Endlich ans Ziel meiner Träume und darüber hinaus......
Freiheit: 04.02.2012 Nullarbor Plain
7. Tag - ca. 660km
Ein Tag für viele Fotos.....
Heute hieß es wieder früh aufstehen, allerdings erst gegen 7 Uhr. Es war immer noch bedeckt am Himmel, aber nicht mehr ganz so grau wie am Vorabend. Das Auto wurde wieder umgeräumt (das Ganze ging mittlerweile immer schneller, denn jeder von uns hatte seinen Ablauf und wusste, wo was hin kommt) und dann ging es weiter den Weg zu den Höhlen. Unterwegs trafen wir, wie auch am Vorabend, auf jede Menge Kaninchen (ich bekam bei meiner Abreise eine Mail mit der Unterschrift "viel Spaß im Land der Kaninchen" - jetzt kann ich bezeugen, dass es hier wirklich eine wahre Pest davon gibt). Wir schreckten zudem einen Dingo auf, welcher wohl auf der Jagd war. Leider blieb er unser einziger Dingo.
Unser erster und einzigster Dingo. Schön auch zu erkennen ist der silbrige Schein des Grases, welches hier wächst und wie flach und monoton die Landschaft hier ist. Dreht man sich einmal um sich selbst, sieht man überall genau das Gleiche.
Weiter ging es über die Holperpiste zu den Höhlen. Leider waren die Höhlen nichts weiter als größe Löcher im Boden, wo die Höhlendecke eingestürzt ist. Viel mehr war nicht zu sehen. Ist ja klar, weil sonst dürfte man da auch nicht alleine hin ohne einen Tourguide und vorallem kostenlos. Nun gut, jetzt waren wir hier und haben uns die drei "Löcher" halt angeschaut.
Mitten im weiten Nichts tat sich der Boden auf, wo die Höhlendecke eingestürzt ist. Dies ist "Höhle I", wir sind noch weiter zu den anderen beiden "Höhlen gefahren und sind dort ein wenig hinab geklettert.
In der dritten "Höhle" ließen sich immerhin diese Überreste eines Kaninchens bestaunen. Ein lebendes konnte ich leider nicht fotografieren.
Ein Blick von unten in den Höhlenraum. Die Höhlen sind durch Unterspülung des Bodens vom Meereswasser entstanden.
Nun ging es wieder zurück zum Road House, wo wir unser Frühstück zu uns nahmen und eine Dusche (5 min. für 1$) genießen konnten. Frisch und sauber ging es gegen Mittag weiter. Viele Kilometer konnten wir somit nicht mehr schaffen, weshalb wir wohl noch eine Nacht in der Nullarbor Plain verbringen werden.
Nach einiger Fahrzeit konnten wir das erste Mal einen Weg zur Küste finden, um uns endlich die Great Australian Bright anschauen zu können. Die Klippen hier sind schon sehr faszinierend und beeindruckend. Können sie doch mindestens mit der Great Ocean Road mithalten.
Unser Wildlife-Programm geht fleißig weiter: als wir zur Küste kommen, begrüßt uns quasi dieser Seeadler.
Die Klippen sind hier unbegrenzt zugänglich. Wer hier abrutscht, hat ein größeres Problem. Vor uns liegt hier die "Great Australian Bight". Nächste Landmasse ist die Antarktis.
Um das obige Foto zu bekommen, muß ich natürlich ein wenig hinunter klettern. Was tut man nicht alles für ein Foto. Ein falscher Tritt kann aber schwerwiegende Folgen mit sich bringen. Zur Sicherheit informiere ich Cat, das ein Ersatzschlüssel im Auto ist.
Da ich hier ja Berichte schreibe, bin ich natürlich nicht abgerutscht. So schnell passiert mir schon nichts.... Weiter ging die Fahrt auf dem Eyre Highway, der hin und wieder eine Überraschung in sich hatte. Mitten im Nichts tauchten nämlich vor uns riesige Zebrastreifen auf. Wer braucht denn die hier bitte schön? Die Kängurus???
Nein, es sind Markieren für Stecken auf dem Highway, welche als Landebahnen für Flugzeuge hier genutzt werden. Wenn man also Pech hat, hat man etwas andere Verkehrsteilnehmer auf diesen Abschnitten.
Wir hielten noch ein ein paar anderen Stellen, um uns die tolle rauh zerklüftete Küste an der Great Australian Bight anzuschauen.....
Die Klippen des Kalkstein-Plateaus sind um die 90 Meter hoch. Mag man kaum glauben, aber wenn man ganz genau hinschaut und sucht, kann man einen klitze kleinen weißen Punkt in der Mitte des ersten Vorspungs entdecken. Dies ist mein Auto. Nur so als Größervergleich...
Das Plateau ist immernoch flach wie ein Brett und karg bewachsen. Aber es blühen auch hier ein paar kleine Blumen....
Ein Blick über den großen weiten Ozean, welcher hier vor uns liegt.... Die Antarktis ist doch noch ein Stückchen weiter entfent.....
