Seidenstrassenprojekt
Nukus - Chiwa
Nachdem die Rallye Hamburg-Shanghai - gestern stand ein Jeep mit Eßlinger Nummer und ein Wiener SUV mit Aufschrift Hamburg – Shanghai Rallye vor dem Hotel - mit weiteren Oldtimern (Mercedes und Peugeot) - die haben Mut - losgefahren ist, starten auch wir.
Die breite und gerade Straße ist zwar z.T. in einem katastrophalen Zustand und führt zunächst gut 90min entlang einer Bahnlinie, die wir mehrfach kreuzen, durch Steinwüste.
wie schrieb Bittrich in seinem Weltartikel: "Seidenstraße ist eine poetische Umschreibung für eine löcherige Wüstenpiste, auf der betagte Busreisende sich hartnäckige Bandscheibenvorfälle zuziehen."
Erst nach dem Abzweig bei Berunli wird es wieder grün, da dort auch diverse Ausläufer des Amurdaya die Ebene bewässerbar machen. Wir machen eine ‚technische’ Pause an einem Baumwollfeld und betätigen uns als Pflücker. Da das aber pro Kilo nur 1000 Sum einbringt, und wir die Pflückerinnen mit einer Tagesleistung von bis zu 100 kg nicht erreichen können, geben wir es auf und begnügen uns mit ein paar Mustern.
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die unterscheidlichen Färbungen der Baumwollfelder haben ihren Grund in der Tatsache, dass sie mehrfach beerntet werden.
es stellen sich Fragen ein, u.a. erklärt M.. auf die Frage nach der Blütenfarbe der Baumwolle 'blau-grün' - auch die Jährigkeit der Pflanze kann er nicht beantworten. Also machen wir uns selber schlau:
Wir sind wirklich auf dem Land, und meine Vorstellung sollte nur noch hier bestätigt werden - ich hatte nämlich viel mehr Eselskarren erwartet. Außerhalb von Karalpakstan habe ich sie kaum mehr gesehen.
Vor Urgansch überqueren wir einen Arm des Amurdaya - flach und teils versandet
Urgansch ist für Chiwa der Ankunftspunkt mit Flughafen und schon tauchen wieder die ersten Palazzo Protzi auf. Allerdings sind auch die Neubauten – z.B. der Supermarkt - hypermodern.
Wie häufig in arabischen Ländern gesehen bebaut man die Innere der Kreisverkehre gerne mit imposanten Gebilden
Ein Relikt aus früheren Zeiten: der Obus - Die Oberleitungen fallen mir schon in Urgansch auf - aber werden sie noch genutzt?
Ja sie werden genutzt! Den zugehörigen Obus sehen wir dann in Chiwa (Khiva)
Hätte man sie in Europa doch nicht abgebaut! Fortschrittlicher Umweltschutz oder?
Gegen 12.45 Uhr erreichen wir dann das Hotel Old Khiva, das direkt gegenüber dem Westtor de Stadt Chiwa liegt. Unser Zimmer liegt allerdings zur Seite und wir blicken nur auf ein Trümmerfeld abgerissener Häuser. Wir können die Zimmer beziehen, erhalten eine Begrüßungstee und meine Frau Ulrike kann auch nach dem Kauf einer weiteren 5000-Sum-Karte mit ihrer Mutter telefonieren
Aufbruch: | 10.09.2015 |
Dauer: | 3 Wochen |
Heimkehr: | 27.09.2015 |