Seidenstrassenprojekt
Buchara - Rundgang II: Medrese Mir-i Arab
Die Medresse Mir-i Arab in Buchara wurde in den Jahren 1535 und 1536 von dem aus dem Jemen eingewanderten, einflußreichen Scheich Mir-i Arab errichtet. Die Medresse hat auch heute noch die Funktion einer islamischen Hochschule. Die Anlage ist imposant und besteht aus einem hohen Portal, zwei Rundtürmen an den äußeren Ecken, einem fast quadratischen Vier-Aiwanen-Hof, an dessen längeren Seiten zwei Chudscher-Etagen mit Darschanen an den Ecken, einer Vorhalle, einer Moschee und einer Gurchana (Grabraum) angeordnet sind. Die hohen überkuppelten Säle ziehen den Blick auf sich. Innenarchitektonisch ließen sich die Baumeister etwas Neues einfallen: Die Konstruktion der sich kreuzenden Bögen und schildförmigen Pendentife wurde verändert, und die hohen Kuppelräumlichkeiten der Medresse und der Moschee weisen stalaktitähnliche Gewölbe auf. Besonders prächtig ist die Kuppel in der Gurchana ausgebildet. Sehenswert ist das Gittermuster aus Keramik in den sechzehn Öffnungen der Kuppeltrommel sowie die Auskleidung. Fein und zierlich sind die Auskleidungen der Platten und der Bordüre gestaltet. Die Medresse ist durch ihren mosaischen Timian geprägt: weiße stilisierte Pflanzenmuster vor manganschwarzem Hintergrund finden sich dergestalt nur selten und wirken durch die meisterhafte Ausgestaltung wie ein durchbrochenes Muster. In den Innenräumen der Gurchana befinden sich Marmorgrabsteine und der Holzkenotaph des Herrschers von Mawarannahr Ubaidulla-Khan, der 1537 starb.
aus: Wollenweber-Franke
Aufbruch: | 10.09.2015 |
Dauer: | 3 Wochen |
Heimkehr: | 27.09.2015 |