Andalusien - Spanien - 2016 - Teil 1 und 2
Teil 1 - Streckenverlauf: Mittwoch - 11. Mai 2016 - 12. Tag - Teil 1
Mittwoch - 11. Mai 2016 - 12. Tag - Teil 1
Mittwoch 11. Mai 2016 12. Tag
Maria, Los Velez Natural Park
AL 9101 – Casablanca – Pozo de la Rueda – GR 9104 – Orce – Plaza Mayor
Galera – Iberische Römische Nekropole von Tutugi – Plaza Mayor – Iglesia de la Nostra Senora de la Anunciacion
A 4200 – Cortijo del Cura – Castillejar – Los Carriones – Höhlenhäuser
Benamaurel – Plaza Mayor - Iglesia de la Nostra Senora de la Anunciacion
GR 9108 – Cullar – AB A 92 N – Velez Rubio – A 317 – Velez Blanca – Maria – AL 9101 – Campingplatz
Stunden 5 89 Meilen (143 km)
In der Nacht hat es aufgeklart, nur 4 Grad am frühen Morgen um 8 Uhr. Strahlend blauer Himmel, Sonnenschein.
So hoffen wir, heute eine schöne Tour unternehmen zu können. Abfahrt 10 Uhr. Erster Halt in Orce. Dort kurzer Einkauf von grünem wilden Spargel und anderem Gemüse im Tante Emma Laden.
Weiter nach Galera. Bekannt ist der Ort durch das Morisco-Massaker von 1568. Ein Aufstand wurde blutig niedergeschlagen, alle Einwohner wurden getötet und das Land versalzen, um zu verhindern, dass man dort wieder Getreide anbauen konnte. Später wurde die Gegend neu besiedelt mit Familien, die aus Valencia, Murcia und der La Mancha kamen.
Morisken / Moriscos sind zum Christentum zwangskonvertierte Mauren, die nach dem Abschluss der Reconquista in Spanien lebten. Nachdem Muslime aus Nordafrika und Arabien den Großteil der Iberischen Halbinsel im frühen 8. Jahrhundert unterworfen hatten, kamen mit dem Untergang der maurischen Herrschaft in Spanien viele Muslime unter die Herrschaft des christlichen Kastilien, als im Januar 1492 mit der Einnahme der letzten muslimischen Enklave Granada die Reconquista endete.
Trotz aller Garantien der Religionsfreiheit, die bei der Kapitulation von Granada gewährte wurde, begann bald (formell 1502) die Zwangsbekehrung der Mudejares durch die Katholische Kirche und die Enteignung der muslimischen religiösen Institutionen. Nach einem Aufstand in Granada (1499) ordnete auch die Monarchie die Zwangsbekehrung der Muslime oder deren Deportation an. In der Folgezeit traten zwar viele Muslime zum Christentum über, übten den Islam aber im Geheimen weiter aus, was wiederum von der Inquisition verfolgt wurde.
Der zweite Aufstand in den Alpujarras war eine Revolte der Bevölkerung der andalusischen Region der Alpujarras gegen die katholischen Könige und ergab sich aus den Folgen des ersten Aufstandes (1499-1501). Die aufständischen Moriscos waren die Nachfahren der nach der ersten Rebellion zwangschristianisierten muslimischen Bevölkerung. Der Aufstand, der sich direkt gegen ein von Philipp II. erlassene, "Pragmatica de 1567" genanntes Edikt richtete, begann unter der Führung des Morisco Aben Humeya Ende 1568 und wurde Anfang 1571 beendet; zu diesem Zeitpunkt wurden die Moriscos aus dem Reich Granada vertrieben und in die übrigen Teile des Königreiches Kastilien umgesiedelt.
Die nun vielen leeren Dörfer im Reich Granada wurden durch katholische Siedler aus dem Norden neu bevölkert. Der Historiker Henry Kamen beschrieb die Episode als den "grausamsten Krieg des Europa des 16. Jahrhunderts". Die Morisken, die unter den katholischen Grausamkeiten litten, massakrierten ihrerseits zahlreiche Geistliche auf brutale Weise.
