Endlich ans Ziel meiner Träume und darüber hinaus......
Australien: 07.12.2011 Serpentinen und 1257 Meter
Yarra Ranges Nationalpark und Mount Donna Buang
Nach zwei Tagen Erholung (leider immer noch zu wenig Schlaf abbekommen) und strahlendem Sonnenschein (warum hätte die Sonne nicht schon am WE rauskommen können?), hatten Cat und ich wieder einen Trip für Mittwoch geplant.
Diesmal haben wir jedoch unsere Tour bei Couchsurfing.org in der "Melbourne-Group" gepostet und haben auch fleißig Anfragen für Mitreisende bekommen. Die ersten beiden, welche sich gemeldet haben, bekamen den Zuschlag für die zwei freien Plätze im Auto.
Ein 32-jähriger Kanadier und eine 32-jährige Amerikanerin aus New York. Da war ich ja mal gespannt drauf, wie das wird.
Hab also nach der Arbeit Cat abgeholt und sind dann mitten durch die Stadt Richtung Yarra Ranges NP, um die anderen beiden einzusammeln. Der erste Eindruck von den beiden war recht positiv, doch der zweite Eindruck war dann doch etwas anders....
Es ging zumindest erst einmal bei traumhaften Sonnenschein über die sich windenden Straßen in den Nationalpark und der erste Stop war Marysville. Eine Stadt, welche 2009 einem riesigen Buschbrand zum Opfer gefallen ist und sich seit zwei Jahren wieder im Aufbau befindet. Dementsprechend ist hier alles neu angelegt worden und sieht gut gepflegt aus. Man kann aber zwischen den neuen Häusern noch immer die Überreste der abgebrannten Häuser erkennen. Zum Teil steht einfach nur noch der Briefkasten vor einem abgebrannten Grundstück. Das ist schon ein seltsamer Anblick.
Es ging zur Visitor-Information, die hier sehr gut ausgestattet ist und wir fragen nach dem Weg zum Marysville-Waterfall, welcher hier unter dem Namen Steavenson-Falls bekannt ist. Zudem informieren wir uns, was man hier sonst noch in der Gegend machen kann.
Wir halten noch kurz bei der Shopping-Mall von Marysville, welche bei ihrer Größe doch sehr niedlich ist.
Das Shopping-Center von Marysville - ist die nicht niedlich??? Bei einer Einwohnerzahl von rund 520 Menschen reicht das wohl aber auch....
Nun ging es zum Wasserfall, meinem Wunschziel für heute. Der Wasserfall lag nicht weit entfernt von dem Örtchen, doch die Gegend war ein wenig trist. Es ist schon komisch, wenn einem bewusst wird, wie großflächig das Buschfeuer hier gewütet hat. Ist man in Europa, hört man immer nur "wieder ein Buschfeuer in Australien" in den Nachrichten. Man denkt kurz, ja das ist nicht gut, doch man macht sich weiter keine großen Gedanken darüber, denn das liegt alles weit entfernt von Deutschland. Ist man hier und sieht die Auswirkungen, bekommt das alles eine ganz andere Bedeutung.
Ein Blick über die Hügel, welche den Steavenson-Waterfall umgeben. Weit und breit nichts als die Überbleibsel der abgebrannten Bäume. Allerdings hat sich der Farn schnell erholt, weshalb es doch recht grün ausschaut.
Wir waren die einzigsten Besucher bei dem Wasserfall, wo sich auch noch die Infrastruktur im Wiederaufbau befindet. Mitterweile hat man auch die anderen beiden etwas kennengelernt. Kanada ist ein ziemlicher Besserwisser und akzeptiert keine anderen Meinungen *nerv* und New York ist typisch amerikanisch - eine kleine Party-Maus und oberflächlich mit einer piepsigen Stimme.
Aber man kann es für einen Tag aushalten, danach braucht man sich ja nicht mehr wiederzusehen - leben und leben lassen..... (solange mein Spaß an der Tour nicht verloren geht... ) Immerhin ist New York mit allem zufrieden, was wir machen wollen, während Kanada ein wenig störrisch war.
Aber jetzt wollten wir erst einmal die Aussicht auf den 122 Meter hohen Wasserfall genießen.....
Über 5 Kaskaden ergißt sich der Steavenson-Waterfall bei einer Gesamthöhe von 122 Metern. Damit zählt er zu einer der höchsten Wasserfälle in Victoria.
So läßt es sich doch gut leben.... wunderschön ist es hier... nur die verbrannten Eukalypten machen einen etwas trostlosen Anblick.
Panorama von den 5 Kaskaden und den Überbleibseln der verbrannten Eukalypten. Einzig der Farn und die Bodenbedeckung geben ein frisches Grün.
Die Frage war nun, was machen wir nach dem Wasserfall. Eigentlich wollten wir zum Mt. Donna Buang, doch die Frau von der Information sagte, dies wäre ungefähr 2 Stunden entfernt.
