Westwärts um die Welt - 9 Monate auf Weltreise

Reisezeit: Juli 2007 - März 2008  |  von Marc Petek

18.12.07: Australien: 17.01.08: Outback I

Alice Springs liegt wirklich in "the middle of nowhere" und nach einer nachmittaeglichen Besichtigungstour haben wir feststellen muessen, dass es ausser einer lustigen und ziemlich rustikalen Bar (das Bojangles, hier haben wir abschliessend mit der Gruppe auch einen ziemlich bierseeligen und lustigen Abschlussabend hingelegt und dabei einen australischen Grillteller - mit Emu Sausages, Krokodilsteak, Camel-Kebab, Bison- und Kaengoruhfilet - probiert, alles sehr lecker!) ziemlich wenig zu bieten hat!

Alice Springs vom Anzac Hill aus

Alice Springs vom Anzac Hill aus

Sonnenuntergang auf dem Anzac Hill

Sonnenuntergang auf dem Anzac Hill

Saloon Bojangles

Saloon Bojangles

Was macht man in einer Kleinstadt, die so wenig zu bieten hat, bei Temperaturen ueber 40 Grad? Man geht ins Kino und schaut sich "American Gangster" mit Cola und Popcorn im Kuehlen an

Am naechsten Tag morgens um neun ging es dann mit Adventure Tours ins Outback. Schliesslich wollten wir DA hin:

Auf der Fahrt haben wir dann ENDLICH auch noch ein Kangaroo gesehen und muessen in Melbourne nicht mehr in den Zoo

Cooler Zeitgenosse

Cooler Zeitgenosse

Nach vierstuendiger Fahrt durchs Outback war am Abend dann schon DAS Highlight dieser Tour angesetzt: Sonnenuntergang am Uluru!

Angekommen!

Angekommen!

Bei Champus aus Plastikbechern haben wir dann eine Stunde lang zugesehen, wie die Sonne langsam unterging!

Abenddaemmerung,...

Abenddaemmerung,...

... der Uluru faerbt sich rot

... der Uluru faerbt sich rot

... und dann braun!

... und dann braun!

Danach ging es fuer die erste Nacht ins Camp (es wurde gezeltet bzw. auf einem Swag (eine mit PVC ueberzogene Schaumstoffmatte, die die australischen Cowboys im Outback nutzen) unter freiem Sternenhimmel geschlafen)...

Hauszelte im Outback

Hauszelte im Outback

... und Abendessen war angesagt. Aber - Surprise - wir waren die Koeche und die Spuelhilfen und das fuer die naechsten 3 Tage.

Der Abend klang dann am Lagerfeuer aus und irgendwie hatte das alles etwas von Jugendzeltlager bzw. Pfadfindern

Cowboyromantik

Cowboyromantik

Morgens frueh um 4 Uhr hat sich dann Emma, unser Guide, mit einem lauten "Wakey, Wakey" gemeldet. Aufstehen um diese Uhrzeit faellt nach einer kurzen Nacht ziiiiiemlich schwer

Mueder Vogel und fitter Elmo

Mueder Vogel und fitter Elmo

Aber schliesslich war Sonnenaufgang mit anschliessendem 10 km Marsch rund um den Uluru angesagt und bekanntlich faengt ja der fruehe Vogel den besten Wurm (in dem Fall den besten Platz am Sunrise Point )

Menschenmassen um 5:30 Uhr Morgens...

Menschenmassen um 5:30 Uhr Morgens...

... und wir (Katharina, Vera und Felix) mittendrin!

... und wir (Katharina, Vera und Felix) mittendrin!

Nach dem schoenen Abenderlebnis das ganze dann umgekehrt:

Sonnenaufgang!

Langsam kommt die Sonne ueber den Horizont...

... und erstaunlicherweise wird es dann ziemlich schnell ziemlich hell. Der Uluru...

...faerbt sich

... langsam goldgelb!

Anschliessend macht sich alles auf, um den Uluru entweder zu besteigen...

