Andalusien - Spanien - 2016 - Teil 1 und 2

Reisezeit: April - Juni 2016  |  von Uschi Agboka

Teil 1 - Streckenverlauf: Donnerstag 5. Mai 2016 6. Tag

Velez Blanco -  Castillo de los Fajardo der Marquis de los Velez

Velez Blanco - Castillo de los Fajardo der Marquis de los Velez

Velez Blanco

Velez Blanco

Velez Blanco - Rathaus

Velez Blanco - Rathaus

Velez Blanco - Iglesia Santiago

Velez Blanco - Iglesia Santiago

Velez Blanco - Iglesia Santiago

Velez Blanco - Iglesia Santiago

Velez Blanco - Iglesia Santiago

Velez Blanco - Iglesia Santiago

Velez Blanco - Brunnen

Velez Blanco - Brunnen

Velez Blanco

Velez Blanco

Donnerstag 5. Mai 2016 6. Tag

Donnerstag 5. Mai 2016 6. Tag
Maria, Los Velez Natural Park

AL 9101 – Maria – AL 317 - Velez Blanco – Iglesia Santiago
Velez Rubio – Casa de los Rame (1904) - Iglesia Nostra Senora de la Encarnacion (1753-1768) – Plaza de la Encarnacion – Rathaus (1732) – Mansion Senorial (17./18. Jh.) – Carrera del Mercado – Casa Manchon (1910) – Iglesia de San Jose - Palacio de las Damas Catequistas (18. Jh., Geburtshaus Dolores Rodriguez Sopena) – Convento de M. Inmaculada (17. Jh.) – Iglesia de La Purisima (17. Jh.)
A 317 – Maria - AL 9101 – Campingplatz
Stunden 3 ½ 35 Meilen (56 km)

Heute Morgen ist es bedeckt. Und man glaubt es kaum. Rolf macht sein Heizöfchen an. Ihm ist kalt. Es tröpfelt leicht. Beim Brot holen an der Bar erfahren wir, dass 3 Katzen, darunter auch unsere zwei Besucher, zum Campingplatz gehören.

Unser Plan für heute ist, Velez Blanco und Velez Rubio zu besuchen. Abfahrt um 10.30 Uhr, nachdem wir gemütlich gefrühstückt haben.

Zunächst kurzer Einkauf beim Metzger in Maria, dann Wein und Obst, denn Regen ist angesagt, also brauchen wir Vorräte.

Weiter nach Velez Blanco.

Der kleine weiße Ort hat ca. 2.000 Einwohner und liegt auf 1.070 m Höhe.
Das Dorf befindet sich an der gleichen Stelle, an der die Mauren im 13. Jh. siedelten. Diese bauten dort eine Zitadelle, auf die später (16. Jh.) das Castillo de los Fajardo der Marquis de los Velez gebaut wurde.

Schon auf der Durchfahrt durch die Gassen des kleinen Ortes sind wir begeistert. Wir kommen zur Iglesia de Santiago Apostol, 16. Jh.. Sie ist offen und wir können sie besichtigen.

Danach laufen wir ein wenig durch die schönen Gassen, in denen wir viele schöne Häuser sehen. Das schöne Castillo wollen wir an einem anderen Tag besuchen.

Velez Blanco - Ein rauhe Gebirgslandschaft mit Gipfeln bis zu 2.700 Metern Höhe umgibt das Dorf Vélez Blanco. Ein Großteil der Umgebung ist als Naturpark Sierra de María geschützt, wo man auf Stein- und Kermeseichen sowie wilde Ölbäume stößt.

Der kleine verschlafene Ort mit seinen weißen Häusern hat noch sein vollständig erhaltenes Maurenviertel, die Moreria.
Wegen zahlreicher Baudenkmäler wurde Velez Blanco unter besonderen Schutz gestellt.

Oberhalb des Ortes erhebt sich die gut erhalten Festung Castillo de los Fajardo, eine Renaissance-Burg aus dem 16. Jh., die von dem italienischen Baumeister Francesco Florentini entworfen wurde. Der mit Marmorreliefs verzierte Innenhof wurde 1903 komplett demontiert und verkauft, er ist heute im Metropolitan Museum of Modern Art in New York zu bewundern.

