Endlich ans Ziel meiner Träume und darüber hinaus......

Reisezeit: März 2011 - Juni 2013  |  von Katharina Niebecker

Freiheit: 03.02.2012 Port Lincoln - Nullarbor RoadHouse

6. Tag - ca. 860km

Nullarbor Plain (lat. für "kein Baum") - Wir kommen!!! Das war unser Tagesmotto.
Um dieses Ziel zu erreichen, wollten wir heute so viel wie möglich im Auto sitzen und Kilometer scheffeln.... Drum sollte unser Wecker um 6 Uhr klingeln, doch wegen Rechenproblemen mit den ganzen Zeitverschiebungen klingelte es erst um 6:30 Uhr, was aber auch nicht schlimm war. Es war noch fast dunkel, die Sonne ging gerade es hinter den Wolken auf. Der starke Wind vom Vorabend hat sich ein wenig gelegt, es war trotzdem sehr kalt und wir haben ein wenig gefroren in der Nacht. Wer hätte das gedacht... Es ist doch Sommer in Australien und ich habe all meine dicken Wintersachen in Melbourne gelassen!
Hilft nun alles nix, also Auto wieder umräumen und losfahren. Wir mußten erst zurück nach Port Lincoln, wo wir uns auf einer öffentlichen Toilette wieder waschen konnten. Nun wollten wir noch tanken, doch es waren alle Tanktellen um diese Zeit noch geschlossen.
Also fuhren wir weiter. Ein bißchen Sprit haben wir ja noch. Drum fuhren wir bis Coffin Bay, um dort den Tank aufzufüllen. Dort gab es aber kein Gas, weshalb wir teures Benzin nehmen mußten. Das Wetter war noch bewölkt, doch zischendurch schaffte es die Sonne immer wieder, mal hindurch zu scheinen. Landschaftlich ging es nun wieder durch ockerfarbene Viehweiden, auf denen überwiegend Schafe standen. Es gibt in Australien etwa 100 Millionen Schafe, 25 Millionen Rinder, ca. 27 Millionen Kängurus und im Vergleich dazu nur ca. 22 Millionen Menschen. Zischendurch gab es nun auch ab und an Agaven.
In Elliston konnten wir wieder Gas tanken und stoppten dort direkt, um unser Frühstück zu uns zu nehmen.

Frühstück in Elliston - es gab jeden Morgen frischen Kaffee (mit richtigem Kaffeepulver!) mit Ingwer... mhhhh... war das lecker....

Frühstück in Elliston - es gab jeden Morgen frischen Kaffee (mit richtigem Kaffeepulver!) mit Ingwer... mhhhh... war das lecker....

Unsere Aussicht beim Frühstück.... Umzingelt von Möwen, genossen wir die Ruhe des kleinen Ortes Elliston.

Unsere Aussicht beim Frühstück.... Umzingelt von Möwen, genossen wir die Ruhe des kleinen Ortes Elliston.

Diese Gruppe von Galahs ließ sich beim Frühstück auch beobachten.

Diese Gruppe von Galahs ließ sich beim Frühstück auch beobachten.

Beim Versuch, näher heran zu kommen, flogen sie leider weg.

Beim Versuch, näher heran zu kommen, flogen sie leider weg.

Ein bekanntes Bild   die B 100 - Flinders Highway

Ein bekanntes Bild die B 100 - Flinders Highway

Nach dem Frühstück ging es fleißig weiter mit fahren. Nächster geplanter Zwischenstopp war Ceduna, der letzten "größeren" Stadt (ca.2300 Einwohner) vor der Durchquerung der Nullarbor Plain.
Wir kamen dort gegen 15 Uhr an. In der Visitor Information informierten wir uns über unser weiteres Vorhaben: die Durchquerung der Nullarbir Plain. Antwort der netten Dame dort: das ist ganz einfach. Einfach ins Auto setzen und durchfahren. Ha ha ha. Selten so gelacht.
Wir wollten eigentlich im Koonalda Homestead übernachten, wofür man eine kleine Gebühr entrichtet, doch es schien als Tagesziel doch ein wenig zu weit zu sein. Somit entschieden wir uns, doch nur bis zu den Murrawijinie Caves zu fahren, welche beim Nullarbor Road House sind.
Die Landschaft war mittlerweile sehr eben und monton.

