Andalusien - Spanien - 2016 - Teil 1 und 2

Reisezeit: April - Juni 2016  |  von Uschi Agboka

Teil 2 - Streckenverlauf: Montag, 30. Mai 2016 - 31. Tag

Schweinemast

Schweinemast

Montag 30. Mai 2016 31. Tag

Montag 30. Mai 2016 31. Tag
Campingplatz Pueblo Blanco, Platz P 151, in Olvera
Almargen / Canete la Real / Ardales / Naturpark Desfiladero de los Gaitanes / Wallfahrtskirche Ermita de Nuestra Señora de Villaverde / Caminito del Rey / Alora / Caminito del Rey / Naturpark Desfiladero de los Gaitanes / Ardales / Canete la Real / Almargen / Olvera
Fahrzeit 6 Stunden 115 Meilen (185 km)

Heute haben wir lange geschlafen, bis 8.30 Uhr. Es ist wieder ein wunderschöner Tag, die Sonne lacht vom Himmel. Abfahrt 10.15 Uhr.

Unsere Route: A 384 bis Almargen, MA 7404, Canete la Real, MA 6401, A 367, A 357 bis Ardales, MA 5403 Desfiladero de los Gaitanes, Camineto del Rey, A 343 bis Alora.

Bei Canete la Real machen wir Halt – das sich uns bietende Schauspiel in der Luft und in den Felsen wollen wir uns nicht entgehen lassen. Hunderte von Gänsegeiern gleiten majestätisch am Himmel und / oder sitzen in den Kalksteinfelsen. Phantastisch das zu erleben. Leider haben wir auf dem Motorrad kein Stativ dabei, doch einige Bilder werden gemacht.

Canete la Real ist eine kleine Stadt, ca. 2.000 Einwohner, in Malaga Andalusien. Grenzort zwischen der Serrania de Ronda und der Comarca von Antequera, auf 742 m Höhe. Die Hänge der Berge, die das Dorf umgeben, sind bedeckt mit Eichen und Kiefern zwischen den Kalksteinfelsen. Es duftet nach Rosmarin und Thymian. Unter den wild lebenden Tieren, die hier leben finden sich Gänse-Geier, Adler, Eulen, Fuchs und Rotluchs.

Der Gänsegeier ist ein großer Vertreter der Altweltgeier. Altweltgeier sind eine Unterfamilie der Habichtartigen und gehören damit zu den Greifvögeln.

Der Gänsegeier ist durch seine Größe und die zweifarbigen Flügel in Europa kaum zu verwechseln. Die Körperlänge beträgt 93 bis 110 cm, die Spannweite 234 bis 269 cm. Die Tiere wiegen 6,2 bis 11,3 kg.

Die Tiere ernähren sich in Europa fast ausschließlich von Aas größerer Nutztiere. Gänsegeier brüten in Kolonien in Felsen. Alt-Vögel sind überwiegend Standvögel. Junge Gänsegeier sind Teilzieher und verbringen den Sommer abseits der Brutplätze in Gebieten mit reichem Nahrungsangebot. Die Art übersommert seit langer Zeit regelmäßig in den Alpen und fliegt − wohl vor allem bedingt durch eine starke Bestandszunahme in Südwesteuropa − in den letzten Jahren im Sommer verstärkt auch in das nördliche Mitteleuropa ein.

Bald gelangen wir in die Desfiladero de los Gaitanes, eine faszinierende Landschaft ist das.

Der Desfiladero de los Gaitanes wurde 1989 zum Naturpark erklärt und erstreckt sich über 2.016 ha. Er verbindet die Sierra de Huma, die Sierra de Pizarra bis hin zur gleichnamigen Schlucht. Die Schlucht führt über 5 km Länge durch die Gemeinden Antequera, Alora und Ardales, in den engsten Abschnitten ist die Schlucht nur 10 m breit, ihre steilen Wände ragen bis zu 400 Metern auf. Am Fuße der Schlucht schlängelt sich der Rio Gudalhorce entlang, der vorher die Stauseen El Chorro, Guadalhorce, Guadalteba und Gaitanejo durchquert.

Die Notwendigkeit, einen Weg durch das Felsmassiv zu finden, führte zum Bau verschiedener Schleusen, da sich der Naturpark in einer geografisch strategisch wichtigen Position befindet und die einzelnen Orte im Herzen der Provinz Malaga verbindet.

