Andalusien - Spanien - 2016 - Teil 1 und 2
Teil 1 - Streckenverlauf: Sonntag 1. Mai 2016 2. Tag - Anreise
12.25 Uhr – auf einem Felsvorsprung am linken Ufer der Rhone sehen wir das Fortress Mornas (11.-14. Jh.). Es hatte eine große Bedeutung u. a. in der Französischen Revolution, ehe es zur Ruine wurde.
Sonntag 1. Mai 2016 2. Tag - Anreise
Sonntag 1. Mai 2016 2. Tag
Chatillon en Michaille – Campingplatz Vilanova i la Geltru bei Barcelona, Spanien
Fahrzeit: 11 Stunden 826 km
Die ganze Nacht hat es gestürmt, geregnet mit Blitz und Donner.
Rolf macht sich um 7 Uhr auf zu „unserem“ Bäcker, um gutes Baguette und Meringe zu kaufen.
Um 8 Uhr starten wir, bei Regen und Kälte, Richtung Nantua. D 1084 – unterwegs begegnet uns ein Auto mit Schnee auf dem Dach! Trotzdem ist es eine herrliche Fahrt durch das Tal des Flusses Valserine.
Die Valserine ist ein Fluss, der in den Regionen Rhone-Alpes und Franche-Comte verläuft. Die Valserine entspringt im Jura an der Grenze zur Schweiz, führt dann durch den Regionalen Naturpark Haut-Jura und mündet nach 48 km im Ortsgebiet von Bellegard-sur-Valserine als rechter Nebenfluss in die Rhone.
Auch in diesem Jahr sehen wir viele neu bemalte schöne Häuser. Leider kann ich sie nicht alle fotografieren.
Leider sind die Gämsen in Nantua auch in diesem Jahr nicht zu sehen.
Am Lac Sylvan vorbei, 8.25 Uhr. Wir erleben ein leichtes Schneegestöber. Manchmal schimpft das Navi – Rolf fährt zu schnell.
D 1084 Richtung Pont d’Ain. Heute Morgen ist wenig Verkehr. Und weiter geht die Reise, vorbei am Resistance-Denkmal, durch eine herrliche Landschaft, gelbe Felsen des Jura, zum Teil bedeckt mit grünem Wald – S 14/D 1075/D 1084 - Richtung Lyon. Es gibt hier schöne Baumalleen und witzige Entfernungsschilder – 1x sind es 57, dann 46, dann 53 km bis Lyon.
Hier finden sich Gemüse- und Tabakanbau, Rinderherden – hauptsächlich die schönen Charolais-Rinder. Diese Rasse wird überwiegend zur Fleischproduktion eingesetzt. Die Rinder sind einfarbig weiß bis cremefarben, ohne Pigmentflecken. Schön, dass die Tiere hier frei weiden können und nicht in dunklen Ställen stehen.
Mich begeistern auf unserem Weg wieder einmal die herrlichen schattigen Baumalleen. Entlang der Straße sehen wir auch Gen-Maisfelder, Monsanto lässt grüßen!
Die D 1084 führt uns weiter durch hübsche kleine Dörfer. Bunt lackierte Straßenlaternen, künstlerisch gestaltete bunte Buswartehäuschen und überall Blumen. Selbst die Ortsschilder sind mit Blumenampeln geschmückt, und das, obwohl die Blumen in Frankreich sehr teuer sind.
Bald geht es steil bergab, es wird wärmer. Gegen 9.15 Uhr fahren wir auf die Autobahn A 42. Um 9.50 Uhr zahlen wir 6,70 Euro. Weiter kostenfrei Richtung Marseille AB 432. Bezahlstation A 46 – 3 Euro. A 7 Richtung Marseille. Um 10.30 Uhr vorbei an der Rhone bei Vienee. Über den Col de Grand Boeuf, 323 m, um 11 Uhr.
Fahrt durch das Rhonetal – über Romans sur Isere, Valence, Le Pouzin, Montelimar.
Als Rhonetal wird in Frankreich das Tal der Rhone von Lyon bis an das Mittelmehr bezeichnet. Es gibt noch einen weiter gefassten Begriff des Vallée du Rhône, nämlich mitsamt der Strecke vom Rhonedurchbruch durch den Jura beim Defile de l’Ecluse bis nach Lyon.