Galera ist ein kleiner unspektakulärer Ort (ca. 1.000 Einwohner) in der Provinz Granada, Andalusien, auf 2.700 m Höhe. Die freundliche, ländliche Siedlung liegt in der Nähe der Mündung des Rio Galera in den Rio Huescar. Dass das fruchtbare grüne Gebiet schon lange besiedelt war, belegen die Ausgrabungen in der Iberisch-Römischen Nekropole de Tutugi.
Besichtigung der Nelropole siehe Teil 2.
Nachdem wir die riesige Anlage angeschaut und viele Bilder gemacht haben, fahren wir ins Ortszentrum von Galera, wo gerade Markttag ist und die Straßen gesperrt sind. Doch ein freundlicher älterer Mann weist uns geschickt in eine Nebenstraße ein, wo wir parken können, ohne jemanden zu behindern. Wir sind immer wieder von der Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft der Menschen hier überrascht.
Direkt an der Plaza Mayor, mitten im Marktgetümmel, suchen wir uns eine Bar, um etwas zu trinken: Ein Milchkaffee, ein Glas Weißwein 2 Euro. Überall an den Nachbartischen ist Englisch zu hören. Wie wir später in Erfahrung bringen können, haben sich hier in dem kleinen Örtchen viele Rentner-Engländer niedergelassen, die ansonsten mit ihrer Rente in England nicht leben könnten. Auf dem Markt kaufe ich Käse und einige andere Leckereien ein.
Dann geht es zur Besichtigung des kleinen Ortes. Die Iglesia de la Nostra Senora de la Anunciacion ist offen und wir nutzen die Gelegenheit, sie anzuschauen.
Mittlerweile ist sehr warm geworden. Wir fahren weiter, Cortijo del Cura, Castillejar, Los Carriones. Überall sind die Höhlenwohnungen zu sehen.
In Benamaurel fahren wir hoch hinauf auf den Plaza Mayor, parken dort.
Hier hat die Iglesia de la Nostra Senora de la Anunciacion leider geschlossen, so dass wir sie nur von Außen anschauen können. Erbaut wurde die Kirche im 16. Jh, im Mudejahr-Stil.
Ein Schild an der Kirche informiert in Englisch über das traditionelle „Mauren und Christen-Fest“, welches immer Ende April über 3 Tage stattfindet. Wir finden das ganz toll, dass fast überall die Infos in Englisch zu lesen sind. Da sind die Spanier vorbildlich, im Gegensatz zu Frankreich oder Italien.
An der Plaza befindet sich auch das Rathaus de Ortes. Wir sind übrigens fast die einzigen Menschen, die unterwegs sind. Es ist Mittagszeit – Siesta – für die Spanier. Zwischen 14.30 und 17 Uhr ist es fast überall menschenleer.
Wir steigen noch zu einem Aussichtspunkt hinauf. Von dort hat man einen herrlichen Blick über die Landschaft.
Benamaurel ist ein kleines Dorf, 2.300 Einwohner, in der Provinz Granada, Andalusien. Es gibt nur wenige Geschäfte und Bars, eine kleines Schwimmbad, geöffnet von Juni bis September. Die nächste größere Stadt ist Baza, 20 km südlich.
Weiter über GR 9108 nach Cullar, durch eine herrliche menschenleere Landschaft. Weiter Velez Rubio. Inzwischen sind am Himmel mal wieder dunkle Wolken aufgetaucht.
Gegen 15 Uhr sind wir zurück auf dem Campingplatz, nach 89 Meilen = 143 km. Kaum sind wir Zuhause, fängt es an zu regnen. Im Restaurant des Campingplatzes bestellen wir uns für Sonntagmittag 14 Uhr Paella. Kosten 20 Euro.
Rolf entdeckt ein komisches Insekt im Zelt, wahrscheinlich eine Art Heuschrecke. Nach dem Duschen essen wir zu Abend: Gambas, Spargel, Birnen, Salat, Brot und Wein.
Weitere Bilder unter www.harley-rolf.de oder auf meiner Facebook Seite
Uschi & Rolf – Spanien - www.facebook.com/Uschi.Rolf.Spanien.
Aufbruch: | 30.04.2016 |
Dauer: | 8 Wochen |
Heimkehr: | 26.06.2016 |