Somit entschieden wir uns, zu einem Walk zu fahren, der nicht weit entfernt ist und wo man noch zwei Wasserfälle sehen könnte. Doch wir fuhren weiterhin durch ein Gebiet, wo sämtliche Bäume verbrannt waren. Dies ist leider kein sehr schöner und abwechslungsreicher Anblick. Somit entschieden wir uns unterwegs, doch zum Mt. Donna Buang zu fahren, der laut meinem Navi doch nur 45 min. entfernt ist. Also ging es dahin. Die beiden von den hinteren Plätzen moserten ein wenig rum, doch ich bin der Fahrer und ich entscheide letztlich wo es hingeht.
Nun ging es über Straßen, die sich wie Serpentinen schlängelten, immer weiter in den Nationalpark hinein und die Berge hinauf. Immer höher und höher.... Kurz vor Mt. Donna Buang, stoppten wir bei der "Rainforest Gallery", welche wir uns anschauen wollten. Solch eine "Gallery" gibt es in angeblich nur 3 Mal in ganz Australien.
Der erste Ausblick von einer Plattform der "Rainforest Gallery" in 15 Meter Höhe auf den mit Farnbäumen bewachsenen Boden.
Die Bäume sind hier wunderschön mit Moos und anderen Pflanzen bewachsen. Das sieht doch um einiges schöner aus als die tote Gegend vom Anfang.
Ist das nicht einfach eine Traum-Ansicht??? Am Creek, welcher hier durch den Regenwald fließt, gefiel es mir persönlich am Besten. Wie aus dem Bilderbuch geschnitten.... Ich wollte gar nicht mehr weg von hier.
Das Blatt eines "Ferntrees" vor dem Ausrollen - Kanadas Komentar: "Die kann man essen - hapt ihr die etwa noch nicht gegessen???" (Besserwisser....)
Die 15 Meter hohe Aussichtsplattform in Form eines Kreuzes in den Gipfeln der Bäume von unten gesehen.
Und noch ein kleiner Größenvergleich: links ein Baum aus dem Regenwald - rechts mein nicht gerade kleines Auto Gegen den Baum sieht der Wagen doch recht winzig aus.
Nach der wunderschönen "Gallery" ging es weiter die Serpentinen hinauf auf die Spitze des Mt- Donna Buang. Der Weg führte uns auf ungeahnte 1257 Meter! Wer hätte das gedacht??? Eine Stunde von Melbourne entfernt kann man hier Höhenluft schnuppern.... Im Winter soll es hier sogar Schnee geben. Dies war nun also mein bisher höchster Punkt in Australien! Oben angekommen, hatten wir einen schönen Ausblick über den Yarra Ranges NP. Aber erst einmal machten wir eine Lunchpause. Danach ging es noch auf den Aussichtsturm hoch und wir genossen den Blick in die Weite um uns herum......
Auch hier gibt es immer wieder tote Bäume - trotzdessen gefiel er mir mitten in der grünen Wiese mit den gelben Wildblumen....
Nun hieß es Abschied nehmen von den Yarra Ranges und wir machten und über eine unbefestigte Straße zurück auf den Weg nach Melbourne, wo wir noch am Abend auf den Victoria Night Market wollen. Mister Kanada saß die ganze Zeit mit seiner Karte im Nacken von mir und hat kontrolliert, wo ich lang fahre und hat sich immer wieder über mein Navi beschwert..... Ich hätte ihn doch aussetzen sollen - warum bin ich nur zu freundlich für solche Menschen??? Manchmal sollte mir die Geduld doch früher abhanden kommen.....
Wir kamen gut durch und waren froh, als wir Kanada und New York in Melbourne wieder absetzen konnten!
Fazit: Ansich ein wunderschöner Ausflug - schade nur, dass wir nicht vorher wussten, dass soviel in den Yarra Ranges dem Buschfeuer zum Opfer gefallen ist. Minuspunkt des Tages: die nervige Begleitung. Was lerne ich daraus? In Zukunft die Leute lieber einmal vorher treffen, bevor man sich doch auf einen Trip mit ihnen einläßt. Schließlich will ich die wenigen Möglichkeiten für Ausflüge voll und ganz genießen!
Der Weg nach Melbourne über die unbefestigte Straße durch die hohen Eukalypten..... Wunderschön sage ich da nur......
Zurück in Melbourne: Dieses Bild mußte zum Abschluß noch sein: Es erinnert mich eher an die USA denn an OZ. Ein alter Ami-Schlitten mit vier Leuten darin, die alle in der gleichen Position sitzen. Diesen Anblick fand ich einfach herrlich!
Aufbruch: | März 2011 |
Dauer: | 27 Monate |
Heimkehr: | Juni 2013 |
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