Westwärts um die Welt - 9 Monate auf Weltreise
13.09.07: La Paz
Wieder mal frueh Morgens ging es fuer uns um 6:30 Uhr an den Busbahnhof. Der Reisebus, den wir diesmal direkt am Bahnhof gebucht hatten, war dann tatsaechlich sehr modern und mit funktionierenden Schlafsesseln, Fernsehen und Fruehstueck ausgestattet - und das alles fuer dasselbe Geld wie vorgestern noch die Fahrt nach Puno!
Die Grenzueberschreitung auf bolivianisch ist fuer einen Europaer dann leicht gewoehnungsbeduerftig: Bus kommt an, alle Mann raus, Gepaeck bleibt drin, keiner weiss was zu tun ist.
Irgendwie findet man dann den Weg zur Polizei, holt sich den ersten Stempel (wofuer eigentlich), dann gegenueber den Ausreisestempel, dann wird Geld gewechselt und es geht per pedes ueber eine Bruecke auf die bolivianische Seite. Dort geht das ganze Spielchen dann wieder von vorne los und wohl dem, der irgendeinen in der Gruppe hat, der weiss, wo man hinlaufen muss!! Zu guter Letzt bekommt man dann per Zufall mit, dass der Bus schon die Grenze passiert hat und zum Einsteigen bereit steht. Alle Mann wieder an Bord? Dann kanns ja weiter gehen...
Puenktlich in La Paz angekommen (die hoechste Metropole der Welt auf ca. 3.500m - 4.100m), finden wir auch gleich ein Hostal in der Naehe der Plaza San Francisco (dem Zentrum der Stadt, der den indigenen mit dem kolonialen und dem modernen Teil von La Paz verbindet).
Was uns im Gegensatz zu Lima auch sofort auffaellt, ist die Mischung in der Stadt: Hier trifft die indigene Tradition auf die westlich gepraegte Moderne (Hochhaeuser und modern gekleidete Menschen und "hippe" Restaurants). Von allem halt etwas - sehr spannend.
Telefonieren auf bolivianisch (viele haben kein Telefon zu Hause und Telefonzellen gibt es nicht...)
In der Calle Limares (im indigenen Teil) befinden sich die Staende des Mecado de Hechiceria (Hexenmarkt).
Hier findet man allerlei Merkwuerdiges: Liebestraenke in verschiedenen Farben, Lamafoeten, die man beim Haeuserbau unter das Fundament einmauert oder der "Pachamam" (der Mutter Erde) opfert, kleine Rauchopfer in Pappschachteln, bunte Federn und Steine, komisch riechende Gewuerze - fuer allerelei Hexenzauber etwas.
Auf einer Stadtrundfahrt haben wir uns dann noch den "reichen" Sueden und das Valle de la Luna (Gesteinsformationen, die im Laufe von hunderttausenden von Jahren herausgewaschen wurde) angeschaut.
Villenvorort im Sueden (im Hintergrund sieht man die steilen Klippen, die La Paz von allen Seiten eingrenzen)
Ach ja, etwas lustiges gibt es auch noch: Die indigenen Frauen hier in La Paz tragen "Melonen" als Huete! Als vor ca. 100 Jahren ein englischer Geschaeftsmann auf seinen importierten englischen Maennerhueten sitzenblieb, weil die bolivianischen Maenner sie nicht tragen wollten, kam er auf die Idee, sie den Damen der Oberschicht als letzten Schrei der "Haute Couture" aus Europa zu verkaufen. Er hat sich damit wirklich durchgesetzt und seither werden sie hier von vielen indigenen Frauen getragen. Eine Bedeutung haben sie auch: Tragen die Damen den Hut senkrecht, dann sind sie verheiratet! Tragen sie ihn schief, dann sind sie noch zu haben! Bleibt nur zu hoffen, dass nie der Wind ein gerade getragenes verrutscht, bevor man eine Dame anspricht!
La Paz hat uns sehr ueberrascht: Modern gekleidete Menschen im Zentrum, im Seventies Stil eingerichtete Cafes mit leckeren Suessspeisen und freundliche Menschen - ganz anders als unsere Vorstellung bislang!
Aufbruch: | 02.07.2007 |
Dauer: | 9 Monate |
Heimkehr: | 19.03.2008 |
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