Nachtrag:
Von Ceduna sind es knapp 1200 km bis nach Norsemann. Für die nächsten 1198km geht es einfach nur noch geradeaus, dafür braucht man dann das Navi wohl kaum mehr...  Angebliche Fahrzeit: 12:35h. Wir nehmen das Ganze ein wenig entspannter....

Nachtrag:
Von Ceduna sind es knapp 1200 km bis nach Norsemann. Für die nächsten 1198km geht es einfach nur noch geradeaus, dafür braucht man dann das Navi wohl kaum mehr... Angebliche Fahrzeit: 12:35h. Wir nehmen das Ganze ein wenig entspannter....

Es wurde immer wüstenhafter..... Allerdings war noch alles zu Seiten des Eyre-Highways (welchen wir kurz vor Ceduna wieder erreichten) eingzäunt.

Es wurde immer wüstenhafter..... Allerdings war noch alles zu Seiten des Eyre-Highways (welchen wir kurz vor Ceduna wieder erreichten) eingzäunt.

Immer wieder gab es historischen Schrott zu bewundern...

Immer wieder gab es historischen Schrott zu bewundern...

Ein Rastplatz neben der Straße.

Ein Rastplatz neben der Straße.

Langsam kamen wir uns unserem Ziel immer näher. Nach Ceduna kamen immer nur noch kleine Siedlungen, die aus ein paar Häusern bestanden und wo man tanken konnte. Mittendrin im nichts, rauschten wir über Stangen statt Teer. Das war der sogenannte "Dog-Fence" (Dingo-Zaun). Während ich fuhr, las Cat immer wieder Abschnitte aus dem Buch "KulturSchock Australien" (von Elfi H.M. Gilissen) vor, damit wir uns noch ein wenig bilden konnten. In diesem Buch hatten wir auch gerade erst etwas über diesen Dingo-Zaun gelesen. Er ist mit ca. 5400km der längste Zaun der Welt und damit 2 1/2 Mal länger als die Chinesische Mauer. Drum hielt ich an und wollte mir die Konstruktion mal anschauen.

"The Dog-Fence" - er soll die Dingos auf der Westseite halten, während Schafe auf der Ostseite gehalten werden, welche ihnen vor dem Bau des Zaunes (nach dem zweiten Weltkrieg) oft zum Opfer gefallen sind.

"The Dog-Fence" - er soll die Dingos auf der Westseite halten, während Schafe auf der Ostseite gehalten werden, welche ihnen vor dem Bau des Zaunes (nach dem zweiten Weltkrieg) oft zum Opfer gefallen sind.

Die Konstruktion hat mich fasziniert, weshalb sie hier auch abgebildet wird. Schon lustig, auf was für Gedanken der Mensch so kommt.....

Die Konstruktion hat mich fasziniert, weshalb sie hier auch abgebildet wird. Schon lustig, auf was für Gedanken der Mensch so kommt.....

Dieser Zaun führt also ca. 5400km von Süd nach Nord einmal quer durch den Kontinent....

Dieser Zaun führt also ca. 5400km von Süd nach Nord einmal quer durch den Kontinent....

Dieses Skelett eines Kängurus lag direkt vor dem Zaun, allerdings auf der Ostseite.

Dieses Skelett eines Kängurus lag direkt vor dem Zaun, allerdings auf der Ostseite.

Weiter geht es auf dem Eyre-Highway. Es gibt nicht viel Verkehr, aber alleine sind wir auf dieser Straße nicht. Regelmäßig gibt es Gegenvekehr und immer wieder "Oversize"-Roadtrains. Vor der Nullarbor Plain verändert sich die steppenähnliche Landschaft noch einmal komplett. Wie eine Art Auflehnen gegen die Nullarbor Plain führt die Straße nun durch einen riesigen Wald aus flachen Eukalypten.... Allerdings sind auch immer wieder große Teile durch Buschfeuer verbrannt.

Das erste der so bekannten australischen Roadsigns......

Das erste der so bekannten australischen Roadsigns......

Dieser "Wald" säumte für lange Zeit unseren Weg, bevor es in die Nullarbor Plain ging.

Dieser "Wald" säumte für lange Zeit unseren Weg, bevor es in die Nullarbor Plain ging.

