Westwärts um die Welt - 9 Monate auf Weltreise
24.10.07: Puerto Madryn
Patagonien - weites, raues und faszinierendes Land!
Mal wird es etwas gruener, mal sind die Straeucher einen halben Meter hoeher...grundsaetzlich aber ziehen die weiten, einsamen Flaechen die knapp 1.500 km bis nach Puerto Madryn so an uns vorbei. Mittlerweile haben wir - auch aufgrund der staendigen Wetterkapriolen - verstanden, warum Patagonien so duenn besiedelt ist und hauptsaechlich von Bauern zur Schafszucht genutzt wurde.
Fuer Touristen insofern schwierig, als das riesige Entfernungen zurueckgelegt werden muessen, um die Sehenswuerdigkeiten zu bestaunen, die dieses Land zu bieten hat. Oft haben wir den Eindruck, sie wurden fast wahllos uebers Land verteilt...
Aber jede einzelne bislang war auch einen Besuch wert!
Nach fast 24 Stunden Reisestrapazen kommen wir dann in Puerto Madryn an. Vera ist mittlerweile ziemlich angeschlagen, ihre Erkaeltung will trotz Medikamenten nicht so wirklich abklingen. So sind wir ganz froh, ein nettes und ruhiges Hostel (La Tosca) gefunden zu haben. Ebenfalls dankbar sind wir ueber das tolle Wetter, dass uns hier an der Atlantikkueste erwartet und laufen direkt nach Ankunft erstmal an den Strand...
... und geniessen nach diesem langen Tag jeden einzelnen Sonnenstrahl doppelt - so lange es denn geht!
Puerto Madryn hat in diesen 4 Tagen alles getoppt, was wir bislang an Wetter erlebt hatten. An einem Tag Temperaturschwankungen von ueber 10 Grad, Sonnenschein, Sandsturm und Regen...und das ging die gesamten 4 Tage so! In unserem Hostel haben wir zu hoeren bekommen, das in Patagonien alle 4 Jahreszeiten haeufig an einem Tag zu erleben sind und der Wind hier an der Kueste der groesste Feind ist. Wir wissen jetzt auch, warum!
Da Vera im Bett lag und das Wetter hier sehr launisch ist, bin ich einfach unters Wasser... und tauchen gegangen!
Direkt vor einer Seeloewenkolonie ist es im ersten Tauchgang runtergegangen - oft kommen die Weibchen zum spielen ins Wasser und sind dann so zutraulich, dass sie die Taucher sogar in den Anzug zwicken.
Leider hatten wir etwas Pech mit dem Wasser, was wegen des Sturms in der Nacht vorher sehr aufgewuehlt war und dann kam auch noch ein unverantwortlicher Guide einer anderen Tauchgruppe dazu: Dessen Gruppe ist bis auf wenige Meter an die Kolonie herangetaucht, was den Bullen auf den Plan gebracht hat. Wild drohend kam er ein paar Meter ins Wasser, was unseren Guide dazu bewogen hat, sich etwas weiter weg ins offene Wasser zurueckzuziehen.
Die Weibchen hatten vor Ihrem wuetenden Bullen sichtlich Respekt und hielten im Wasser zu uns immer einen Sicherheitsabstand. So blieb es (leider) dabei, dass sie sich immer 2-3 Meter um uns rum bewegten, aber nicht naeher kommen wollten...
Schoen war es trotzdem, diese extrem wendigen Tiere (manchmal denkt man, sie haben gar kein Rueckgrat) so nah und in ihrem Element beobachten zu koennen.
Nach 30 Minuten im kalten Wasser hatten wir dann alle erstmal genug und es ging per Boot zum Schiffswrack, dass wir nach kurzer Pause im 2 Tauchgang erkunden wollten!
Fuer die beiden australischen Maedels und mich war es das erste Mal, aber da das Wrack nur in 7 m Wassertiefe liegt, sind wir mit unserem Guide auch reingegangen!
Klaustrophobisch veranlagt sollte man dabei nicht sein
Nach weiteren 20 Minuten war es uns dann definitiv allen zu kalt und wir sind an die Oberflaeche. Man glaubt gar nicht, wie schoen sich eine warme Dusche anfuehlen kann
Nach einem Tag Pause und Veras Besserung sind wir dann mit dem oeffentlichen Bus auf die Peninsula Valdez gefahren. Einem Naturschutzgebiet in Form einer Halbinsel, die mit einer grossen und geschuetzten Bucht jedes Jahr zur selben Jahreszeit Wale zum kalben anlockt!
Diese Tiere sind so majestaetisch und diese Groesse will so gar nicht zu den ruhigen, unaufgeregten Bewegungen passen...
...und dann sind sie auch noch neugierig!!!
Sie hier wollte es ganz genau wissen...
...und ist direkt neben uns am Boot aufgetaucht - Toll!
Zum Abschied hat sie uns dann "gewunken"...
... und ihr Junges gleich mit!
Nach 4 Naechten in Puerto Madryn ist es fuer uns an der Zeit, den Rueckweg nach Santiago de Chile anzutreten. Schliesslich geht in 5 Tagen der Flieger nach Neuseeland! Dazu muessen wir den Kontinent wieder ueberqueren, diesmal von Ost nach West!
Der Bus bringt uns in 13 Stunden zuerst nach Bariloche (nettes Oertchen, das eine Menge an Freizeitmoeglichkeiten bietet und an einem grossen Bergsee mit tollem Bergpanorama liegt) wo wir eine Nacht bleiben. Bariloche ist "das Ischgl Argentiniens", Party- und Skiort zugleich!
Anschliessend geht es wieder mit dem Bus sieben Stunden ueber die Grenze nach Puerto Montt. Der Patagonienfuehrer beschreibt diese Stadt ausschliesslich als Dreh- und Umsteigepunkt fuer Patagonienreisende in den Sueden Chiles (u.a. Punta Arenas und den Torres del Paine Nationalpark) Wie gut, dass wir diesmal auf den Reisefuehrer und unsere bisherigen Erfahrungen in Chile gehoert haben und ohne laengeren Aufenthalt die Weiterfahrt nach Santiago gebucht haben. Hier muss man wirklich nicht bleiben...!
Weitere 13 Stunden Nachtfahrt oder knapp 1.000km spaeter sind wir in Santiago angekommen und froh, 2 Tage gehabt zu haben, in denen wir vor dem langen Flug nach Neuseeland nochmal entspannen und unsere organisatorischen Sachen erledigen konnten.
Bei schoenem Wetter hier haben wir auch ein sehr nettes Restaurant gefunden (bei unserem ersten Aufenthalt haben wir uns diesbezueglich ja etwas schwer getan...) und wollen das anderen nicht vorenthalten: Restaurant Patagonia, Jose Victorino Lastarria 92-96 im Zentrum von Santiago. In diesem Viertel gibt es ueberhaupot sehr nette Kneipen und Cafés und man hat es nicht weit bspw. zum Museo de Belles Artes.
In 5 Stunden geht der Flieger ab nach NEUSEELAND!
Wir freuen uns...!
Aufbruch: | 02.07.2007 |
Dauer: | 9 Monate |
Heimkehr: | 19.03.2008 |
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