Seidenstrassenprojekt
ohne die Gruppe ins Ferganatal
Wir kommen um 7.45 Uhr ins Foyer, dort sitzt M. und erhält von meiner Frau Ulrike den Bewertungsbogen mit der Bemerkung ‚wird am Ende der Reise per Mail abgegeben’. Feruza ist auch schon da, es ist eine reizende junge Dame, die offensichtlich das Temperament hat, was M. fehlt. Sie ruft den Chauffeur und Ulrike bemerkt, dass M. knuttrig herumsteht und auf Trinkgeld wartet (das hat er sich ja schon mit dem Umtausch reichlich 'besorgt'), oder sauer ist wegen des Bewertungsbogens.
Da der Chauffeuer durch unseren Wunsch früher loszufahren noch nicht gefrühstückt hat, machen wir einen kurzen Stop an diesem Rasthaus.
Dann geht es jedoch weiter an weniger attraktiven Plattenbauten vorbei in die Berge. An der Provinz- oder Stadtgrenze von Taschkent werden wir dann zum ersten Mal an einem Kontrollpunkt angehalten. Feruza erklärt uns das: da unser PKW ein Kennzeichen aus Fergana hat, will man wohl wissen, wer was wo machen will. Nachdem wir als Touristen 'identifiziert' sind, dürfen wir weiterfahren.
Zur Zeit baut man eine Bahnstrecke von Taschkent ins Ferganatal. Überall wird gebaggert, gebaut und gewuselt. Ein erster Bahnhof steht schon.
Die Paßhöhe geht auf ca. 2200m Höhe an kahlen abgerundeten Hügeln vorbei. LKW und PKW werden getrennt und fahren unterschiedliche Straßen, die PKWs offensichtlich die schlechtere Straße, obwohl wir nun im PKW sitzend die Probleme unseres Busses der letzten Tage schnell vergessen. Leider bemerke ich zu spät eine Ansammlung von primitiven Zelten mit Ziegen, aber Feruza registriert sofort, dass ich auch anderen Stellen rinmal anhalten möchte.. Das tun wir dann an einer Reihe Marktständen, wo ich den getrockneten Joghurt wieder probieren darf und Feruza uns auch eine spezielle Dattelart sowie winzig kleine Äpfelchen (oder ist das eine unangebrachte Tautologie?) zeigt.
Feruza hat uns bis hierher auf den ersten 80 km vor der Paßhöhe bereits mehr an Informationen gegeben als M. auf der ganzen Reise.
Im Ferganatal gibt es viele Maulbeerbäume zur Seidenraupenzucht. Außerdem wird Wein angebaut, Melonen und Kürbisse wachsen hier, aber auch Erdöl wird gefördert und Dünger produziert. Das Tal wird durch die Bergketten Kuramin und Tschatkall vor kalten Nordwinden geschützt. Alai und Turkestan halten warme Winde aus dem Süden ab. Nur im Westen kommen die Winde ins Tal. In der Zarenzeit war das Tal ein beliebter Kurort.
Wir fahren im Ferganatal als erste Stadt Kokand an. Dort an gekommen suchen unsere beiden (Chauffeur und Guide) in der Wohngegend von Dangara nach der im Programm aufgeführten berühmten Kokander Schule der Holzschnitzer.
In Kokand machen wir dann eine Mittagspause, wo unser Fahrer und Feruza eine Kleinigkeit essen und wir uns mit grünem Tee begnügen, obwohl die Spiesse verlockend duften.
Aufbruch: | 10.09.2015 |
Dauer: | 3 Wochen |
Heimkehr: | 27.09.2015 |