Durch seinen Süd-Nord-Verlauf bildet die Talung eine Klimaschneise. Noch Lyon hat ein stark mediterran beeinflusstes Klima, eine Gunstlage, die sich bis Südwestdeutschland auswirkt. Besonderheit ist hierbei die Episode mediterraneen, ein Südstau am Zentralmassiv, der zu schweren Niederschlägen und Sturzfluten führt, hierorts insbesondere Orage cevenol (Cevennen-Regen-Unwetter) genannt.
Umgekehrt kann die Schneise auch zu Nordwetterereignissen führen, darunter dem Wind Mistral, ein Einströmen polarer Kaltluft in das westliche Mittelmeer, das auch sehr heftig werden kann.
Bei Westlagen herrscht Stauniederschlag an den Alpen, wobei das Rhonetal selbst im Lee des Zentralmassivs geschützt ist.
Zunächst ist die Landschaft sehr dicht besiedelt, später wird es jedoch wieder schöner. Das Wetter bessert sich, aber es weht ein heftiger Wind - Mistral.
Der Mistral ist ein kalter, oft starker Fallwind aus nordwestlicher Richtung, der sich im unteren Rhonetal und darüber hinaus bemerkbar macht.
Die Bezeichnung Mistral wird vor allem in Verbindung mit der Provence verwendet, aber auch die Provinz Languedoc (östlich von Montpellier), das gesamte untere Rhonetal (von Lyon bis Marseille) und die Inseln Korsika und Sardinien sind betroffen. Der östliche Teil der Cote d’Azur, die sogenannte Französische Riviera, mit den höher aufragenden Bergen dagegen ist ge-schützt und bleibt von dem als meist unangenehm empfundenen Wind fast immer verschont.
11.55 Uhr Port du Soleil. Wir befinden uns in den „Voralpen des Südens“. Eine schöne landwirtschaftlich geprägte Landschaft. Passieren Montelimar. Irgendwo muss ein Harley-Treffen stattgefunden haben, denn unterwegs begegnen uns unzählige Harleys, die Richtung Lyon fahren.
Ein heftiger Mistral lässt unseren Bus schwanken. Für Rolf ist das Fahren damit sehr anstrengend. Hin und wieder sind ein paar Windräder zu sehen.
12.25 Uhr – auf einem Felsvorsprung am linken Ufer der Rhone sehen wir das Fortress Mornas (11.-14. Jh.). Es hatte eine große Bedeutung u. a. in der Französischen Revolution, ehe es zur Ruine wurde.
12.30 Uhr – wir wechseln auf die A 9 Richtung Barcelona.
12.35 Uhr – wir überqueren die Rhone.
Die Landschaft ist hier sehr schön. Überall blühende Bäume und Sträucher, vor allem Ginster.
12.50 Uhr – Pont du Gard. Auf der linken Seite der Straße ist mal wieder eine Burg zu sehen.
In Nimes machen wir auf einem Rastplatz Pause, wir essen und trinken etwas, ehe wir um 13.15 Uhr weiterfahren. Es wird wärmer, die Sonne scheint, aber nach wie vor bläst der Mistral.
Ca. 28 km vor Montpellier, 13.45 Uhr, bezahlen wir an der AB Zahlstelle 39,50 Euro. Um 15.30 Uhr sind wir in Perpignan. Permanent wird im Radio vor dem Mistral gewarnt. Wir schwanken nach wie vor mit dem Bus stark hin und her, ein Wahnsinn ist das. Es macht mir Angst, obwohl Rolf mich beruhigt.
