Es gibt Reis, baby baby ....
Java - Grosse Kultur und Natur: Yogyakarta - Kulturelles Zentrum Javas-Part 2
C: Siti und Marteen hatten nicht nur 2 suesse Kinder, sondern zu meiner Freude auch 3 Katzen Eine Katzenmutti (natuerlich wieder traechtig) mit 2 kleineren Kaetzchen. So suess diese auch waren, so eklig war doch, was sie alles mit ins Haus (Kinderzimmer) gebracht haben: Von Kakerlaken ueber Geckos, Froesche und natuerlich auch Ratten, war alles verspeist worden. Nur den daemlichen Hahn, der schon um 2 Uhr nachts neben unserem Fenster gekraeht hat, den haben sie in Ruhe gelassen.
Die Mitbringsel der Katzen waren nicht die einzigen toten Tiere, die uns "begegnet" sind. Am Tage des Opferfestes lagen diverse frisch geschlachtete Tiere hinter den Toren der Moscheen, mal ohne Kopf, mal ohne Extremitaeten, aber immer mit ganz viel Blut - echt ekelhaft, auch wenn ich kein Vegetarier bin.
Abartig war auch unser KURZbesuch auf dem Vogelmarkt. Dort gab es alle erdenklichen Tiere (nicht nur Voegel), eingezwaengt in viel zu kleine Kaefige, zu sehen und natuerlich zu kaufen. Manche Tiere waren schon halb tot und haben nur noch ihre letzten Atemzuege getan. Manchmal wurden diese dann herausgenommen und in eine grosse Abfalltonne geworfen. Manche lagen aber auch tot am Boden und die Artgenossen sind dann einfach darueber hinweggelaufen. Echt schlimm mitanzusehen. Ganz gefragt waren kleine, bunt eingefaerbte, flauschige Kueken. Die Kaefige sahen aus wie eine grosse Tuete bunter Smarties. Ich habe kurz ueberlegt, ob ich ein Foto mache, aber ich habe es nicht uebers Herz gebracht. Zu sehr war ich schockiert von den Verhaeltnissen.
M: Apropos Opferfest - Bei diesem mulimischen Fest, das der Muezzin mit seinen Rufen bereits mitten in der Nacht einleutete (die uebrigens den ganzen Vormittag anhielten; wobei sich das Haus unserer Gastgeber am Schneidepunkt von mindestens 3 Moscheen befinden muss) bekam jede Familie ein Stück Fleisch zugeteilt, das Siti für den Abend vorbereitete. Es muss eine sehr alte Kuh gewesen sein, denn selbst Siti bemerkte, dass es doch ziemlich zäh sei. Als Dankeschön für die Gastfreundschaft revanchierten wir uns an einem der folgenden Abende mit Rahmgeschnetzeltem (natürlich kein Schwein, sondern Huhn), das wir fast so hinbekommen haben, wie zu Hause. Nur saure Sahne mussten wir ersetzen. Milchprodukte generell sind hier nicht so beliebt und deshalb auch Mangelware. Die Sahne, die wir bekamen, war eher süß und fürs Backen gedacht und der Preis (beinahe soviel wie der Preis für 3 Pfund Hähnchenbrust) hat in mir kurzzeitig Herzrasen ausgelöst.
C: Wir sind allesamt in den Supermarkt gefahren (natürlich ohne Helm & zu dritt mit dem Kind vorne stehend). Dort gab es lauter Köstlichkeiten, aber wie schon von Mike erwähnt, kosteten die Milchprodukte ein halbes Vermögen. ;-( Also haben wir nur das Notwendigste gekauft & nicht auch noch den teuren Mozzarella (der wahrscheinlich eh nicht geschmaeckt hätte). Zuhause haben wir dann fleißig gekoechelt & zu unserer Überraschung hat es wirklich fast so gemundet wie daheim. Allen anderen hat es auch geschmeckt & sogar das wählerische Kindelein hat den Teller leer gegessen.
Ein gaengiges Bild in den wohl meisten asiatischen Laendern. Die Anzahl der weiteren mitfahrenden Kinder & zusaetzliches Gepaeck ist nach oben hin offen.
C: Ansonsten ist Yogya (so nennen die Einheimischen ihre Stadt ganz liebevoll) wirklich schoen und eigentlich auch ganz geordnet (bis auf den Verkehr). Das vorherrschende Transportmittel ist natuerlich das Motorbike. An den Ampeln herrschte reges Gedraenge. Dicht an dicht zwaengt sich dort jeder in die erste Reihe und so kommt es nicht selten zu Brandblasen an der Wade. Wenn man mal darauf achtet, dann sieht man diese eindeutig geformte Narbe an zahlreichen Beinen. So auch ganz frisch bei einer "Mitreisenden" Schweizerin. Wir sind zum Glueck verschont worden.