Für solche "Oversize"-Roadtrains fahre ich doch lieber zur Seite. Viel Platz lassen sie einem nicht mehr auf dem einspurigen Eyre-Highway (pro Fahrtrichtung).

Für solche "Oversize"-Roadtrains fahre ich doch lieber zur Seite. Viel Platz lassen sie einem nicht mehr auf dem einspurigen Eyre-Highway (pro Fahrtrichtung).

Und dann ist es endlich so weit! Ein langer Wusch von mir wird wahr und wir sind an der ostlichen Grenze der "Nullarbor Plain" welche auf der größten Kalksteinplatte Australiens wächst. Mittlerweile hat es sich auch wieder mit Wolken zugezogen und es hat sich deutlich abgekühlt.

Willkommen in der "Nullarbor Plain"

Willkommen in der "Nullarbor Plain"

In der Nullarbor Plain wächst kaum ein Baum. Hier gibt es bis zum Horizonz nur sogenannten "Saltbush" oder "Blue Bush"

In der Nullarbor Plain wächst kaum ein Baum. Hier gibt es bis zum Horizonz nur sogenannten "Saltbush" oder "Blue Bush"

Zum Abend hin kommen wir beim Nullarbor Road House an. Wir wollen noch bis zu den Höhlen fahren, doch die liegen 12 km landeinwärts. Der Weg ist nur bei Trockenheit und mit 4WD befahrbar. Als wir schon ein Stück gefahren sind, fängt es jedoch an zu regnen. Nicht stark, aber ich bin unsicher. Also drehen wir wieder um und fahren zurück zum Road House. Der Regen hatte aber schon wieder aufgehört. Es waren nur ein paar Tropfen. Beim Road House machten wir unser Abendessen und treffen dabei zwei Deutsche, welche mit Fahrrädern von Perth auf dem Weg nach Sydney sind. Das nenne ich mal Workout! Die Jungs sind schon seit 10 Tagen in der Wüste hier. Freiwillig würde ich das nie machen! Den beiden wünche ich noch viel Spaß bei der Weiterfahrt!
Nach dem Essen fuhren wir nun doch wieder ein Stück rein Richtung Höhlen und schliefen dort am Wegesrand.

Während Cat das Essen zubereitet betanke ich den Wagen mit Gas, welches hier stolze 1,44$ pro Liter kostet. Der Liter Benzin liegt da bei 1,99$. Sauber ist der Wagen schon lange nicht mehr......

Während Cat das Essen zubereitet betanke ich den Wagen mit Gas, welches hier stolze 1,44$ pro Liter kostet. Der Liter Benzin liegt da bei 1,99$. Sauber ist der Wagen schon lange nicht mehr......

Wer kennt dieses Bild nicht? Ein sehr bekanntes Fotomotiv in Australien! Das Straßenschild mit dem Kamel, Wombat und Känguru. Auch wir nutzten es für ein Foto

Wer kennt dieses Bild nicht? Ein sehr bekanntes Fotomotiv in Australien! Das Straßenschild mit dem Kamel, Wombat und Känguru. Auch wir nutzten es für ein Foto

Fazit: Wir haben heute viel Wegstrecke geschafft! Es ist faszinierend, wenn man einen 360° Rundrumblick hat und überall nur das Gleiche sieht: bis zum Horizont nichts außer Salzbüsche.... Beeindruckend....

Na, was ist heute anders? - Ah.... richtig, die Kuscheltiere....

Na, was ist heute anders? - Ah.... richtig, die Kuscheltiere....

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Die Reise
 
Worum geht's?:
Nach vielen Jahren erfülle ich mir nun meinen Traum und erkunde einen ganzen Kontinent.... Komm mit mir auf meine Reise durch Down Under und verfolge meine Erlebnisse im Land der Kängurus! Nach langer Vorbereitung starte ich ein neues Leben am anderen Ende der Welt und freue mich über jeden Gästebuch-Eintrag aus meiner alten Heimat, dem kalten Deutschland..... ;-)
Details:
Aufbruch: März 2011
Dauer: 27 Monate
Heimkehr: Juni 2013
Reiseziele: Deutschland
Großbritannien
Schweiz
Belgien
Australien
Italien
Der Autor
 
Katharina Niebecker berichtet seit 13 Jahren auf umdiewelt.
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