Andalusien - Spanien - 2016 - Teil 1 und 2

Reisezeit: April - Juni 2016  |  von Uschi Agboka

Teil 1 - Streckenverlauf: Sonntag 15. Mai 2016 16. Tag

Blick vom Castillo auf Velez Blanco

Blick vom Castillo auf Velez Blanco

Blick vom Castillo auf Velez Blanco

Blick vom Castillo auf Velez Blanco

Blick auf Velez Blanco

Blick auf Velez Blanco

Sonntag 15. Mai 2016 16. Tag

Sonntag 15. Mai 2016 16. Tag
Maria, Los Velez Natural Park
AL 9101 – Maria – A 317
Velez Blanco – Besichtigung Castillo de Los Fajardo – Besichtigung Cueva (Höhle) de Los Letreros – UNESCO
A 317 – Maria – AL 9101 - Campingplatz
Stunden 3 19 Meilen (31 km)

Heute Morgen wieder nur 4,9 Grad, doch sonnig. Wir besuchen heute das Castillo de los Fajardos und anschließend die Cueva de los Letreros – UNESCO. Anschließend werden wir im Restaurant auf dem Campigplatz eine Paella mit Fleisch und Fisch geniessen. Wir haben sie vorbestellt für 14.30 Uhr.

Rolf erhält eine SMS, dass sein Schwiegersohn und dessen Freund gut in den USA angekommen sind, allerdings mit stundenlanger Verspätung durch die Zollformalitäten in Chicago. Nun hoffen wir, dass ihre Motorradtour in den USA gut verläuft.

Gegen 10 Uhr starten wir. Am Castillo ist noch kein Mensch, so machen wir erst einmal Bilder von Außen. Dann kommt ein älterer Herr mit Tochter und Enkel. Der Enkel hält einen riesigen Schlüssel, mit dem das Tor der Burg aufgeschlossen wird. Der Eintritt ist heute frei, doch wir kaufen einige Andenken für Zuhause. So ein riesiges Gebäude muss ja schließlich unterhalten werden.

Castillo de los Fajardo ist ein herrliches Renaissance-Schloss aus dem 16. Jh., das von dem italienischen Baumeister Francesco Florentini entworfen wurde. Der mit Marmorreliefs verzierte Innenhof wurde von einem französischen Juden, Georg Blumenthal, geplündert - 1903 komplett demontiert und verkauft. Er ist heute im Metropolitan Museum of Modern Art in New York zu bewundern. Der Patio ist dort in der Bibliothek originalgetreu wieder aufgebaut.

Das Castillo de Velez-Blanco hoch über dem Ort ist ein geschütztes Baudenkmal – Bien de Interes Cultural.
Der im Renaissance-Stil geschaffene Bau mit unregelmäßigem Grundriss wurde von Francesco Florentini entworfen und errichtet von dem Governeur von Murcia, Pedro Fajardo, dem ersten Marquis de los Velez.

Die Burg wurde auf den Überresten einer alten bedeutenden arabischen Zitadelle errichtet.

Das Castillo besteht aus zwei Baukörpern, die mit zwei Bögen miteinander verbunden sind, welche einen Graben überbrücken. Der kleinere, niedrigere Bau besitzt Schießarten für Geschütze. Der größere Bau, auf sechseckigem Grundriss, hat mehrere Türme, von denen der Hauptturm - Torre del homenaje – mit 20 m die Burg überragt. Alle Mauern und Türme sind mit paarweise angeordneten Zinnen bekränzt. Die Steinstruktur der Burg hat Innen hölzerne Stufen, die man im Fall einer Gefahr hochziehen konnte, so dass die untere Etage der ersten Verteidigung diente.

Während der Besichtigung sind wir ganz allein, erst später kommen einige Spanier mit Kindern, die sich auch die schöne Festung anschauen.

Nach der Besichtigung fahren wir zum Mirador von Velez Blanco und verbringen dort die Zeit bis zur nächsten Besichtigung, zu der wir uns telefonisch anmelden mussten.

Pünktlich um 12 Uhr sind alle Teilnehmer für die Besichtigung der Cueva de los Letreror am Treffpunkt. Eine junge Frau verteilt Eintrittskarten (2 Euro/Person) und überreicht jedem Teilnehmer eine mehrseitige Info-Schrift über alle Höhlenfunde in Almeria. Allein in der Gegend von Los Velez befinden sich 35 solcher Höhlen. Die meisten der Höhlen sind nicht für Besucher zugänglich.

Wir erhalten eine in englischer Sprache. Die 20 Teilnehmer sind, bis auf uns, alles Spanier, einige sogar mit Kindern.

Alle müssen hinter der Führerin, die mich freundlicherweise im Auto mitnimmt, her fahren bis zu einem kleinen Parkplatz.
Die Straße dorthin ist eine Schotterpiste, mit vielen Löchern, so dass es für Rolf einfacher ist, allein zu fahren. Die Sturzgefahr auf solchen Wegen ist doch erheblich.