Aufstieg

Aufstieg

... oder zu umrunden. Fuer uns war von vornherein klar, dass wir den Uluru selbstverstaendlich nicht besteigen und so haben wir uns noch ziemlich muede auf den langen Weg drumrum gemacht!

Von weiten sieht der Uluru aus wie eine ziemlich glattes Stueck Seife. Das er ziemlich viele Ecken und Kanten hat, sieht man ziemlich schnell aus der Naehe.

Nach knapp 2 Stunden war die Sonne dann schon ziemlich heiss und wir froh, dass wir es geschafft hatten!

Der Uluru hat uns in Natura wirklich sehr beeindruckt!

Ziemlich enttaeuschend war fuer uns allerdings die Tatsache, wie man seitens der hier lebenden Aborigines, den Anangu, mit dem Uluru und seiner Bedeutung als spiritueller Ort umgeht: Sie bitten ja aus Respekt vor Ihrem Glauben darum, den Uluru nicht zu besteigen, weil er fuer sie ein spirituell wichtiger und damit heiliger Ort ist. Aber sie verbieten es nicht grundsaetzlich! Uns hat natuerlich interessiert, weshalb!

So wie es aussieht, verbieten sie es wohl nicht, weil fuer manche asiatische Touristen (insbesondere wohl fuer japanische) die Besteigung des Uluru ein Zeichen der Staerke ist und der Glaube besteht, dass dies nach Rueckkehr nach Hause zu mehr Macht und Einfluss fuehrt...(es waren an diesem Tag uebrigens wirklich mehrheitlich asiatische Touristen, die den Uluru bestiegen haben)

Unser Guide meinte, dass man befuerchtet, dass diese Touristen im Falle eines grundsaetzlichen Verbotes gar nicht mehr hierher kommen. Stattdessen wird die Besteigung mit Hilfe von Begruendungen wie "zu heiss", zu starker Wind, spirituelle Riten etc. reglementiert und fuer die restlichen Tage an den Respekt der Besucher appelliert...

Fuer die Kompensation der Entweihung Ihres Heiligtums bekommen die Anangu wohl auch jaehrliche Zahlungen. Ob das nun alles so stimmt, wissen wir nicht, aber es passt dazu, dass auf dem hoechsten Punkt des Uluru eine ganz ordinaere Plakette auf einem Sockel angebracht wurde, die die Himmelsrichtungen und die Entfernung zu den verschiedenen Orten in Australien anzeigt. Wie an so vielen anderen touristischen Orten auch!

Zudem finden an den vier heiligen Staetten am Fusse des Uluru auch kaum mehr spirituelle Riten statt, da die Anangu den Ort durch die vielen Touristen sowieso als laengst entweiht ansehen. Nach allem, was wir hier gelernt und gesehen haben, geht es Vera & mir mittlerweile aehnlich wie dem Guide: Wir haben irgendwie den Eindruck gewonnen, dass man die "Fahne der Spiritualitaet" nur noch oben haelt, damit der Uluru weiter etwas ganz besonderes fuer die ganzen Touris ist, die man ja moeglichst in grosser Zahl da haben moechte (jeder Touri bringt 25 Dollar Eintritt in den Nationalpark (das Gelaende gehoert dem dort lebenden Stamm der Aborigines) plus Nebengeraeusche (Souveniers, Kaltgetraenke und anderweitiger Kram)...

Irgendwie schade!

© Marc Petek, 2007
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Geplante Weltreise von Frankfurt über New York, Westkanada, den Westen der USA, Peru, Bolivien, Chile, Argentinien, Neuseeland, Fidschi, Australien, Singapur und Thailand zurück nach Frankfurt.
Details:
Aufbruch: 02.07.2007
Dauer: 9 Monate
Heimkehr: 19.03.2008
Reiseziele: Vereinigte Staaten
Kanada
Peru
Bolivien
Chile
Argentinien
Neuseeland
Fidji
Australien
Singapur
Malaysia
Kambodscha
Vietnam
Thailand
Großbritannien
Der Autor
 
Marc Petek berichtet seit 17 Jahren auf umdiewelt.