15.35 Uhr – der Mont Canigou ist in Sicht.
Mont Canigou – der Heilige Berg der Katalanen
Der Berg, der zwischen den Tälern des Tech und der Tet, 2.784 m emporragt, bestimmt die Region wie ein einsamer Herrscher und ist oft noch von Schnee bedeckt, wenn die Obstbäume der Region schon kleine Früchte tragen. Es scheint so, als wollten die Pyrenäen hier noch einmal ihre Größe zeigen. Früher hielt man den Canigou für den höchsten Berg der Pyrenäen. Tatsächlich erreicht er bei weitem nicht die Höhe der zentralen Pyrenäen, doch kein anderer Berg besitzt eine derart mystische Bedeutung wie der Heilige Berg der Katalanen. Zum Johannisfest auf den 24. Juni wird diese Mystik lebendig, wenn ein Feuer auf dem Canigou entzündet wird und zahlreiche umliegende Orte ebenfalls im Feuerschein erstrahlen. Zu den religiösen Besonderheiten, gesellt sich ein physikalisches Phänomen: Der Canigou besitzt Eisenerzvorkommen, die, verbunden mit vorhandenem Mangan, angeblich die Bordinstrumente von Flugzeugen verrückt spielen lassen. Mehrere Flieger sollen hier abgestürzt sein. Im 13. Jh. wurde der Berg erstmals bezwungen, heute erfreut sich das Bergmassiv großer Beliebtheit bei Wanderern, die einmal vom Gipfel aus Landschaft und Meer überblicken wollen.
Um 15.40 Uhr kommt Fort Salses, welches wir vor Jahren besichtigten, in Sicht. Leider kann ich wegen der Schaukelei kaum Fotos machen. An der nächsten Zahlstelle bei Le Boulou zahlen wir 26,40 Euro Autobahngebühr. Um 16.10 Uhr überqueren wir die Grenze nach Spanien.
Hier ist es nun wesentlich wärmer, doch noch immer bläst der Wind. Wir wollen heute auf einem Campingplatz kurz nach Bar-celona übernachten. Nach Girona nimmt der Verkehr auf der Autobahn stark zu, doch der Wind hat nachgelassen.
Vor Barcelona AP 7 bezahlen wir nochmals 14,25 Euro für die Autobahn. Eine wunderschöne Landschaft ist das hier, auf den Hügeln sehen wir hin und wieder mal eine Burg oder einen Turm und es gibt kleine hübsche Bergdörfer. Die Verkehrsführung um Barcelona ist hervorragend gemacht, alles sehr gut beschildert, so dass sich jeder zurecht findet.
Es ist herrliches Wetter geworden, 23 Grad, Sonne und kein Wind mehr.
L’Alt Penedes – 18.25 Uhr. Rolf und ich sind immer wieder entsetzt darüber, wie die Spanier ihre Küsten verschandelt haben. Ein Graus. Im Hinterland herrliche Berge, Burgen, kleine Dörfer und dann die hässlichen Betonburgen an der Küste.
Wir nehmen die Ausfahrt 29 und treffen gegen 19 Uhr auf dem Campingplatz Vilanova i la Geltru ein, nach 826 km und 11 Stunden.
Dieser Campingplatz hat 358 Plätze, das allein ist schon ein Graus für mich. Dann alles eingeteilt, eben Massencamping. Doch für eine Nacht können wir das akzeptieren, denn in der Gegend hier sollte man nicht wild campen – Kriminalität.
Ein junger Mann fährt vor uns her und bringt uns zu unserem Platz, ohne Aussicht, nur Blick auf andere Camper. Doch wir sind zufrieden. Morgen fahren wir ja weiter.
Es ist sehr warm. Also holt Rolf unseren Teppich, Stühle und Tisch heraus und wir können unser Abendessen draußen genießen. Es gibt geräucherte Forelle (von meiner Biotante Zuhause), Tomatensalat, Baguette, Käse und Rotwein. Bis 21 Uhr sitzen wir draußen.
Anzumerken ist, dass Rolf nach wie vor auf der Suche ist – das Ladegerät für das Laptop, ja – wo mag das wohl sein?
Nach längerem Suchen ist das Teil endlich gefunden und so können wir heute Abend noch den Rest des Filmes anschauen.
Weitere Bilder unter www.harley-rolf.de oder auf meiner Facebook Seite
Uschi & Rolf – Spanien - www.facebook.com/Uschi.Rolf.Spanien.
Aufbruch: | 30.04.2016 |
Dauer: | 8 Wochen |
Heimkehr: | 26.06.2016 |