Andalusien - Spanien - 2016 - Teil 1 und 2

Reisezeit: April - Juni 2016  |  von Uschi Agboka

Teil 2 - Streckenverlauf: Informationen Ronda

Minarett de San Sebastian

Minarett de San Sebastian

Plaza Duquesa de Parcent – Rathausplatz. Hier sticht die Iglesia de Santa Maria la Mayor ins Auge.

Plaza Duquesa de Parcent – Rathausplatz. Hier sticht die Iglesia de Santa Maria la Mayor ins Auge.

Rathaus

Rathaus

Santuario de Maria Auxiliadora

Santuario de Maria Auxiliadora

Santuario de Maria Auxiliadora

Santuario de Maria Auxiliadora

Santuario de Maria Auxiliadora

Santuario de Maria Auxiliadora

Convento de Santa Isabel de los Angeles

Convento de Santa Isabel de los Angeles

Palacio de Mondragon, auch bekannt als Palacio del Marques de Villasierra.

Palacio de Mondragon, auch bekannt als Palacio del Marques de Villasierra.

Palacio de Mondragon, auch bekannt als Palacio del Marques de Villasierra.

Palacio de Mondragon, auch bekannt als Palacio del Marques de Villasierra.

Palacio de Mondragon, auch bekannt als Palacio del Marques de Villasierra.

Palacio de Mondragon, auch bekannt als Palacio del Marques de Villasierra.

Ronda Informationen

Ronda, ca. 34.000 Einwohner, ist eine Kleinstadt in der andalusischen Provinz Malaga, auf einer Höhe von 723 m gelegen, in einer als Serrania de Ronda bekannten Berglandschaft, zu der auch die Naturparks Sierra de Grazalema und Sierra de las Nieves gehören. Ronda gehört zu den größten Ortschaften der „Pueblos Blancos“.

Ronda ist bekannt für seine maurisch geprägte Altstadt – La Ciudad, die auf einem rundum steil abfallenden Felsplateau liegt.
Die Altstadt ist vom jüngeren Stadtteil – El Mercadillo – durch eine ca. 100 m tiefe vom Rio Guadalevín gebildete Schlucht – El Tajo – getrennt.

Überspannt wird dieser grandiose Abgrund von drei Brücken: die Puente Arabe, die Puente Viejo und die bekannteste, die im 18. Jh. erbaute Puente Nuevo.

Die Stadt lebt in der Hauptsache vom Tourismus. Daneben gibt es Betriebe zur Verarbeitung landwirtschaftlicher Produkte und traditionell auch zur Herstellung von Möbeln.

Früheste Spuren einer Besiedlung der Region stammen bereits aus der Altsteinzeit. In der 20 km entfernten Höhle Cueva de la Pileta (2 km lang) finden sich Höhlenmalereien, die auf die Zeit zwischen 18.000 und 15.000 Jahren vor Chr. datiert werden.

Während in diesen Malereien vor allem Tiere dargestellt wurden, befinden sich in anderen Bereichen der Höhle jüngere Malereien aus der Jungsteinzeit, ca. 5.000 vor Chr., die mehr geometrische und abstrakte Figuren zeigen. Im 1. Jahrtausend vor Chr. siedelten Iberer und Kelten in der Region, die Handelsbeziehungen zu den Phöniziern und Griechen unterhielten.

Der erste überlieferte Name für die Ortschaft stammt von den Römern – Arundo. 132 v. Chr. ließ Scipio der Jüngere eine befestigte Anlage errichten. Um die Mitte des 1. Jahrtausends eroberten erst die gemeinsam einwandernden Vandalen, Alanen und Sueben im Zuge der Völkerwanderung das Land, wurden aber bald von den mit Rom verbündeten Westgoten vertrieben.

549 gelang es den Byzantinern für kurze Zeit den Süden der Iberischen Halbinsel wieder zu besetzen. Die Westgoten zerstörten nach Vertreibung der Byzantiner die Stadt, die heute als Ronda de la Vieja – das alte Ronda – bekannt ist.

Zu Beginn des 8. Jahrhunderts drangen aus Nordafrika kommend die Mauren auf die iberische Halbinsel vor. Im Jahr 713, zwei Jahre nach Beginn ihrer Eroberungen, besetzte Abd al-Aziz, der Statthalter in Al-Andalus, das frühere Arundo und ließ eine Burg auf den Ruinen der römischen Befestigungsanlage errichten. Ronda wurde Hauptstadt von Takorunna, eines der 5 Verwaltungsbezirke, in die Al-Andalus unterteilt war.

Das maurische Al-Andalus (711 bis 1492) war kein kontinuierliches und einheitliches Reich. Während maurische Heere mitunter bis über die Pyrenäen vordrangen, begannen schon bald Versuche der in den Norden der Halbinsel zurückgedrängten Westgoten, Hispanien zurückzuerobern. Auch unter den verschiedenen maurischen Völkern kam es schließlich zu Auseinandersetzungen, in deren Verlauf auch die Herrschaftsverhältnisse in Ronda immer wieder wechselten.
Als das Kalifat von Cordoba im 11. Jahrhundert in eine Reihe rivalisierender Königreiche (Taifas) zerfiel, kam in Ronda Abu-Nur an die Macht. Er gründete das Königreich der Banu Ifran, das in seiner Ausdehnung etwa dem früheren Takoronna entsprach. Die Hauptstadt wurde in dieser Zeit in Madinat Ronda umbenannt und die Verteidigungsanlagen der Stadt weiter ausgebaut. Sein Sohn und Nachfolger, Abú Nasar, wurde im Auftrag des Königs der Taifa von Sevilla ermordet, womit Ronda, wie auch Arcos de la Frontera und Moron de la Frontera, an Sevilla fiel.