In der Umgebung von Vélez Blanco wurden mehrere mehrere prähistorische Höhlen entdeckt. Die bekannteste von ihnen ist die Cueva de los Letreros - UNESCO, in der ca. 8.000 Jahre alte steinzeitliche Felszeichnungen gefunden wurden, die Menschen, Tiere und verschiedene Symbole darstellen. Darunter das einen Bogen tragende Strichmännchen Indalo, das mittlerweile als Symbol der Region Almería dient.

Unsere Fahrt führt uns nun nach Velez Rubio. Auch dieser Ort, der von Öl- und Mandelbäumen umgeben ist, steht unter besonderem Schutz wegen zahlreicher Barock-Baudenkmäler.

Rolf findet gleich einen Parkplatz am Beginn des historischen Zentrums, wo uns das Casa de los Rame (1904) ins Auge fällt. Es ist leider dem Verfall preis gegeben.

Zunächst geht es zur Iglesia Nostra Senora de la Encarnacion (1753-1768). Die Kirche wirkt fast wie eine Kathedrale. Besonders prächtig ist der Haupteingang. Im Innern gibt es einen prächtigen Retablo-Altar, erschaffen von Francisco Testa.

Die riesige Kirche befindet sich am Plaza de la Encarnacion, wo wir auch das Rathaus (1732) mit barocker Fassade entdecken. Die Touristik-Information befindet sich im Rathaus. Eine nette Dame erklärt Einiges und wir erhalten einen Stadtplan.

Sehr schön am Platz auch das Mansion Senorial, 17./18. Jh. mit einem alten Wappen an der Fassade.

Wir folgen nun der Calle Silvestre Reche Serna / Calle Purisma. An der Ecke ist ein Laden, in dem ich einkaufe: 500 gr. Erdbeeren mit einem traumhaften Aroma, 1,14 Euro, 500 gr. Spargel 1,50 Euro, 500 gr. Austernpilze 1,55 Euro. Bei solchen Preisen kann ich nicht widerstehen.

Weiter Calle del Mercado, hier ist das Casa Manchon (1910) besonders sehenswert, ebenso die Iglesia de San Jose (18. Jh.) mit einer prächtigen Fassade, leider geschlossen.

Am Palacio de las Damas Catequistas steht das Portal offen, so dass ich hinein sehen kann. Es gibt dort eine wunderschön geflieste Treppe. Der Palazzo ist das Geburtshaus der Maria Dolores Rodriguez Sopena. Sie war eine bemerkenswerte Frau, wie man nachfolgend lesen kann:

MARÍA DOLORES RODRÍGUEZ SOPEÑA wurde am 30. Dezember 1848 als viertes von sieben Kindern in Velez Rubio, Almería, Spanien, geboren. Dolores besaß bereits mit 17 Jahren ein ausgeprägtes christlich-soziales Gespür. Aus Angst, es würde ihr verboten, kümmerte sie sich, praktisch ohne es ihren Eltern zu sagen, um einige Typhuskranke in deren Wohnung und besuchte einen Leprakranken, um ihn in seinem Leiden und seiner Einsamkeit zu trösten. Auf der Straße scharte sie die Armen um sich, um mit ihnen über Gott zu sprechen. Sie gab im Frauengefängnis, im Spital der Prinzessin und in den Sonntagsschulen Katechismusunterricht. Dolores widmete sich der Evangelisierung in den Vororten der Stadt, wo das Elend am größten war. Um die genannten Zentren finanziell unterstützen zu können, organisierte sie Ausstellungen und Konzerte und stattete wohlhabenden Personen einen Besuch ab, um sie um Almosen zu bitten. So kam sie auch in Kontakt mit den Jesuiten. Sie gründete die Gesellschaft der Töchter Mariens und Schulen für die Farbigen, in denen sie Lesen und Schreiben und den Katechismus unterrichtete.

