Freeride to Asia
Türkei: 16.8.07: Kurdische Hochebene - Mt Ararat
Km 4220
Crazy! schon haben wir einen Zehntel des Erdumfanges gefahren... wir sind enorm erstaunt über die super Strassen hier in der Türkei, das Land macht sich offensichtlich auch in diesem Bereiche ready für die EU...wir kommen schneller voran als gedacht..
damit unser Bus nicht immer Autobahngeschwindigkeit leisten muss (der hilft uns so treu, da soll er auch seine Abwechslung kriegen) machen wir ein paar Offroadabstecher in die Berge.."man" hat ja 4WD
wir starten beim eindrücklich an den Berghang "geklebten" Kloster (interessanterweise christlich und nicht muslimisch da von den Byzantinern 900 n.C. gebaut) von Sumela.
Auch hier treffen wir ausschiesslich auf türkische Touristen.
nach dem Kloster fahren wir einfach weiter Richtung Berge.. bald sind wir völlig alleine unterwegs, hier im Nordosten des Landes kommt es uns vor wie in den Voralpen der CH! Tannen, Hügel, Alpweiden und Kühe!!(..nein nein, wir haben wirklich kein Heimweh!!)
Aber alleine ist man eben nie! So kommt's dass wir alsbald von einem Berbauern "fast genötigt" werden, ihm auf seine Alp zu folgen..wo wir dann auch gleich zum wirklich leckeren Z'nacht eingeladen wurden. Berny hat sich dann mit "Bergheuen" bedankt und Lucy hat den Kids ein paar Englischwörter gelernt. Die genossen das riesig! Die Kids lernen bereits einige Broken Englisch in der Schule.. sie merken wie wichtig diese Sprache für sie ist. Es ist also nur eine Generationenfrage, bis man in der Türkei auch mit englisch kommunizieren kann.
Wir haben uns dann am nächsten Tag eine spannende Bergwanderung gegönnt
Weiter ging's über die Berge, da unsere Karte für dieses Gebiet keine Wege zeigte, haben wir uns einfach durchgefragt. Die hilfreichen Bergler wollten uns nach der Auskunft regelmässig zum Essen und Tee einladen.. wir haben bereits gelernt, dankend, sehr dankend und verbeugend nein zu sagen zu können..
Weiter ging's durch malerische Bergtäler, die stark an das Tibet erinnern.. die Landschaft ist so weit, dass wir das erste mal froh waren, Extrabenzinkanister auf dem Dach mit zu führen.
Nach diesem tollen Abstecher cruisen wir weiter über das kurdische Hochplateau Richtung Iran. Nächster grösserer Stop ist in Dogubayazt (auch die Ortsnamen, typisch für türkisch, sehr kompliziert.. ).
Zuerst besuchen wir hier den Ishak Pasa Palace: eine Mischung aus georgischer, persischer und armenischer Baukunst aus dem 17 Jh. Dieser Königspalast weist u.a. 8 Haremgemächer auf und verzaubert uns bereits mit der Stimmung aus 1001 Nacht.
und weil's so schön war gleich noch ein Bild..
hier traffen wir das erste Mal seit Istanbul auf Touristen (alle mit Flugzeug angereist, wir haben noch keine "Overlanders" getroffen)... der Grund das soviele hierher pilgern ist der Mt. Ararat (mit 5136 m.ü.M. höchster Berg der Türkei, auf dem hat anscheinend Noah die Arche gelandet) und nicht etwa die 25km entfernte iranische Grenze.
Dieses Gebiet war bis vor 5 Jahren nicht bereisbar, weil hier die PKK für ein unabhängiges Kurdistan kämpfte. Schon krass, die Kurden unterscheiden sich in Sprache, Kultur, Art und Mentalität grundsätzlich von den Türken - irgendwie verrückt dass sie kein eigenes Land haben!
wir machen uns per Büssli Richtung Ararat auf..
und staunen auf 2800 m.ü.M (wo für unser 4WD Büssli der Track endet) über die Massenabfertigung am Berg. Diejenigen die direkt in der Schweiz gebucht haben bezahlen 1000CHF für den Gipfel (pro Person...), wenn vor Ort gebucht 500CHF uns wird diese "Wanderung" für 75CHF (ohne Berny's Verhandlungstaktiken) angeboten. Wir haben gepasst - zu touristisch - auf uns warten ja noch viel friedlichere Berge in den nächsten Ländern..
Stattdessen wandern wir alleine weiter nach oben und kommen weit ab von den Touristenpfaden zu einem kurdischen Nomadendorf.. was wir dort erleben übertrifft alles, was wir bisher an Gastfreundschaft erleben durften! es geht nicht mehr nur um Essen kochen und Tee trinken, sie fragen, ob wir eine oder gleich zwei Wochen bei ihnen am Berg wohnen wollen... natürlich gratis..
Einer der einige Worte englisch spricht erzählt uns.. dass sie es sehr schätzen, dass wir uns Zeit für ihre Gastfreundschaft nehmen. Wenn sonst Touristen vorbeikämen, hätten diese "keine Zeit"... wir schlemmern, Lucy werden die Fingernägel gestrichen, wir staunen, was da alles im Zelt vorhanden ist!! und wie sauber diese Leute sind!!
Wie Ihr dem langen Bericht anmerkt, füllen sich unsere Tage mit zahlreichen, wunderschönen Erlebnissen... wir sind bereits heute richtig froh, dass wir den Mut für diese Reise aufgebracht haben und unsere tollen Jobs an den Nagel hängten.
Jetzt gehn wir für Lucy ein Kopftuch kaufen..wir wollen morgen versuchen, in den Iran ein zu reisen.
Aufbruch: | 15.07.2007 |
Dauer: | 15 Monate |
Heimkehr: | 10.10.2008 |
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