Wir spazieren noch ein wenig entlang der Klippen und treffen dabei auf diesen kleinen Kameraden, welcher auch den Ausblick zu genießen scheint....
Sehr fotogen läßt er uns nah heran. Leider hatte ich diesmal nur die normale Linse und das Tele dabei. Immer hat man das falsche..... Egal, ging auch ohne Makro ganz gut....
Nun ging es aber weiter bis zum Border Village, der Grenze von South Australia zu Western Australia (WA). Dort angekommen, mußten wir leider unsere letzte Zwiebel und unseren Knoblauch abgeben, da man ja kein frisches Gemüse und Obst mitnehmen darf (wegen der Verbreitung der Fruchtfliege).
Willkommen WA!
Weiter geht es auf dem Eyre Highway. Begrüßt hat uns WA direkt mit Regen! Und was für Regen..... Starker Wind erschwerte das Fahren. Aber kaum hatten wir den Eucla-Pass hinter uns, kamen wir auf die "Roe Plains", wo es wieder mehr Vegetation hatte und einen guten Lebensraum für Kängurus bietet. Sofort fielen uns auch die ersten toten Kängurus am Straßenrand auf, doch immer wieder sahen wir auch lebende auf der Straße sitzen, die das Wasser, welches sich in den Spurrillen sammelte, zu trinken schienen. Noch ist mein Auto ohne jeglichen Kontakt mit ihnen ausgekommen.
Welcome to Western Australia! So sieht die "Roe Plains" bei Regen aus. Der Schatten im Hintergrund ist die Steilwand, wo sich oben die Nullarbor Plain befindet. Wir hatten noch versucht, zur Küste zu gelangen, doch die ist hier schon zu weit von der Straße entfernt. Dabei haben wir immerhin noch einen Buntwaran entdeckt, welcher sich aber nicht fotografieren lassen wollte.
Hingegen konnte wir dieses Känguru noch erwischen. Heute haben wir die volle Palette Wildlife erwischt!
Wir fahren weiter bis zum Madura Pass, wo wir am Road House anhalten und unser Abendessen zubereiten. Pünktlich dazu scheint auch wieder die Sonne. Heute haben wir einen sehr bunten Wetter-Mix. Durch die Überquerung der Grenze haben wir zudem noch drei Stunden geschenkt bekommen, woran wir uns mit unseren Essenszeiten erst gewöhnen müssen. Allerdings gibt es hier zwei Zeitzonen. Eine direkt von der Grenze bis hin kurz vor Caiguna, wo man die Uhren erneut umstellt. Da wir nicht ganz verstanden haben, wieviel man wann zurück stellt, haben wir uns einfach gleich an die drei Stunden gehalten. *verwirrend*
Beim Madura Pass ging es wieder hinauf auf das Nullabor Plain-Plateau, von wo aus man einen tollen Überblick auf die darunter liegende Roe Plain hatte.
Nun fuhren wir weiter gen Westen. Wir versuchten noch so weit wie möglich für den heutigen Tag zu kommen. Das Wetter wechselte noch regelmäßig von Sonnenschein zu Regen und wieder zurück....
Zum Anbruch der Dämmerung begegneten wir wieder vermehrt den Kängurus. Wir versuchten immer wieder, eins mit der Kamera auf der Straße sitzend zu erwischen, nur leider klappte es nie. Doch eines Kängurus hielten wir an und sahen dabei erst einen wunderschönen Rgenbogen, welcher sich einfach hinter unserem Rücken im Osten gebildet hatte. Hat also alles seinen Sinn....
Als es nun wirklich dunkel wurde, suchten wir uns einen Parkplatz. Wir fanden einen, wo wir ein wenig abseits der Straße standen. Nach dem Umräumen des Autos schauten wir uns noch den ersten Teil eines Filmes an. Ist schon praktisch, wenn man sein Heimkino dabei hat.
...was dann dieses Bild ergibt. Hätten wir wegen dem Känguru nicht angehalten, hätten wir das doch glatt verpasst.
Dank der Wetter-Kapriolen hatten wir einen wunderschönen Sonnenuntergang. Auch wenn das Bild hier unscharf erscheint, sah es in Natura wirklich so aus. Die Sonne wurde durch Nebel oder Wolken in eine Art Schleier gehüllt.
Leider hat Cats Sonnenbrille heute den Dienst aufgegeben. Ein Grund, sie wenigstens noch mit einem Foto zu würdigen und zu verabschieden. Wie man sieht, haben wir jede Menge Spaß......
Fazit: Ein toller Tag neigt sich dem Ende. Wunderschöne Landschaften wurden mit tollen Tieren ergänzt. Kaninchen, Dingo, Seeadler, Echse, Buntwaran und viele Kängurus gaben sich die Klinke in die Hand. Auch bei regnerischem Wetter konnten wir die Fahrt genießen. Mein Auto gibt sein Bestes und fährt uns sicher durch das weite Australien. Mittlerweile sind es schon über 3000km........ Ein toller Tag kommt nach dem anderen......
Aufbruch: | März 2011 |
Dauer: | 27 Monate |
Heimkehr: | Juni 2013 |
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