Dann ersuchte sie um Aufnahme bei den Barmherzigen Schwestern, wurde aber wegen eines Augenleidens abgewiesen. Nach der Beilegung des Schismas entfaltete Dolores ihren ganzen apostolischen Eifer und eröffnete in den Randvierteln jene Stätten, die sie selbst „Instruktionszentren“ nannte. Dort wurden erste kulturelle Grundlagen vermittelt, der Katechismus unterrichtet und medizinische Hilfestellung geboten. Bei dem Werk wurde sie von vielen Mitarbeiterinnen unterstützt, was 1876 zur Gründung der Gesellschaft der Töchter Mariens führte. Beim Tod des Vaters 1883 ersuchte Dolores um Aufnahme in ein Kloster der Salesianerinnen. Nach nur zehn Tagen verließ Dolores das Kloster in der Überzeugung, dass ihre Berufung nicht das kontemplative Leben, sondern vielmehr das apostolische Leben unter den Menschen war.

Sie eröffnete daraufhin ein „Vereinshaus“, wo den verschiedenen Bedürfnissen, denen sie bei ihren Besuchen im Spital und im Gefängnis begegnete, Rechnung getragen wurde. Beim Besuch einer Gefängnisinsassin 1885 lernte sie das Viertel Las Injurias kennen. Als sie die moralische, materielle und spirituelle Situation der Bewohner dieses Vorortes sah, entschloss sie sich zu regelmäßigen Besuchen jede Woche und lud dazu auch viele ihrer Freundinnen ein. Dort begann, was man schon bald das „Werk der Katechesen“ nennen sollte, das quer durch die „Arbeiterzentren“ ging.

Auf Anregung des Bischofs von Madrid gründete Dolores 1892 eine apostolische Laiengesellschaft, heute Laienbewegung Sopeña, womit sie das soziale Bewusstsein der Laien wachrief und diese für die Arbeit und den Geist des Werkes ausbildete.

Unterwegs sehen wir einen schönen Brunnen und ein Denkmal, welches an die Semana Santa erinnert, die für die Spanier sehr wichtig ist.

Semana Santa ist der spanische Begriff für die Heilige Woche – Palmsonntag bis Ostersonntag. Sie wird in den katholisch geprägten Ländern des spanischsprachigen Raums vielerorts ausgiebig gefeiert.
Am bekanntesten sind in Deutschland die Feiern der Semana Santa in Andalusien, wo sie intensiv und unter großer Anteilnahme der Bevölkerung begangen werden. Aber auch in anderen Regionen Spaniens und Lateinamerikas sowie in Italien finden entsprechende Feierlichkeiten statt. Bedeutendster Bestandteil sind die Prozessionen.

Weiter zum Convento de Maria Inmaculada (17. Jh.) und Iglesia de la Purisma (17. Jh.). Wir haben wieder Glück und können hinein schauen.

Da ich müde bin, will Rolf allein zurück laufen und das Motorrad holen. Ich setze mich auf eine Bank an einem Spielplatz und warte und warte. Endlich höre ich die Harley, denn inzwischen hat es angefangen zu regnen. Wir fahren nun auf direktem Weg zurück zum Campingplatz, wo wir um 14 Uhr, nach 3 ½ Stunden und 35 Meilen (56 km) ankommen.

Zunächst Cappuccino und Meringe für Rolf. In der Zwischenzeit verstaue ich unsere Einkäufe. Dann ist Servicetag für Rolf: Toilette, Abwasser, Frischwasser. Um 14.45 Uhr ist alles erledigt.

Mittlerweile hat sich der Regen verzogen, es ist wieder sehr warm. Wir genießen die Ruhe auf dem Campingplatz und die Aussicht auf die Sierra de Maria.

Zum Abendessen gibt es Austernpilze, Gambas, Erdbeeren, Salat, Aprikosen, Birnen, Brot und Wein. Später schauen wir noch einige Filme an, ehe wir schlafen gehen.

Weitere Bilder unter www.harley-rolf.de oder auf meiner Facebook Seite
Uschi & Rolf – Spanien - www.facebook.com/Uschi.Rolf.Spanien.