Vorbei an der Wallfahrtskirche Ermita de Nuestra Señora de Villaverde. Leider nicht geöffnet, so nur ein Bild im Vorbeifahren. Die Kirche befindet sich eingeschlossen zwischen den Tajos de Almorchón und den Steilwänden der Mesas de Villaverde, wo einst das christliche Dorf Bobastre lag. Neben der heutigen Wallfahrtskirche, welche während der 60er Jahre des vergangenen Jahrhunderts umgebaut wurde, entdeckte man eine Begräbnisstätte aus der mozarabischen Epoche mit Gräbern, die in die Felsen geschlagen wurden. Gegenüber der Kapelle befinden sich die Überreste eines Wachturms, dem sogenannten „Peñón del Moro“, der darauf hinweist, dass dies eine strategisch wichtige Ortschaft war. Verschiedene Quellen weisen darauf hin, dass es sich bei der alten Kapelle um eine der Kirchen handelte, die außerhalb Bobastro lagen.

Bis in die zwanziger Jahre des letzten Jahrhunderts wurden hier maurische und christliche Feste gefeiert. Heute wird hier die Messe zu den Feierlichkeiten der Virgen de Villaverde, der Schutzheiligen von Ardáles zelebriert. Denn diese soll laut Legenden, nach der Wiedereroberung durch die Christen, an diesem Ort erschienen sein.

Man könnte fast an jeder Ecke in dieser schönen Schlucht anhalten und fotografieren, aber leider geht das natürlich nicht.

Bald kommen wir zum kleinen Königsweg. An den Steilwänden der Schlucht befindet sich der Caminito del Rey (kleiner Königsweg).

Der Caminito del Rey führt in etwa 100 Meter Höhe entlang steiler Wände durch zwei bis zu 200 Meter tiefe schmale Schluchten.

Es wird mir von schon vom Schauen schwindelig, Wahnsinn, das dort Menschen herum laufen wollen. Wir fahren weiter, durch eine wunderschöne Landschaft, kaum Verkehr, kaum Menschen. Es ist ein wieder ein herrlich warmer Tag. Schön, zum Motorrad fahren.

Bald erreichen wir Alora, parken dort am gewohnten Platz. Zunächst mache ich mich auf, einzukaufen in den kleinen Tante Emma Läden, ehe die zur Mittagszeit schließen. Obst, Gemüse, Hühnchen, Kalbfleisch.
Und ich entdecke einen Friseur, der geöffnet und gerade keine Kunden hat. Ich bin froh darüber, meine Haare haben es nötig.
Kosten 10 Euro, da kann man nicht meckern.

Rolf und ich treffen uns später wieder in unserer Bar am Rathausplatz, wo man schnell und kostenlos ins Internet gehen kann. Erfahre von meiner Freundin Helma, die in der Toskana lebt, dass eine Zeder im Garten umgestürzt ist und den Pool beschädigt hat.

Nach der Pause gegen 14.30 Uhr fahren wir gleiche Strecke zurück, da uns die Landschaft und die wilde Schlucht gut gefallen hat. Die Felsen – einfach ein Traum. Es ist wieder sehr warm heute.

Gegen 16.15 Uhr sind wir zurück, nach 115 Meilen (185 km). Es war mal wieder eine tolle Tour.

Da wir in Alora Tapas – Gambas und Kartoffeln – gegessen haben, gibt es heute Abend nur ein kleines Schnitzel, Tomatensalat, Brot, Birnen, Wein.

Ein wunderschöner Tag geht zu Ende.

Weitere Bilder unter www.harley-rolf.de oder auf meiner Facebook Seite
Uschi & Rolf – Portugal - Spanien @Uschi.Rolf.Portugal.Spanien
https://www.facebook.com/Uschi.Rolf.Portugal.Spanien

© Uschi Agboka, 2018
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Viel Kultur und Natur in Andalusien, abseits der normalen Touristenpfade. Teil 1 - 30.04. - 16.05.2016 Standort Sierra de Maria, Los Velez Natural Park Teil 2 - 17.05. - 08.06.2016 Standort Campingplatz Pueblo Blanco in Olvera
Details:
Aufbruch: 30.04.2016
Dauer: 8 Wochen
Heimkehr: 26.06.2016
Reiseziele: Spanien
Der Autor
 
Uschi Agboka berichtet seit 17 Jahren auf umdiewelt.
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