Westwärts um die Welt - 9 Monate auf Weltreise
21.09.07: Von San Pedro de A. nach Santiago
Entgegen der ueblichen Backpackerroute, die in einem siebzehnstuendigen Marathon von "San Pedro de Atacama" direkt nach "La Serena" fuehrt, wollten wir etwas vom Norden Chiles sehen. Ueber Antofagasta sollte es mit dem Bus zuerst nach Caldera (und Bahia Ingeles), dann nach La Serena und zum Schluss nach Valparaiso gehen.
Der Lonely Planet beschreibt Antofagasta als Ort, der von Travellern nicht gerade bevorzugt wird! Unserer Meinung nach eine schmeichelnde Umschreibung: Antofagasto war bislang wohl die haesslichste Stadt auf unserer Reise - das wir abends nach ueber zweistuendiger Suche immer noch kein Restaurant geunden hatten, spricht fuer uns Baende! Aber es ist der Knotenpunkt fuer Busreisende in Nordchile, also Augen zu und durch!
Nach einer Nacht und zumindest einer Kneipe mit viel (...) Bier fluechteten wir also an Veras Geburtstag weiter in Richtung Sueden und nach siebenstuendiger Busfahrt ueber die legendaere Panamericana erreichten wir dann "Caldera". Leider entsprach der Ort auch nicht unbedingt der Beschreibung im Lonely Planet und war zu allem Ueberfluss auch noch komplett ausgestorben. Also fuhren wir mit dem Taxi weiter nach "Bahia Ingles" - lt. Lonely Planet einem netten kleinen Strandbad an der Kueste!
Entgegen der Ankuendigung im LP war auch hier tote Hose (o.k., hier faengt gerade erst der Fruehling an und es ist absolute Nebensaison), die Preise dafuer aber richtig gepfeffert! Nach langem Suchen hatten wir dann fuer 30$ pro Nacht ein nettes Zimmer gefunden...
... und gluecklicherweise war auch die Suche nach einem Fischrestaurant erfolgreich. Das Essen war so ziemlich das leckerste, was wir in den letzten zweieinhalb Monaten gegessen hatten. Damit war auch Veras Geburtstag gerettet .
Ach ja: So sieht uebrigens getrockneter Fisch auf Chilenisch aus:
Bahia Ingles ist wirklich ein nettes kleines Stranddorf, aber trotz tollem Essen und nettem Hotel sind wir nach 2 Naechten weitergezogen: Es war uns dann doch zu ruhig und am zweiten Tag zu windig.
La Serena ist ein nettes Staedtchen mit einem schoenen Altstadtkern...,
... gleichzeitig einer modernen Infrastruktur (Einkaufszentren und Supermaerkte nach amerikanischen Vorbild) und einem ziemlich laaaaaangen Sandstrand.
Letzteren hatten wir ein paar Stuendchen fast fuer uns alleine - den auch hier gilt: Es ist halt Fruehjahr!
Im Sommer soll es hier richtig voll sein - was wir uns gut vorstellen koennen. Auch wir haben uns hier ganz wohlgefuehlt und sind 2 Naechte geblieben - bevor wir dann weiter sind nach Valparaiso. Letzteres ist im Lonely Planet eine DER Empfehlungen ("...cultural capital and a Unesco world heritage with reason...") fuer Chilereisende. Also nix wie hin und - auch "dank" Abendankunft - erstmal eine kleine Enttaeuschung eingefangen. Statt netter, kleiner Stadt an der Kueste (irgendwie hatten wir uns das nach all den Berichten so vorgestellt) ist Valparaiso ziemlich gross und aufgrund des Hafens auch stark industriell gepraegt. Aber wir haben ja schon gelernt: Bei Nacht sind alle Katzen grau und auf erste Eindruecke - zumal am Abend - darf man nichts geben!
Also am naechsten Morgen losgezogen und die Stadt erkundet! Zugegeben, wir haben eine Weile gebraucht, um die schoenen Flecken zu finden. Valparaiso ist eine Hafenstadt, wobei der Grossteil der Wohnhaeuser am Hang liegt:
...und mit einem der vielen schoenen Plaetze, die in keiner Stadt in Suedamerika fehlen: Die "Plaza Victoria"
Ganz praktisch bei der Erkundung per pedes sind die "ascensores", die einem, uber die Stadt verteilt, den Aufstieg an den manchmal sehr steilen Haengen sehr erleichtern. Ausserdem sind sie aufgrund Ihres Alters echt ein Erlebnis
Die Wohngebiete sind oft sehr farbenfroh gestaltet...
und haeufig findet man hier auch alte Haeuser...,
schoene Grafitis...
... und eines davon hat nach "Backpacker de luxe" fuer unser zweites Reisemotto gesorgt:
Es finden sich wirklich schoene Flecken und wir verstehen jetzt zumindest in Ansaetzen, warum es fuer viele ein lohnenswertes Ziel ist und was den Charme dieser Stadt ausmacht. Ausserdem haben wir ein leckeres Sushirestaurant gefunden, was fuer uns eine sehr willkommene Abwechslung bei all der schlechten Pasta war! Da wir aber noch viel in Suedamerika vor haben, ziehen wir wieder nach 2 Naechten weiter und verzichten auch auf einen Besuch Vina del Mars!
Nach La Serena wurde auch Chile etwas gruener. Wir dachten nicht, dass der gesamte Norden eine reine Wueste ist und es landschaftlich so gar nichts zu sehen gibt!
Den Loenely Planet fuer Chile schmeissen wir jetzt erstmal in die Ecke - Die Tipps konnte man fuer Nord-Chile echt vergessen!
El vive la Revolución!
Aufbruch: | 02.07.2007 |
Dauer: | 9 Monate |
Heimkehr: | 19.03.2008 |
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