M: Christel hat sich bei einem Schmuckkurs und beim Einkaufen von Batikstoffen vergnügt, während ich mich gern auch mal für ein paar Stunden in ein klimatisiertes Cafe mit richtig leckerem Kaffee und Kuchen zurückzog (zwischen 10 und 15 Uhr war an größere Aktivitäten eh nicht zu denken, zu drückend war die Hitze und die Sonne brannte ungemein). Um dort hinzukommen, habe ich mich auch mal aufs Fahrrad geschwungen, das ich freundlicherweise von unseren Gastgebern gestellt bekommen habe. Der Fahrtwind konnte einen nicht wirklich erfrischen, dafuer aber die Air Condition
C: Wie zuvor erwaehnt, hat mich ein Silberschmuck-Kurs gereizt und mit besagter Schweizerin habe ich diesen dann auch gemacht; in einem kleinen Familienbetrieb etwas abseits vom Zentrum, ganz idyllisch draussen neben den Hühnern unter schattigen Rambutan-Bäumen. Der Kursleiter war der englischen Sprache mächtig & ein echt cleveres Köpfchen. An sich war der Kurs schon wirklich toll & ich habe 3 Silberringe gebastelt. Am allertollsten war aber, dass er irgendwann ganz laut die Musik aufgedreht hat. Schon bei den ersten Tönen schossen mir die Tränen in die Augen: es lief GROENEMEYER Der "Typ" war ein echter Fan. Ich war zutiefst gerührt & habe erfreut an die Heimat gedacht.
M: Einen interessanten Ausflug haben wir noch gemacht und auf die Idee waeren wir wohl ohne unsere Gastgeber und ihre Bekannten nicht gekommen: Es ging in die Berge etwas ausserhalb von Yogyakarta. Rio, ein Freund von Marteen, erwähnte ein mehrtägiges Festival in einem kleinen Dorf in den Bergen, wo verschiedenste fahrende Künstlergruppen Trance-Tänze vorführten. Wir waren fasziniert und zeitweilig entsetzt zugleich, wenn die Tänzer zu hypnotischer Trommelmusik und Gesang in Trance verfielen, von ihren Begleitern gepeinigt (z.B. durch Peitschenhiebe oder Sprünge auf den nackten Oberkörper) und anschliessend aus ihrem Dämmerzustand erweckt wurden, am ganzen Körper krampfend, um erst nach einigen Augenblicken wieder voll bei Bewusstsein zu sein. Eine extrem spezielle Erfahrung, die wir sicherlich nicht gewonnen hätten, wenn wir auf die übliche Art und Weise unterwegs gewesen wären.
M: Es war Dienstag, es ging noch einmal zur Immigration Office. Klar, wir haetten schon frueher am Morgen hier sein koennen, aber es wurde doch wieder halb 12. Vom Endgeschoss schickte man uns in die erste Etage, wo man unsere Unterlagen erst nach angestrengtem Suchen finden konnte, dann wieder runter zur Kasse (wo nochmals je 25 US$ pro Person zu bezahlen waren) aber oje, irgendetwas fehlte doch noch. Also wieder hoch, das fehlende Haekchen geholt, danach zurueck zur Kasse. Jetzt kann doch nichts mehr passieren, oder? Mit angstvollem Blick auf die Uhr stehen wir wieder vor der netten Dame in Etage 1. Wie befuerchtet: Jetzt ist erst einmal Mittag. Koennen Sie am spaeten Nachmittag oder besser Morgen wiederkommen? Beim besten Willen, aber jetzt wo wir bezahlt haben, wollten wir auch endlich unsere Paesse zurueck. Wir kamen nach der Mittagspause wieder. Dann noch 5 Minuten die Akte mit den Paessen in der Hand des einen Offiziellen, danach noch 5 Minuten bei jemandem anderen, dann hatten wir sie wieder in unserem Besitz - jetzt nur noch eine Kopie des Stempels fuer die Behoerde (ab in die Tiefgarage). Ich frage mich, warum etwas, das bei der Einreise am Flughafen in ca 2 Minuten geklaert ist (inklusive Fingerabdruecke und Foto nehmen) 3 Tage in Anspruch nehmen muss. Behoerdenalltag in Indonesien.
Die Verlängerung des Visums in der Tasche, wollte wir nun aber wirklich weiter. Aus geplanten 3 wurden 6 Tage, aber wir haben viel erlebt, uns nie gelangweilt, unsere Gastgeber lieb gewonnen und sie uns hoffentlich auch. Eine weitere lange Busreise steht bevor. Nächstes Ziel: Bromo.
Aufbruch: | 03.09.2012 |
Dauer: | 5 Monate |
Heimkehr: | 15.02.2013 |
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