Freeride to Asia

Reisezeit: Juli 2007 - Oktober 2008  |  von Lucia Dettli / Berny Ackermann

Ukraine, Moldawien, Rumänien, Bulgarien: 24.9.08: Trans South East Europe

Kalimera liebe Freunde

Heute wohnen wir an einem traumhaften, unberührten Strand irgendwo in Griechenland, welcher uns so richtig an Thailand erinnert (die Eifersüchtigmachbilder gibt's dann im nächsten Blog..)....dem multinationalen Titel dieses Berichts entnehmt ihr, dass es hier aber vielmehr um unsere Fahrt entlang des Schwarzen Meeres geht.

Kurz nach der Einfaht in der Ukraine stürzten wir uns mit grosser Erwartung an den Strand des Schwarzen Meeres. Gross war unsere Freude endlich wiedermal am Meer zu stehen, und dies sogar ganz für uns alleine und bei Klassewetter.

...in der ganzen Euphorie sind wir dann ein bisserl zu Nah ans Meer gefahren und konnten uns nur noch dank der Sandbleche vom schönen Strand lösen...ehrlich gesagt sieht’s hier nach Badewetter aus, die Temperaturen waren aber nicht wirklich zum genüsslichen Reinhüpfen..

...in der ganzen Euphorie sind wir dann ein bisserl zu Nah ans Meer gefahren und konnten uns nur noch dank der Sandbleche vom schönen Strand lösen...ehrlich gesagt sieht’s hier nach Badewetter aus, die Temperaturen waren aber nicht wirklich zum genüsslichen Reinhüpfen..

Wir hätten dann die Insel Krim besuchen wollen wo einige Tage Strandleben ne willkommene Abwechslung zur russischen Steppe geboten hätten...aber wie's in dieser Ecke momentan so wettert verzichteten wir aufs Besuchen der ex-russischen Côte d' Azur und fuhren bei nasskalten Bedingungen direkt nach Odessa.

Die City hat uns mit ihren unglaublich netten Bewohnern enorm gut gefallen und vermittelte uns nach über einem Jahr ausserhalb von Europa irgendwie ein Gefühl von Heimat. Komisch aber wahr...hätten wir nie von der Ukraine erwartet..vieleicht kommt's von den vorhandenen Toiletten auf den Raststätten, dem Angebot an leckeren Pizzas oder dem europäischen Lifestyle in Sachen Klamotten...keine Ahnung. Wir haben's auf jedenfall trotz widrigstem Wetter enorm genossen.

Odessa war für uns auch wiedermal ein Ort der Entscheidung in Sachen ... soll ich nun schreiben weiterer Routenverlauf oder Heimfahrt????Gefühlsmässig entscheiden wir uns ohne zu zögern für's Erstgenannte....wir hatten ja im Plan (für alle mit Osteuropaextrageographiewissen...sorry keine Karte) nach Badetagen am ukrainischen Schwarzen Meer die Städte Kiev und Liv zu besuchen, die Karpaten zu queren und dann über Ungarn und Oesterreich ziemlich direkt gen die Schweiz zu brummen. Gegen diese spannende Route entschieden wir uns dann aber recht spontan, weil wir die Nase einfach noch nicht mal halb voll vom Rumreisen haben und im Internet lernten, dass es in Griechenland schön warm wäre...

Unsere Route zur Sonne brachte uns quer durch Moldawien..kein Wunder ist deren Wein so bekannt...es wimmelte nur so von lecker reiffen Trauben..

...da herrscht wenig Verkehrshektik...

...da herrscht wenig Verkehrshektik...

Das Leben der Landbevölkerung erinnerte uns fast schon an den indischen Lifestyle...was bei uns der Traktor, in Russland der Bulldozer ist in Moldawien und Rumänien auch heute noch der Esel- und Pferdekarren...eindrücklich handelt es sich beim Zweitgenannten doch bereits um einen EU-Staat!!

Einige Eindrücke aus Rumänien

...weil er so ein schöner ist auch noch als Close up...

...weil er so ein schöner ist auch noch als Close up...

...Maisernte à la Rumania...

...Maisernte à la Rumania...

...Strassenszene...

...Strassenszene...

Im Gegensatz zu Indien gelten in Rumänien jedoch viele Gesetze..so richtig à la Europa:

... Einfahrt nach Bukarest...gut reisen wir nicht mit Eselwagen...

... Einfahrt nach Bukarest...gut reisen wir nicht mit Eselwagen...

