Es gibt Reis, baby baby ....

Reisezeit: September 2012 - Februar 2013  |  von Mike Zimmermann

Kontraste pur-von KL direkt nach Sumatra: Sumatra : Ein Resumee

C: So. Ein kleiner Teil von Indonesien liegt hinter uns & von diesem kleinen Teil haben wir nur einen noch kleineren Teil bereist. Wir dachten, wir könnten es bis in den Süden schaffen, aber da die Infrastruktur noch sehr ausbaufaehig ist, haben wir uns nur den Norden angeschaut.

PULAU WEH : Eine kleine Insel in der Region Aceh, in der 97 % der Bevölkerung streng muslimisch sind. Dies haben wir insofern gespürt, dass die Frauen natürlich fast ausnahmslos Kopftuch getragen haben. Von Donnerstag abends um 19 Uhr bis zum Freitag um 14 Uhr waren jegliche Aktivitäten ( wie schwimmen, schnorcheln, Tauchausfluege etc.) höchst ungern gesehen. Am Anfang hatten wir uns gewundert über die Stille & wurden dann aufgeklärt Wir waren in dem kleinen Oertchen Iboh & dort waren z.B. der "Local-Strand" & der Strand der Touristen durch ein Bikini-Verbotsschild getrennt. Da ja eigentlich auch Alkohol verboten ist, waren wir froh (insbesondere Mike), dass es auch diesbezüglich für die Touristen eine andere Regelung gab Das Bier war zwar etwas teurer aber überall in den Lokalitaeten zu bekommen. Ich bin mir sicher, dass viele Einheimische einfach heimlich trinken.
Trotzdem halten die Menschen dort ihre religiösen Rituale zumeist ein. So geschah es - just in dem Moment, als ich das erste Mal untertauchen wollte & in voller Tauchausruestung dastand -dass jemand aus dem benachbarten Dorf gestorben war. Alle Taucher wurden sofort zurueckgepfiffen & jeglicher Betrieb in der Tauchschule eingestellt. Erst am nächsten Tag durfte der Alltag weiter gehen. Das hat mich schon sehr erstaunt, aber alle haben diese Situation still hingenommen.

Ansonsten ist der restliche Teil von Indonesien zumeist auch muslimisch, aber nach der Grenze zu Aceh lockert sich das Strassenbild schon sehr...ausser die Anzahl der Moscheen. Diese scheint stetig zuzunehmen. So arm die Leute auch sind & so heruntergekommen es auch ausschaut überall, ne Moschee gibt es alle 100 Meter.
Eine Besonderheit sind auch die indonesischen Katzen, da diese fast alle nur kleine Stummelschwaenze haben. Wir dachten erst, dass denen der Schwanz kupiert worden wäre (was natürlich totaler Schwachsinn ist, da sich niemand so richtig kümmert um die Tiere)...wurden dann aber aufgeklärt, dass es eher angeborene, fehlende Schwaenze sind. Sieht schon etwas seltsam aus. Auf Pulau Weh wimmelt es nur so vor Katzen, aber je südlicher man kommt, desto mehr Präsenz zeigen dann die streunenden Hunde.

LAKE TOBA: Ein von Vulkanen umgebener See & der grösste Kratersee der Welt. Einst war die Insel Samosir eine Touristenhochburg, aber die Zahl der Touristen ist drastisch zurück gegangen, was ja eigentlich für uns Reisende ganz angenehm ist. Nur diese unzähligen, leerstehenden Guesthouses & Souvenirshops wirken schon etwas befremdlich. Die Umgebung aber lässt über diesen Zustand hinwegsehen. Wirklich großartig ist die Landschaft & man fühlt sich ein bisschen wie in Skandinavien (deswegen lieben auch die Finnen diesen Ort so sehr). Ansonsten sind die Menschen auch hier sehr arm & man sieht an jeder Uferstelle fleißige Frauen, die muehevoll die Wäsche waschen. Selbst unsere Wäsche vom Guesthouse ist nicht maschinell gereinigt worden. Leider hat man das auch etwas gesehen & so musste Mike z. T. leider zweimalig waschen lassen.

Die Tobaregion ist Heimat der Volksgruppe Batak...diese sind zumeist christianisiert & so findet man dort zahlreiche religiöse Stätten. Ganz besonders ist dort auch die Architektur. Wunderschöne geschnitzte Holzfronten an den Häusern & die meisten mit einem auffallenden Satteldach. Wenn einem die Natur vorgaukelt, irgendwo in Nordeuropa zu sein, so eindeutig verraten einem dann doch die Häuser,dass man sich auf asiatischem Boden befindet.

Ansonsten ist (Nord)Sumatra vom Lebensgefuehl überall gleich. Die Strassen & überhaupt alles ist sehr durch Müll verschmutzt. Es gibt sehr oft auch einfach keine Mülleimer. Alles wird einfach dort wo man gerade steht auf den Boden geworfen. Wenn es denn dann irgendwann evtl. zusammengefegt wurde, wird es anschliessend verbrannt & überall ziehen einem dann Plastikrauchschwaden in die Nase. Wenn nicht, dann stapelt sich halt der Müll & die Hühner & Co. haben etwas zum herumpicken. Grosses & kleines Tier sieht man auch an jeder Stelle & beim Motorbike fahren muss man hoellisch aufpassen, dass man nicht über ein Huhn oder gar gegen einen Ochsen fährt. Die Tiere sind wirklich tiefenentspannt & stören sich so garnicht an dem Motorengeräusch, selbst wenn man die Hupe energisch betätigt.
Die Menschen sind ebenfalls sehr gelassen & haben zumeist auch keine lukrative Arbeit. Ich glaube, manche haben sich so sehr gelassen an das Nichts-tun gewöhnt, dass sie nichtmal Langeweile verspüren, wenn sie irgendwo herum sitzen. Dann wird freundlichst HELLO MISTER gerufen & die Welt scheint in Ordnung.
So dreckig es dort ist in Sumatra, so wirklich wirklich freundlich & hilfsbereit sind die Menschen dort. Die Touristen werden geldtechnisch nicht über den Tisch gezogen & selbst wenn man irgendwo verloren gegangen ist, dann wird einem ohne jegliches Sprachverstaendnis sofort Hilfe angeboten. Extremst nett !!!

© Mike Zimmermann, 2012
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Endlich geht es wieder los. Wir kehren dem schönen Berlin den Rücken & machen uns auf in Richtung SO-Asien...Ziele sollen sein Indonesien, Burma, Laos, Hongkong, Philippinen...aber immer streng unter dem Motto: Einfach nur spontan treiben lassen.
Details:
Aufbruch: 03.09.2012
Dauer: 5 Monate
Heimkehr: 15.02.2013
Reiseziele: Malaysia
Indonesien
Myanmar
Hongkong
Philippinen
Der Autor
 
Mike Zimmermann berichtet seit 12 Jahren auf umdiewelt.