Ronda war eine der westlichsten Städte dieses Reiches und damit sowohl eine wichtige Grenzstadt wie auch ein Handelsplatz. 1485, ein Jahr, in dem die Christen eine Reihe maurischer Städte eroberten, nahmen sie auch Ronda ein. Die Verteidiger waren geschwächt, da ein Großteil der Truppen auf Grund einer Fehlinformation, dass Malaga von den christlichen Heeren angegriffen werden sollte, dorthin abgezogen war. Nachdem die Belagerer die Wasserversorgung der Stadt unter ihre Kontrolle gebracht hatten, kapitulierten die Verteidiger nach mehrwöchiger Belagerung.

König Ferdinand II. (Fernando el Catolico) gewährte den maurischen Bewohnern der Stadt freien Abzug, aber sie mussten Ronda verlassen. Jene, die die Kapitulation arrangiert hatten, wurden nach Alcala de Guadaira (Provinz Sevilla) gebracht, wo ihnen die Häuser und Ländereien von Juden übergeben wurden, die zuvor im Zuge der Inquisition von den Christen konfisziert worden waren. Die Häuser und Ländereien in Ronda wurden unter den katholischen Eroberern verteilt.

Die letzten verbliebenen Muslime wurden 1570 verbannt, nachdem sie einen Aufstand gegen die Unterdrückung durch die neuen Herrscher versucht hatten. Als letzte Zeugen der maurischen Herrschaft in Ronda sind heute, neben dem verwinkelten Straßennetz der Altstadt, die Banos Arabes, die Brücke Puente Viejo, zwei Paläste – Casa del Gigante und Palacio de Mondrogon und einige kleine Gebäude übrig geblieben, wie das frühere Minarett Alminar de San Sebastian, das durch den Aufbau einer Etage in einen christlichen Glockenturm umfunktioniert wurde.

Nach der Eroberung Rondas begannen die neuen Einwohner mit der weitgehenden Umgestaltung der Stadt. Moscheen wurden niedergerissen und an deren Stelle Kirchen errichtet. Minarette wurden zu Glockentürmen umgebaut. In der Casa del Rey Moro kann man über eine in den Fels geschlagene Treppe – La Mina – bis hinunter in den Tajo de Ronda steigen. Zur maurischen Altstadt, nun als La Ciudad bekannt, kam im Norden jenseits der El Tajo genannten Schlucht ein neuer Stadtteil hinzu – El Mercadillo. Im Süden entstand der Barrio de San Francisco als Erweiterung der Altstadt.

1580 erschütterte ein schweres Erdbeben die Stadt und zerstörte eine ganze Reihe von Bauwerken, die nur zum Teil wiedererrichtet und in den meisten Fällen durch neue Gebäude ersetzt wurden. Trotz seiner schwer einnehmbaren Lage auf einem Felsplateau wurde Ronda in Kriegen immer wieder schwer getroffen, die Napoleonische Invasion und der Spanische Bürgerkrieg fügten der Stadt schwere Schäden zu. Nachdem Spanien im 18. und frühen 19. Jahrhundert den Großteil seiner Kolonien verloren hatte, damit auch auf die Einkünfte entfielen, und auch in Europa eine Reihe schwerer militärischer Niederlagen erlitt, war es so geschwächt, dass 1808 auf Druck Napoleons dessen Bruder Joseph Bonaparte den spanischen Thron besteigen konnte. Am 10. Februar 1810 marschierten seine Truppen in Ronda ein, um zunächst dort bis zum Frühling zu rasten. Sie blieben für zwei Jahre und sprengten, als sie abzogen, die Burg und Teile der Stadtmauern. 1813 erlangte Spanien wieder seine Unabhängigkeit.

Im 19. und 20. Jahrhundert besuchten eine Reihe internationaler Künstler Ronda und verbrachten mitunter auch lange Zeit in der Stadt, darunter waren Gustave Dore, Rainer Maria Rilke und Orson Welles. Er verbrachte als 18-Jähriger einen Sommer in Ronda und war so beeindruckt von der Stadt und insbesondere von den Stierkämpfen, dass seine Asche gemäß seinem Wunsch dort in der Nähe der Stierkampfarena begraben liegt. Auch die Schauspielerin Ava Gardner lebte nach ihrer Scheidung von Frank Sinatra in den 1950er Jahren für kurze Zeit in Ronda. Popikone Madonna nutzte Rondas Stierkampfarena 1994 als Kulisse in ihrem Video Take a Bow.

Weitere Bilder unter www.harley-rolf.de oder auf meiner Facebook Seite
Uschi & Rolf – Portugal - Spanien @Uschi.Rolf.Portugal.Spanien
https://www.facebook.com/Uschi.Rolf.Portugal.Spanien

Plaza de Espana

Plaza de Espana

© Uschi Agboka, 2018
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Viel Kultur und Natur in Andalusien, abseits der normalen Touristenpfade. Teil 1 - 30.04. - 16.05.2016 Standort Sierra de Maria, Los Velez Natural Park Teil 2 - 17.05. - 08.06.2016 Standort Campingplatz Pueblo Blanco in Olvera
Details:
Aufbruch: 30.04.2016
Dauer: 8 Wochen
Heimkehr: 26.06.2016
Reiseziele: Spanien
Der Autor
 
Uschi Agboka berichtet seit 17 Jahren auf umdiewelt.
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