Andalusien - Spanien - 2016 - Teil 1 und 2

Reisezeit: April - Juni 2016  |  von Uschi Agboka

Teil 2 - Streckenverlauf: Informationen Grazalema

Grazalema - Informationen

Grazalema, 2.200 Einwohner, ist ein Ort in der Provinz Cadiz in Andalusien, am Fuß der Sierra del Pinar. Rund um das Dorf breitet sich die Sierra del Endrinal aus, wo Kalkfelsen mit einer Höhe von rund 1.500 m in den blauen Himmel ragen.

Traditionell waren Landwirtschaft (Schafzucht, Korkeichen) und Handwerk (Weberei, Tischlerei) die Lebensgrundlage der Grazalemeños, wie die Bewohner genannt werden. Heute sind die landwirtschaftlichen Nutzflächen teilweise stark eingeschränkt, da der Ort inmitten des Naturparks Sierra de Grazalema liegt. Die umliegenden Sierras (Bergketten) sind beliebte Ziele für Wanderer und Kletterer. Für viele Bewohner Grazalemas wurde der Tourismus somit eine wichtige Einnahmequelle.

Im Dorf sind viele kleine Läden, die sich auf die regionalen Produkte spezialisiert haben. Grazalema ist bekannt für seine leckeren Süßigkeiten wie die Cubiletes, eine Art Fettgebäck aus Schmalz, Zucker, Mehl, Zimt, die mit Cabello de angel gefüllt sind. Das sind kandierte Fasern, die aus einem Feigenblatt-Kürbis gewonnen werden. Er wächst fast nur in Höhen von 1.000 bis 3.000 m.

In den netten kleinen Dorfläden gibt es geflochtene Körbe aus Espartogras, Schafs und Ziegenkäse, Wollwaren, Korbmöbel, Seife und Pflegeprodukte aus Olivenöl und sehr schöne handgemachte Lederwaren und Töpferarbeiten zu kaufen. Wer ein sinnvolles Souvenir mitbringen möchte, sollte hier einkaufen und die lokalen Handwerker und Bauernfamilien unterstützen. Die Preise sind normal und nicht überteuert wie in manchen Touristenhochburgen. Ich nutze die Gelegenheit natürlich auch und kaufe Einiges ein, Lebensmittel, aber auch ein kleines Andenken an den schönen Ort.

Der Ursprung Grazalemas geht auf eine römische Ansiedlung Ansiedlung zurück. In den Jahrhunderten der maurischen Herrschaft
auf der iberischen Halbinsel wurde der Ort ausgebaut. Erst 1485, nur sieben Jahre vor dem endgültigen Ende des maurischen Al-Andalus, wurde Grazalema im Zuge der Reconquista von den katholischen Spaniern erobert.

Grazalema ist eines der Pueblos Blancos Andalusiens, einer Reihe von Dörfern, die meist auf phönizische und römische Siedlungen zurück gehend, von den Mauren ausgebaut wurden. Typisch dafür sind die weiß gestrichenen Häuser und engen verwinkelten Gassen, wie sie auch in Nordafrika zu sehen sind.

Die Wirtschaft ist zum einen von Weidewirtschaft, zum anderen von handwerklich-kleinindustrieller Herstellung von Leder
und Lederwaren, Stühlen und Wolldecken gekennzeichnet. Im 18. Jh. war Grazalema aufgrund seiner wasserkraftbetriebenen Webstühle eine wohlhabende Stadt mit 9.000 Einwohnern; verlor diese Rolle aber mit der industriellen Revolution - die Stadt war zu weit von den Märkten entfernt.

Mit der Ausweisung zum Naturpark im Jahr 1984 nahm der Tourismus an Bedeutung zu. Dies führte zum einen zu einer Wiederbelebung alter Traditionen, beispielsweise wurde in Grazalema eine neue Fabrik zur Herstellung von Schafskäse errichtet, ein französisch-andalusisches Gemeinschaftsunternehmen; zum anderen wurden zahlreiche Wege markiert, die heute viele Wanderer in dieses Gebiet locken. Das Zentrum der Lederherstellung ist das Städtchen Ubrique im Süden des Gebietes.

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© Uschi Agboka, 2018
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Viel Kultur und Natur in Andalusien, abseits der normalen Touristenpfade. Teil 1 - 30.04. - 16.05.2016 Standort Sierra de Maria, Los Velez Natural Park Teil 2 - 17.05. - 08.06.2016 Standort Campingplatz Pueblo Blanco in Olvera
Details:
Aufbruch: 30.04.2016
Dauer: 8 Wochen
Heimkehr: 26.06.2016
Reiseziele: Spanien
Der Autor
 
Uschi Agboka berichtet seit 17 Jahren auf umdiewelt.
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