Casa de los Rame (1904) in Velez Rubio

Casa de los Rame (1904) in Velez Rubio

Iglesia Nostra Senora de la Encarnacion (1753-1768) in Velez Rubio

Iglesia Nostra Senora de la Encarnacion (1753-1768) in Velez Rubio

Iglesia Nostra Senora de la Encarnacion (1753-1768) in Velez Rubio

Iglesia Nostra Senora de la Encarnacion (1753-1768) in Velez Rubio

Iglesia Nostra Senora de la Encarnacion (1753-1768) in Velez Rubio

Iglesia Nostra Senora de la Encarnacion (1753-1768) in Velez Rubio

Rathaus in Velez Rubio

Rathaus in Velez Rubio

Mansion Senorial, 17./18. Jh. mit einem alten Wappen an der Fassade - Velez Rubio

Mansion Senorial, 17./18. Jh. mit einem alten Wappen an der Fassade - Velez Rubio

Denkmal für die Semana Santa

Denkmal für die Semana Santa

Calle del Mercado, hier ist das Casa Manchon (1910) - Velez Rubio

Calle del Mercado, hier ist das Casa Manchon (1910) - Velez Rubio

Iglesia de San Jose (18. Jh.) mit einer prächtigen Fassade, leider geschlossen.
Velez Rubio

Iglesia de San Jose (18. Jh.) mit einer prächtigen Fassade, leider geschlossen.

Velez Rubio

Am Palacio de las Damas Catequistas steht das Portal offen, so dass ich hinein sehen kann. Es gibt dort eine wunderschön geflieste Treppe. Der Palazzo ist das Geburtshaus der Maria Dolores Rodriguez Sopena. Sie war eine bemerkenswerte Frau.

Am Palacio de las Damas Catequistas steht das Portal offen, so dass ich hinein sehen kann. Es gibt dort eine wunderschön geflieste Treppe. Der Palazzo ist das Geburtshaus der Maria Dolores Rodriguez Sopena. Sie war eine bemerkenswerte Frau.

Convento de Maria Inmaculada (17. Jh.) und Iglesia de la Purisma (17. Jh.) - Velez Rubio

Convento de Maria Inmaculada (17. Jh.) und Iglesia de la Purisma (17. Jh.) - Velez Rubio

Convento de Maria Inmaculada (17. Jh.) und Iglesia de la Purisma (17. Jh.) - Velez Rubio

Convento de Maria Inmaculada (17. Jh.) und Iglesia de la Purisma (17. Jh.) - Velez Rubio

Convento de Maria Inmaculada (17. Jh.) und Iglesia de la Purisma (17. Jh.) - Velez Rubio

Convento de Maria Inmaculada (17. Jh.) und Iglesia de la Purisma (17. Jh.) - Velez Rubio

Convento de Maria Inmaculada (17. Jh.) und Iglesia de la Purisma (17. Jh.) - Velez Rubio

Convento de Maria Inmaculada (17. Jh.) und Iglesia de la Purisma (17. Jh.) - Velez Rubio

In der Umgebung von Vélez Blanco wurden mehrere mehrere prähistorische Höhlen entdeckt. Die bekannteste von ihnen ist die Cueva de los Letreros - UNESCO, in der ca. 8.000 Jahre alte steinzeitliche Felszeichnungen gefunden wurden, die Menschen, Tiere und verschiedene Symbole darstellen. Darunter das einen Bogen tragende Strichmännchen Indalo, das mittlerweile als Symbol der Region Almería dient.

In der Umgebung von Vélez Blanco wurden mehrere mehrere prähistorische Höhlen entdeckt. Die bekannteste von ihnen ist die Cueva de los Letreros - UNESCO, in der ca. 8.000 Jahre alte steinzeitliche Felszeichnungen gefunden wurden, die Menschen, Tiere und verschiedene Symbole darstellen. Darunter das einen Bogen tragende Strichmännchen Indalo, das mittlerweile als Symbol der Region Almería dient.

Campingplatz Maria, Los Velez Natural Park

Campingplatz Maria, Los Velez Natural Park

Blick von unserem Campingplatz Maria, Los Velez Natural Park

Blick von unserem Campingplatz Maria, Los Velez Natural Park

© Uschi Agboka, 2018
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Viel Kultur und Natur in Andalusien, abseits der normalen Touristenpfade. Teil 1 - 30.04. - 16.05.2016 Standort Sierra de Maria, Los Velez Natural Park Teil 2 - 17.05. - 08.06.2016 Standort Campingplatz Pueblo Blanco in Olvera
Details:
Aufbruch: 30.04.2016
Dauer: 8 Wochen
Heimkehr: 26.06.2016
Reiseziele: Spanien
Der Autor
 
Uschi Agboka berichtet seit 17 Jahren auf umdiewelt.
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