Endlich ans Ziel meiner Träume und darüber hinaus......
Australien: 21.12.2011 Summer Solstice
... oder auch einfach "Sommersonnenwende" genannt....
Diesem Tag wird hier keinerlei Bedeutung gezollt, anders wie in Ländern wie Schweden....
Cat und ich erwachten am längsten Sommertag in den Dandenongs, nach einem recht guten Schlaf im Auto. Noch etwas zerknauscht räumten wir das Auto wieder um und verfütterten noch ein paar Spagetthies an die Rosellas, um ein ganz spezielles Foto zu bekommen (siehe Bericht vom 20.12.11).
Nun konnten wir zu den öffentlichen Toiletten fahren, wo wir uns frisch machten. Dort gab es auch das Frühstück. Wir wollten Igwertee machen, doch dazu braucht man heißes Wasser. Also alles aufgebaut, doch wo war das Feuerzeug? Ich suchte und suchte, doch es war nicht auffindbar... Mist... Wir wollten doch auch noch Porridge machen... Was nun? Es gab noch andere Autofahrer, die diesen Parkplatz zum Übernachten benutzt haben. Einen älteren Mann aus einem Campervan fragten wir, ob er Feuer hätte. Er verneinte, kam aber zu uns rüber und schaute sich meine Gasplatte an. Und was kam dabei raus? Man kann sie ohne Feuerzeug anmachen! Clever... Manchmal sollte man sich vielleicht doch die Bedienungsanleitung durchlesen.... Somit war das Frühstück natürlich gerettet.... (das Feuerzeug habe ich später im eingepackten Schlafsack gefunden... Wie kam es dahin?)
Ein gesundes Frühstück in der Wildness: frischer Ingwertee, Porridge mit Apfel und Banane, Vollkorntoast (in der Pfanne geröstet - sehr lecker) und Nutella. Na gut, Nutella ist da nicht ganz so gesund, aber man muß sich ja auch mal was gönnen....
Nach der leckeren Stärkung und den ersten Schmerzensschreien von den ersten Asiaten, die früh morgens (8:30am) hier schon die Kakadus fütterten, ging es auf zu unserem Tagesziel: Mornington Peninsula.
Es ging ungefähr anderthalb Stunden durch eine sich wechselnde Landschaft auf die östliche Halbinsel der Port Phillip Bay, welche diese im Süden abschließt und nur eine natürliche schmale Wasserstraße trennt diese von der Bass Strait - "The Rip"
Es sollte zunächst zu "Cape Schanck" gehen, dem südlichsten Punkt der Halbinsel. Dort wanderten wir zur Spitze der Halbinsel und ließen die Landschaft bei eher bedecktem Himmel und starkem Wind auf uns wirken. Ich fühlte mich wie nach Island versetzt. Wieviele Länder vereint Australien denn noch in sich? Die Farbenvielfalt der Landschaft an der Küste hier ist einfach überwältigend....
Wir kletterten ein wenig an der Küste über die Steine und fanden immer wieder diese "Pools", welche toll bewachsen waren...
Der südlichste Punkt der Mornington Peninsula - eine kleine Insel, welche durch ein natürliche Wasserstraße von der Halbinsel getrennt ist.
Wasserspiel an der kleinen Insel - auf den Steinen gut zu erkennen ist das Kelp, welches bei Ebbe über dem Wasserspiegel an der Luft frei liegt, aber durch die sich brechenden Wellen immer wieder "bewässert" werden.
Die Vegetation der Gesteine... einfach nur wunderschöne Farben... (die Sonne schaffte es zwischendurch, sich durchzusetzen gegen die Wolken)
Der zweitälteste Leuchtturm in Victoria - toller Farbkontrast zwischen der kargen, doch grünen Vegetation, dem weiß des Leuchtturms und dem blauen Himmel.
Diese Klippen hier leuchteten lila, was leider hier nicht ganz so gut rüber kommt. Der Farbenvielfalt waren hier keine Grenzen gesetzt.
Dazu kamen dann noch rote Felsenklippen (bin ich schon beim Uluru?). Daneben der lange Holzweg, welcher uns vom Carpark zur südlichsten Spitze brachte.
Kommt die Farbenvielfalt ein wenig rüber? Ich hoffe doch.... Nach diesem ersten erfrischenden Walk ging es im Auto weiter bis Portsea, dem westlichsten Ort auf der Halbinsel und Start des "Point-Nepean-Nationalpark", einer ehemaligen Militärzone mit der zweitältesten Quarantäne-Station Victorias (aktiv von 1852 bis 1980). Viele Bereiche der Ruinen von Quarantäne-Station und der Militäranlagen kann man besichtigen. Auf dem Weg dahin hielten wir noch bei der "London Bridge".
In Portsea machten wir einen Lunch-Stop am Pier, wo Cat ja eigentlich schnorcheln gehen wollte, doch es war zu frisch dafür. Ich wäre da nimmer ins Wasser gegangen.... bibba bibba.....