..das zweitgrösste Gebäude der Welt (nach dem Pentagon), das 1984 vom Diktator Nicolae Ceausescu mit 3100 Zimmern ausgestattete Parlamentsgebäude (noch heute nicht fertig gebaut).....wenn man das einfache Landleben ein klein wenig gesehn hat, sind solche Investments irgendwie noch unverständlicher....

..das zweitgrösste Gebäude der Welt (nach dem Pentagon), das 1984 vom Diktator Nicolae Ceausescu mit 3100 Zimmern ausgestattete Parlamentsgebäude (noch heute nicht fertig gebaut).....wenn man das einfache Landleben ein klein wenig gesehn hat, sind solche Investments irgendwie noch unverständlicher....

Inspiriert nach Besuchen in Pyongyang und Beijing liess der Diktator in den 80ern das historische Zentrum der Stadt komplett umgestalten. So wurden eine vielzahl historischer Gebäude zerstört und mit Plattenbauten ersetzt. Die neuen Gebäude hatten die Funktion der Modernisierung des Stadtbildes sowie der Verdeckung der Kirchen, welche nicht zur politischen Ideologie Ceausescu's passten

...eine der vom Diktator in den Schatten gerückten Kirchen links hinten...

...eine der vom Diktator in den Schatten gerückten Kirchen links hinten...

Ansonsten beeindruckte uns die wunderbare unverschandelte Altstadt:

...im speziellen die unveränderten Areas...

...im speziellen die unveränderten Areas...

Nach 2 Tagen in town ging's weiter gegen Süden, dank prächtigen EU-Strassen und den speditiven, respektive inexistenten europäischen Grenzabfertigungen (welch Luxus) waren wir im Nu in Bulgarien.

Hier legten wir im Carrefour nen riesen Shoppingboxenstop ein (toll was es in Europa alles so zu kaufen gibt....schätzten wir irgendwie schon noch nach vielen der bereisten Länder, und in Bulgarien sind die Preise supertief) und besuchten die ehemalige Hauptsadt Veliko wo's viele Gebäudereste, welche bis ins 5te Jahrhundert zurückreichen, zu bestaunen gibt.

Über die bulgarischen Berge querten wir am nächsten Tag auch schon die griechische Grenze...

Obwohl wir sozuzagen im Schnellbus vorbeirauschten, konnten wir einmal mehr auf diesem Trip auch in der südosteuropäischen Ecke viele negative Vorurteile gegenüber der Mentalität der Bevölkerung ablegen.

Im speziellen in Sachen Freundlichkeit, Hilfsbereitschaft und ausgestrahlter Happiness sind wir von der Ukraine, Moldawien, Rumänien und Bulgarien enorm angetan:
Wir parkten und campten neben liebenswürdigen Bauern, die uns mit frischer Ernte reich beschenkten oder mitten in den "gefährlichen" Städten wo wir weder grimmige Blicke noch irgendwelche Form von Kriminalität erlebten und uns stets sehr sicher fühlten.

Sogar Superbus gestand am Anfang im Speziellen mit all dem Gepäck aufm Dach ein wenig Respekt vor dem Uebernachtparken in den Städten zu verspüren, welche sich anhand vieler positiver Reaktionen der Locals sehr schnell legte...

Eastern Europe - We will be back!!

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Die Reise
 
Worum geht's?:
Aus Interesse für Natur, Kultur, Religion, Unplanbarem und vor allem unserer Selbst, sind wir mit unserem kleinen 4x4 Camper über den Iran, Pakistan und Indien nach Südostasien gereist. Weil wir noch nicht zurück wollen freuen wir uns jetzt riesig über den spontanen Versuch, quer durch Russland, die Mongolei und Kasachstan zurück nach Europa zu cruisen...hoppla hoffentlich hält das unser Bus aus.
Details:
Aufbruch: 15.07.2007
Dauer: 15 Monate
Heimkehr: 10.10.2008
Reiseziele: Schweiz
Kambodscha
Bulgarien
Griechenland
Türkei
Iran
Pakistan
Indien
Malaysia
Thailand
Laos
Japan
Russland / Russische Föderation
Mongolei
Kasachstan
Ukraine
Italien
Der Autor
 
Lucia Dettli / Berny Ackermann berichtet seit 17 Jahren auf umdiewelt.
Reiseberichte von Lucia Dettli / sind von der umdiewelt-Redaktion als besonders lesenswert ausgezeichnet worden!
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