Vom Parkplatz geht es einen holprigen Weg steil bergauf. Mich macht das ziemlich fertig, zumal es sehr warm ist. Ich verzichte daher auf den letzten steilen Weg bis zum Eingang der Höhle und lass Rolf allein dahin klettern. Ich setze mich auf einen Baumstamm, unterhalte mich mit einigen Wanderern und lausche dem Geläut der Glocken, die die Schafe hier tragen.

Die Führung, die Rolf ja nun mitmacht, ist in spanischer Sprache, so dass er wenig verstehen kann, aber dafür haben wir englische Information.

In der Umgebung von Vélez Blanco in den Maimon Mountains wurden mehrere mehrere prähistorische Höhlen entdeckt. Die bekannteste von ihnen ist die Cueva de los Letreros - UNESCO, in der ca. 8.000 Jahre alte steinzeitliche Felszeichnungen gefunden wurden, die Menschen, Tiere und verschiedene Symbole darstellen.

Schön ist der Zauberer, eine männliche Figur, die Sicheln in den Händen trägt und auf ihrem Kopf zwei lange geschweifte Hörner trägt.

Am bekanntesten ist jedoch das einen Bogen tragende Strichmännchen Indalo, das mittlerweile als Symbol der Region Almería dient.

Der Indalo ist eine jungsteinzeitliche bzw. kupfersteinzeitliche Figur, die als Höhlenmalerei in der Höhle Los Letreros bei Velez Blanco entdeckt wurde. Die Figur stellt einen Menschen dar, der einen als Regenbogen interpretierten Bogen in der Hand hält.

Der Name Indalo stammt von einem andalusischen Regengott. Das zum Indalozeichen mutierte Felsbild wird als Schutz gegen böse Geister interpretiert und ist bis heute als Talisman sehr beliebt.

Der Indalo wird in der gesamten Provinz von Almería mit Kalk an die Wände der Häuser gemalt, um gegen Sturm und andere Gefahren zu schützen. Er ist ein Gütezeichen des Tourismus, der Wirtschaft und der Form des Lebens der Menschen von Almería.

Im Film Conan der Barbar (der teilweise in Almería gedreht wurde), wird in der Szene, in der die Schamanen versuchen, Conan wieder zu beleben, das Gesicht der Titelfigur mit Symbolen bemalt. Eines jener Symbole ist der Indalo.

Die Höhle Cueva de Los Letreros ist neben der Cueva de Ambrosio eine der wichtigsten Höhlen im Süden der Iberischen Halbinsel. Die Höhle ist seit 1924 Nationalmonument und seit kurzem UNESO Weltkulturerbe.

Die eigentliche Höhle ist 25 m im breit, 10 m hoch und 6 m tief. Die Malereien sind in den Farben Schwarz, Rot und Gelb zu sehen. Die Bilder sind in Blöcke unterteilt. Die wichtigsten sind an der linken Wand zu sehen. Die überraschend frisch aussehenden, roten und braunen Skizzen von Menschen – Indalos, Tieren und astronomischen Zeichen werden auf die Zeit von 6.000 – 2.000 v. Chr. datiert und gehören damit zu den ältesten Menschendarstellungen.

Leider ist das Wetter heute nicht so schön wie gestern, der Himmel ist bedeckt, die Sonne lässt sich kaum blicken, aber es ist sehr schwül.

Nach 13 Uhr sind wir Zuhause, nach 19 Meilen = 31 km. Rolf fährt das Motorrad gleich auf den Hänger. So können wir später in Ruhe zum Paella-Essen gehen.

Die Paella, die die Köchin des Campingplatzes gezaubert hat, ist hervorragend – mit Hühnerfleisch, Schweinefleisch, Fisch, Krabben. Dazu haben wir eine Flasche Rotwein, eine Vorspeise mit kleinen Fischen und Oliven, 1 Glas Weißwein, 1 Glas Brandy und das alles für 32,50 Euro. Was uns immer wieder auffällt, überall ist das Essen sehr salzig. Man hat danach immer viel Durst. Da ich fast salzlos koche, nur mit Kräutern würze, ist der Unterschied für uns enorm.

Rolf hat heute dann noch Servicetag, d. h. Abwasser und Toilette entsorgen, Frischwasser zufüllen. Heute Abend fällt das Essen aus. Wir sind noch satt von der Paella, schauen einen Film an und gehen dann früh schlafen.

Weitere Bilder unter www.harley-rolf.de oder auf meiner Facebook Seite
Uschi & Rolf – Spanien - www.facebook.com/Uschi.Rolf.Spanien.

Paella

Paella

Sonnenuntergang in Maria

Sonnenuntergang in Maria

© Uschi Agboka, 2018
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Viel Kultur und Natur in Andalusien, abseits der normalen Touristenpfade. Teil 1 - 30.04. - 16.05.2016 Standort Sierra de Maria, Los Velez Natural Park Teil 2 - 17.05. - 08.06.2016 Standort Campingplatz Pueblo Blanco in Olvera
Details:
Aufbruch: 30.04.2016
Dauer: 8 Wochen
Heimkehr: 26.06.2016
Reiseziele: Spanien
Der Autor
 
Uschi Agboka berichtet seit 17 Jahren auf umdiewelt.
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