Wir stoppten am Visitorcenter, wo uns erklärt wurde, was wir hier machen können. Wie immer waren wir schon recht spät dran, war es doch schon Nachtmittags mittlerweile. Wir könnten für satte 10$ p.P. mit dem "Transporter" (eine Art Tram, gezogen von einem Traktor) zur Spitze der Halbinsel fahren oder aber auch die 5km bis dorthin laufen. Wir entschieden uns, bis zum letzten Carpark zu fahren und die restlichen 3 km zu laufen. Der gut angelegte Weg führte entlang des nördlichen Küstenbereichs der Halbinsel zur Spitze, wo die Ruinen des "Fort Nepean" liegen. Die Vegetation war einseitig und der Weg kam uns durch das ständige auf und ab länger vor als angebliche 2,5km.
Der gut angelegte Wanderweg "Coles-Track" mit der immer gleich bleibenden Vegetation, welcher uns von der ehemaligen Landungsbrücke der Quarantäne-Station bis zur Spitze der Halbinsel brachte.
Ausblick nach Osten auf die Port Phillip Bay von "Gun Junction" - sieht doch ganz schön aus, oder? ...wie ein kleines Paradies....
Der Ausblick ein paar Minuten (gefühlte Stunden) später auf den westlichsten Punkt der Halbinsel, welches natürlich noch unser Ziel war. Sieht noch ganz schön lang aus, oder? War es auch.......
Ausblick auf die "Bass Strait" vom schmalsten Punkt der Halbinsel. Die Küstenbreiche waren zum Teil abgesperrt, da hier angeblich noch scharfe Munition liegen soll.
Ein kleiner Größenvergleich: ich und die Gewehrläufe einer 6-inch Mk VII gun, welche als Küstenabwehr-Kanonen hier stationiert waren.
Nachdem wir doch ein wenig enttäuscht von der Mornington Peninsula waren (mag auch am Wetter gelegen haben), gab es zum Abschluß des Walks an der Spitze immerhin noch ein wenig Wildlife zu sehen. Hier mein erster Blue Tongue Lizard (ein Exemplar des "Gemeiner Blauzungenskinks")
Dieser kleine Pinguin stand unbeweglich am Strand. Vom Weg oben an den Klippen konnte man ihn kaum erkennen, weshalb wir ein wenig hinab geklettert sind. Schon komisch, warum er zum späten Nachittag dort alleine stand, zumal sonst kaum Spuren von Pinguinen zu sehen waren. Auch hier sollen die Abhänge angeblich vermient sein, doch dem glaube ich nicht so ganz, denn dann wären sie auch wirklich abgesperrt.
Nachdem wir es doch bis zur Spitze geschafft haben, entschieden wir uns, die etwas kürzere Straße für den Rückweg zu benutzen. Also ging es immer der Straße entlang..... und der Weg war lang und wurde immer länger.... Jetzt hätte ich gerne jemanden, der mich aufsammelt.....
Die Käfte schwanden und es kam immer noch keiner....
Wie auch, wenn hier keine Autos fahren dürfen und der "Transporter" schon schlafen gegangen ist, da wir wieder einmal die letzten waren....
Wir haben es doch bis zum Auto zurück geschafft und fuhren wieder Richtung Portsea zurück. Hier ein kurzer Foto-Stop bei einem weiteren Gewehrlauf der 6-inch Mk VII gun vor der Quarantäne-Station.
Das"Portsea Hotel", ein tolles altes Fachwerkhaus..... Da fühlt man sich fast wie in Deutschland....
Nach all dem vielen Wandern von heute, belohnten wir uns mit einem Kaffee im "Portsea Hotel", von deren Terasse man einen schönen Blick auf die Port Phillip Bay hat.
Ein wenig später als geplant, ging es dann zurück nach Melbourne.
Fazit: Wieder ein ganz toller Trip mit Cat (ich werde sie vermissen, wenn sie Melbourne verläßt) und den längsten Sommertag in Australien haben wir somit gut ausgenutzt. Von Regenwald bis Küstenlandschaft war alles dabei. Schon unglaublich, was es alles in direkter Nähe von Melbourne zu sehen und erleben gibt. So tolle Erlebnisse.... von den Papageien und dem Pinguin bis hin zum Wildcampen.... alles war einfach toll....
Jetzt war ich sowohl im Westen, Norden, Osten als auch im Süden von Melbourne - überall gibt es andere Landschaftsformen, so abwechslungsreich und vielfältig, dass man sich immer wieder in andere Länder versetzt fühlt... Vielen lieben Dank an dieser Stelle noch einmal für die tollen Touren mit Dir, Cat!
Mal schauen, was nun auf mich zukommt. Ein paar Flecken gibt es hier noch, die ich noch nicht gesehen habe in näherer Umgebung.
Man darf gespannt bleiben.....
Das Fotoalbum zum Bericht:
http://www.facebook.com/media/set/?set=a.311204008919781.79288.100000905548295&type=1&l=060ce6169b
Aufbruch: | März 2011 |
Dauer: | 27 Monate |
Heimkehr: | Juni 2013 |
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