Noch einmal Uganda: diesmal zu Viert
20.07.2024: Mutinda Camp > Bugata Camp
Wir wachen auf und sind direkt nervös: Werden wir die Höhenmeter auf dem Weg ins „Bugata Camp“ auf 4062m einigermaßen gut überstehen?
An die Grenze werden wir auf jeden Fall bei der Höhe kommen, soviel ist klar. Wir machen uns gegen 9 Uhr auf den Weg in Richtung „Namusangi-Tal“ mit dessen unzähligen kleinen Wasserfällen, die wir auch oft hinaufkraxeln müssen.
Aber auch sie haben schwer zu kämpfen und trotzdem sind sie dreimal so schnell wie wir. Was für Maschinen!
Diese Landschaft scheint nicht von dieser Welt. Wenn man körperlich so geschafft ist, wirkt es gleich doppelt surreal.
Den Mutinda Peak und Mutinda Lookout, den wir gestern erklommen haben, können wir ab und an durch die Nebelschwaden sehen.
Immer wieder verläuft der Trail auf -und absteigend durch die verschiedenen Moore in der Sumpflandschaft. Ohne Guide wäre das hier ein einziger Irrgarten. Jeder Schritt ist anstrengend, da die Stiefel oft bist zu den Waden im Schlamm versinken. Trotz optimierter Wegwahl, bei der man versucht auf kleinen Ästen oder Grasbüscheln zu stehen, ist es eine Plackerei. Immer wieder durchziehen wieder „Board Walks“ die Sümpfe, auf denen kurzzeitig durchgeatmet und der Kopf ausgeschaltet werden kann.
Immer im Slalom durch die großen Grasbüschel durch den Sumpf…es sieht nicht danach aus, aber der „Weg“ durch den teilweise kniehohen Morast ist extrem anstrengend und schlauchend.
Die einheimischen nennen diese Gebiete „Bigo-Bog“ besetzt mit Büschel-Gras und Strohblumen, mit Johanniskraut und Senezien und mit Riesenlobelien. Nach vielen „ups and downs“, wie es die Guides nennen, können wir das „Bugata Camp“ von Weitem auf einer Anhöhe erspähen. Wir befinden uns bereits auf knapp 3950m und jeder Schritt wird merklich schwerer. Doch irgendwann sind wir am letzten Anstieg angekommen und sammeln noch einmal alle Kräfte. Auch der Kreislauf macht sich bemerkbar, doch mit Pausen erreichen wir schließlich das Camp auf 4062m.
Glücklich und geschafft! Zumindest ich (Nicolas) stehe das erste mal an einer sehr fordernden Bergbesteigung auf über 4000m
Wir sind froh und stolz es geschafft zu haben, ist uns doch aber auch klar, dass wir unsere Körperreaktion auf dieser großen Höhe genau beobachten müssen. Riskieren wollen wir hier oben bzgl. Höhenkrankheit nichts!
Der Name leitet sich vom direkt darunter gelegenen Bugata-See ab. Auch die fantastischen Ausblicke auf den Kopello -oder auch den Kanganyika-See laden zum Fotoshooting ein.
Beim Abendessen inklusive Ofen (was für ein Luxus!) besprechen wir die realistischen Ziele für den nächsten Tag und nutzen auch sofort die Möglichkeit unsere Sachen zu trocknen. Mit leckerem Raucharoma!
Ursprünglich war unser Ziel den „Weismann-Gipfel“ auf 4620m zu erklimmen. Doch diesen Gedanken schieben wir ganz schnell von uns, da wir mit einer Tortur über 11 Stunden rechnen müssen. Ganz so fit fühlen wir uns nicht und lassen uns die beiden anderen Optionen, entweder auf direktem Wege oder mit einem Abstecher über Wasserfälle und Grate zum nächsten Camp zu gehen, offen.
Aufbruch: | 04.07.2024 |
Dauer: | 4 Wochen |
Heimkehr: | 28.07.2024 |