wohl der einzige, der sich noch aufrafft, Details der Architektur festzuhalten.

Allmählich kommen wir dann zum Abschluß unseres Rundganges zum Labi-Hauz-Komplex, der aus drei großen Monumentalbauten besteht:
Von Osten kommend sehen wir als erstes den Chanaka Devon Begi au dem Jahre 1620. Der Bauie besteht aus einer zentralen Kuppelhalle mit mehreren kleineren Nebenbauten, aber ohne Innenhof. daher kann ich ihn auch nicht so richtig einordnen, auch bleibt der ursprüngliche Zweck im Dunkeln. Natürlich ist uns unser Guide M. dabei keine Hilfe.

Direkt neben dem Bauwerk liegt eine weiteres Hauz. Das Wasserbecken selber misst 36 x 46 Meter und liegt im Schatten von teilweise sehr alten Maulbeerbäumen. Der Rand ist mit massiven Sandsteinblöcken ausgekleidet, die stufenartig zum Wasser hinunterreichen.

Labi Hauz - übersetzt: beim Bassin - im (nördlichen) Hintergrund sieht man den zweiten Monumentalbau - die Kukeldash Medrese

Labi Hauz - übersetzt: beim Bassin - im (nördlichen) Hintergrund sieht man den zweiten Monumentalbau - die Kukeldash Medrese

Die Kukeldash Medrese im Norden und die Medrese Nadir Devon Begi im Westen bilden praktisch - durch eine Straße getrennt - wieder ein Kosh-Ensemble, obwohl die zweite eigentlich gar keine Medrese werden sollte.

Das Bier am Labi Hauz haben wir nun wirklich verdient

Das Bier am Labi Hauz haben wir nun wirklich verdient

Aber der Tag ist noch nicht vorbei! In genau dieser Medrese finden wir uns nach einem kleinen Abendessen im Chinar mit leckerer Suppe und einem schmackhaften Reisgericht mit Kichererbsen und Fleisch am Abend wieder ein, um eine Modenschau und Volkstänze zu genießen.

Die Vorstellung hat durchaus auch kommerziellen Charakter. Neben einer Modenschau mit wirklich tollen Kleidern finden immer wieder typische Tänze in usbekischen Kostümen statt. Die Musik ist so laut, dass ich mein Hörgerät herunterschalten muß. Insgesamt läßt sich das Ganze aber gut eine Stunde aushalten.

Die reizende Hotelchefin Swetlana erklärt uns vieles und erklärt sich auch bereit nach der Vorstellung mit uns rundzugehen, um die Handarbeiten die in den Kabinen der Medrese angefertigt und verkauft werden, zu erklären, was M. eigentlich hätte tun müssen. Im einem Modeladen wird Ulrike fündig und kauft eine für sie typische Überwurfbluse.

Inzwischen sind zwei Paare verschwunden und wir beschließen zu fünft noch etwas zu trinken. Das Gespräch kommt auf unseren Reiseleiter Murad. Inzwischen sind alle regelrecht sauer auf ihn und man ist unserer Meinung, dass dies mit dem Trinkgeld am Ende der Reise dokumentiert werden müsse.

© Herbert S., 2015
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Als der venezianische Kaufmann Marco Polo 1271 nach China aufbrach, lagen mehr als drei mühselige Reisejahre vor ihm, bis er den Hof des Kublai Khan in der Nähe von Peking erreichte. Die uralte, abenteuerliche Verbindung zwischen Orient und Okzident haben wir uns aufgeteilt - hier der zweite Teil.
Details:
Aufbruch: 10.09.2015
Dauer: 3 Wochen
Heimkehr: 27.09.2015
Reiseziele: Usbekistan
Der Autor
 
Herbert S. berichtet seit 18 Jahren auf umdiewelt.
Reiseberichte von Herbert sind von der umdiewelt-Redaktion als besonders lesenswert ausgezeichnet worden!
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