Es gibt Reis, baby baby ....
Flores - die Blumeninsel Indonesiens: Country oder Ballade?
M: Man kommt nicht drumherum, entweder das eine oder das andere. Hier auf Flores herrscht doch ein anderer Menschenschlag (nicht nur optisch - mehr in Richtung Polynesien mit oft gekraeuseltem Haar - sondern auch musikalisch) vor. Auf den, wie zuvor erwähnt, langen Strecken mit dem Bus durch die Insel begleiten einen unweigerlich Billy Ray Cyrus, Mariah Carey oder einheimische Schnulzensaenger. Das verkürzt die Fahrtzeit nicht wirklich, macht sie aber definitiv erträglicher. Die nächste dieser Touren führte uns zum Kelimutu - ein Vulkan, 3 verschiedenfarbige Seen.
In diesem Nationalpark haben wir gern Eintritt bezahlt. Der Park war sehr schön gepflegt und wir fühlten uns fast in deutsche Mittelgebirge versetzt.
M: Zu Füssen des Vulkans erreichen wir das Dorf Moni. Obwohl neben Komodo das bekannteste Ziel auf der Insel, waren nur eine handvoll Touristen im Ort. Was mir schon ein, zwei mal zuvor auf unserer Reise aufgefallen ist, manchmal kommen einem die Leute so teilnahmslos vor, wenn es darum geht, Gäste zufrieden zu stellen. Bungalows, die als sie fertiggestellt wurden, durchaus ein schönes Ambiente boten, werden kaum Instand gehalten. Das Wasser funktioniert nicht? Macht doch nichts, ist doch kein Grund, das Zimmer abzulehnen. Ist es wirklich notwendig, die Räumlichkeiten zu säubern und die Bettbezuege zu wechseln, bevor der nächste Gast einzieht? Nicht wirklich. Gerade in Orten, wie diesem, wo ausländische Touristen regelmäßig vorbeischauen, steckt soviel Potenzial, aber ich hatte das Gefühl, die Leute stecken teilweise in einer Lethargie fest und es scheint ihnen egal, ob die Reisenden sich wohl fühlen oder nicht, auch wenn man mit etwas Aufwand leicht mehr Geld verdienen könnte. Es ist ja auch bei weitem nicht überall so, wie oben beschrieben. Wir hatten Betreiber von Guesthouses und das Sprichwort: "Gekommen als Fremder, gegangen als Freund" traf zu 100% zu, aber hier in Moni fiel es mir einfach extremst negativ auf. Desinteresse oder einfach nur die andere Mentalität - ich weiss es nicht.
Wie dem auch sei, auf den Vulkan wollten wir auf jeden Fall und so hieß es ein weiteres Mal, den Wecker stellen, um rechtzeitig zum Sonnenaufgang am Kraterrand zu stehen. Um halb fünf waren wir ganze 6 Leute, die dort oben rumgekraxelt sind. Die 3 Seen, die die Caldera des Kelimutu bilden, schimmern alle in einem etwas anderen Farbton (abhängig vom Gehalt der verschiedenen Mineralien und der Sonneneinstrahlung). Ein Ort der Ruhe, der auch irgendwo mitten in Europa liegen könnte. Wir waren beide sehr angetan davon. Voller Übermut machten wir uns an den Abstieg (früh morgens sind wir die ca 13km mit dem Moped chauffiert worden). Reichlich 2 Stunden haben wir dafür gebraucht. Jetzt, wo ich den Text schreibe, kann ich die Wanderung immer noch in den Beinen spüren.
C: Am schönsten dort war die Stille. Nur wir, der See & ein paar zwitschernde Voegelchen. Ich hätte stundenlang einfach nur am Kraterrand sitzen können. Aber irgendwann mussten wir dann doch wieder zurück & der Abstieg war sehr schweisstreibend & wollte gar kein Ende nehmen. Allein die Aussicht auf eine kalte Dusche im Guesthouse hat mich vorwärts, nach unten getrieben. Endlich angekommen kam dann aber leider kein einziger Tropfen Wasser aus einem der Wasserhaehne. SUPER ! Das wurde auch bis zum Abend nix & als ich dann in der Nacht noch in die Augen einer Ratte blicken durfte, wollte ich einfach nur weg von dem ja eigentlich so schönen Ort.
Aufbruch: | 03.09.2012 |
Dauer: | 5 Monate |
Heimkehr: | 15.02.2013 |
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