Es gibt Reis, baby baby ....
Myanmar - Die grosse Unbekannte: Das Abenteuer Bahnfahren geht weiter...
Auch in Myanmar wollten wir auf das Erlebnis einer Zugfahrt nicht verzichten. Die erste Hürde, die hier zu nehmen war, war natürlich der Ticketkauf. Aber im Bahnhof von Yangon ist man bestens vorbereitet: die eh nur wenigen Zugverbindungen des Tages sind übersichtlich auf großen Tafeln ausgewiesen sowohl in birmanischer als auch in englischer Schrift, inklusive Abfahrts- und anvisierter Ankunftszeiten an den einzelnen Zwischenstops sowie den entsprechenden Preise. Für Ausländer gelten ganz offiziell andere Tarife als für Einheimische und diese sind auch in US$ zu zahlen. Dank dieser unschaetzbaren Hilfe war der Ticketkauf unerwarteterweise doch ein Kinderspiel. Am nächsten Morgen um 7 Uhr nahmen wir Platz in unserem Abteil in der "Upper Class". Hätte der Wagon keine Fensteröffnungen gehabt, hätte man auch denken können, hier handelt es sich um einen umgebauten Güterwagon. Er war so gut wie komplett aus Holz. Decke, Wände und Fußboden waren unverkleidet und es gab keine Scheiben in den Fenstern. Eine, natürlich hölzerne Blende war in den Öffnungen angebracht, um eine allzustarke Sonneneinstrahlung zu vermeiden. Bei Benutzung hätte man aber gleichzeitig auch das Licht ausgesperrt. Einen Ventilator, geschweige denn eine Klimaanlage gab es selbstverständlich nicht, dafür waren die Sitzbaenke immerhin gepolstert und über mangelnde Beinfreiheit konnte man sich mit Sicherheit nicht beschweren. Einen Blick in die beiden niedrigeren Wagenklassen haben wir nicht geworfen.
2 Berliner auf Reisen - man bemerke die variable, hölzerne Sonnenblende (ganz auf oder ganz duster).
Für die ca 170km nach Kyaikhto (sprich: Tscheitscho) waren 5h veranschlagt. Pünktlich auf die Sekunde setzte sich der Zug in Bewegung. Schnell lag die Stadt hinter uns und es ging relativ eintoenig durch endlose Felder. Speziell um Bago (mehr dazu im nächsten Abschnitt) vielen jede Menge kleinere und größere Pagoden ins Blickfeld. Nicht nur die Angebote der fliegenden Händler, die ständig durch die Wagen liefen, weckten unser Interesse, sondern auch wir wurden mit großen Augen von den anderen Mitreisenden angeschaut. Immer wieder erheiternd für uns alle waren die Momente, in denen unser Wagon aus den allzu unebenen Gleisen zu springen drohte. Man kann sich dies in etwa so vorstellen, wie ein Ritt auf einem Pferd oder eine Fahrt mit dem Autoscooter. Wir haben uns vor Lachen einige Male kaum mehr eingekriegt. Und so kam man auch mit den Einheimischen ins Gespräch, man teilte Süßigkeiten (z.B. Zuckerrohr) und sie klärten uns auf über einige Dinge, die an Bord feilgeboten wurden. Schliesslich war dies ja immer noch Neuland für uns. So vergingen die Stunden wie im Fluge und der Mangel an Komfort war längst vergessen.
Aufbruch: | 03.09.2012 |
Dauer: | 5 Monate |
Heimkehr: | 15.02.2013 |
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