Noch einmal Uganda: diesmal zu Viert
16.07.2024: Kibale - Queen Elisabeth Np
Heute teilen wir uns die Berichterstattung—nach dem Schimpansen-Trekking werde ich weiter berichten, da Thalia&Nicolas mit den Vorbereitungen für ihr Trekking beschäftigt sind und dann auch 6 Tage nicht bei uns sind.
Auf das Schimpansen-Trekking habe ich verzichtet, da ich es schon in 2021 erlebt habe-Thomas gönnt es sich aber noch ein 2.Mal
Nach dem Frühstück steht heute der Besuch unserer verwandten Artgenossen an. Wie sehr haben sich Thalia und ich (Nicolas) schon darauf gefreut. Denis bringt uns 3 zum Eingang des nur 5 Minuten entfernten Kibale Nationalpark, wo wir nach den gewohnten, bürokratischen Vorgängen einen Vortrag über den Park selber, die Regeln und natürlich die Hauptdarsteller hören. Nach dem Einteilen in 5er Gruppen geht es nun endlich los und wir stapfen voller Tatendrang und mit unserem Fotoequipment bewaffnet auf einem kleinen Pfad in den Wald hinein. Uns erwartet ein richtiger Urwald-Dschungel
Schon von Weitem hören wir die ersten, markanten Rufe und Schreie unserer Vorfahren. Sehen können wir sie aber vorerst nicht, nur in den bis zu 40m hohen Bäumen, die noch dazu extrem in die Breite wachsen, erahnen. Es wirkt wie eine große Stadt mit vielen Wegen hoch über uns. Nach weiteren 30 Minuten Marsch zeigt unser Guide nach oben und tatsächlich: dort entdecken wir den ersten Schimpansen in freier Wildbahn. Die Silhouette können wir durch das Fernglas und das große Teleobjektiv gut erkennen.
Nach weiteren 20 Minuten Marsch auf einem kleinen Pfad bergauf treffen wir auf die anderen Kleingruppen und es wird hektisch: es wurde ein weiterer Schimpanse auf dem Boden entdeckt, der nun von allen verfolgt wird.
Nach kurzer Zeit wird es lauter und lauter und wir erreichen den zentralen Treffpunkt der Schimpansen mitten im Urwald.
Schimpansen sind wie der Mensch Allesfresser. Dass heißt, dass sie alle Arten vegetarischer Nahrung zu sich nehmen, aber auch Tiere essen. Wenn man diese Zähne sieht, glaubt man dies.
Ganz entspannt genießt man die Sonnenstrahlen, die durch das Blätterwerk bis zum Boden fallen. Zurzeit gibt es viel Nahrung im Wald und um diese Zeit haben die Lieben schon das Frühstück hinter sich.
Auch wenn alles sehr beschaulich und entspannt aussieht, sind die Schimpansen sehr aufmerksam und lassen uns nicht aus den Augen. Wir dürfen sie jetzt nicht länger stören. Maximal 1 Stunde dürfen die Besucher in der Nähe der Tiere sein. Danach haben sie wieder ihre Ruhe.
Dieser kleine Mann frühstückt noch. Hoch in den Bäumen ist der Tisch reichlich gedeckt und es scheint zu schmecken.
Da wir sehr nahe der Tiere sind, müssen wir eine Maske tragen. Dies haben Christine und Thomas im Oktober 2021 aufgrund Covid 19 auch tun müssen. Man hat hier dies jedoch beibehalten, um diese Spezies, die unserer so ähnlich ist, zu schützen.
Wieder einmal merkt man die sehr nahe Verwandtschaft mit uns Menschen, lieben wir doch auch zentrale Treffpunkte um Andere zu treffen und uns auszutauschen. Die letzten 60 Minuten waren geprägt von intensiven und emotionalen Begegnungen. Immer wieder kreuzten die Schimpansen unseren Weg oder liefen direkt vor unserer Nase vorbei, lagen auf dem Boden, betrieben gegenseitige Körperpflege, schwangen sich die Bäume und Lianen hinauf oder ließen den Wald mit den typischen Rufen erschallen. Gänsehaut pur! Beim Blick in die Augen dieser wunderbaren Tiere scheint es zu sein, als ob man in den Spiegel schaut und sich selbst erkennt. Ein positives Gefühlschaos durchströmt uns, begleitet von ganz viel Demut. Kein Wunder, besteht doch eine gemeinsame DNA von fast 98,7%! Glücklich beseelt von den Erfahrungen treten wir langsam den Rückweg an und erhalten zum Abschluss in der Ranger Station sogar noch ein offizielles Zertifikat der UWA (Uganda Wildlife Authority).
Nach dem Lunch fahren wir zum Treff für unsere „Wetland“- Wanderung
Hier treffen wir unseren Guide Peter, der uns durch die Sümpfe begleitet
Mutter mit Kind. Unglaublich, wie schnell die Affen, mit den Kleinen unterm Bauch hängend, unterwegs sind.
Ich könnte sie stundenlang beobachten, aber es gibt ja noch mehr zu sehen..
Eine interessante Distellerie—im Fass wird das Gemisch erhitzt—fließt über die Röhren aus Bambus und wird durch das kühle Flußwasser, welches hier gesammelt ist, gekühlt.
Auch Hochprozentiger (40 bzw. 60%) wird aus den Bananen hergestellt. Und Bier., welches schmeckt wie ein Federweißer.
Der Bier und Gin-Meister zeigt uns wie man aus den reifen Bananen den Saft mittels Bananenblättern quetscht und wir dürfen alles probieren
Nach dieser „Verkaufs-Show“ kaufen wir auch eine Mini-Flasche Gin für umgerechnet 10 Euro und speisen, weil wir von der „Swetland“ Wanderung enttäuscht waren, Peter nur mit einem kleinen Trinkgeld ab.
Diese Tour war in 2021 wesentlich besser.
Hier verbringen Thomas und ich insgesamt 7 Nächte—leider müssen wir 1x umziehen in die gegenüberliegende Lodge, da diese gut gebucht ist.
Thalia und Nicolas verbringen hier nur 2 Nächte, dann geht es für die beiden zur Trekking-Tour
Auch diese Lodge wird—da sie sich im NP befindet, von Tieren besucht.
Deshalb gelten hier höchste Sicherheitsvorkehrungen und wir werden von 7pm-7am immer von Security zum Zimmer und zum Restaurant begleitet
Aufbruch: | 04.07.2024 |
Dauer: | 4 Wochen |
Heimkehr: | 28.07.2024 |