Freeride to Asia
Background Infos: Superbus
Um Euch werten Lesern unsere doch ein bisserl spezielle Reiseform näherzubringen, veröffentlichen wir in diesem Kapitel einige Zeilen und Bilder ueber das magische, mobile Zuhause.
Bei unserem nach 6 Monaten bereits zünftig positiv erprobten "Aroundtheworldactionmobil" handelt es sich um einen Toyota Hiace LB (Long Body) 4x4 mit Untersetzungsgetriebe, Differentialsperre Hinten, 2.5 Liter 4 Zylinder Motor, Baujahr 1994.
Die ehemalige Geheimwaffe der Feuerweh Trimmis im Kampf gegen Feuerteufel und andere Naturgewalten wurde von dieser 1994 in Chur erstanden. Anschliessend wurden in einer Spezialwerkstaette Extrafedern verbaut und der Innenraum mit Riffelblechen so ganz auf Firefighter gepimpt.
Wohl in Folge der vorsichtigen Bergbevoelkerung gab's offensichtlich nicht viel Auslauf. Den in den ersten 12 Lebensjahren erfuhr unser Superbus nur gerade 6'000 Kilometerli.
2006 - sozusagen noch in kindlicher Frische, schlug das Schicksal hart zu! Nach einem zuenftigen Feurwehrhoeck, so erzaehlen sich die Bergler, wurde er im Alkoholrausch irgendwo in der Calandawelt an einer Leitblanke uebel zugerichtet.
Der vordere Kotfluegel war so massiv zerschunden, dass ihn die Trimmiser Feurwehr kurzerhand auf einer Versteigerung verschacherte.
Eine auf japanische 4x4 spezialisierte Garage im Kanton Freiburg nahm das gute Stueck an sich um es wieder aufzupäppeln.
Noch bevor das Auto wieder richtig gesund war, haben wir in der Reisevorbereitungsphase eben diese Garage besucht, da sie im Internet einige andere gelaendegaengige Busse feilbot.
Damals waren wir enorm unter Zeitdruck in Sachen Buskauf: Erlitt doch unser fruehere Mitsubishi-Bus, den wir schon seit 3 Jahren besassen und mit dem wir die Overlandreise bewaeltigen wollten knappe 2 Monate vor Abreise einen irreparablen Motorenschaden.
Weil wir von unserer damals befreundeten Mitsubishi-Garage (bei der wir das Auto auch erstanden hatten) auf Deutsch gesagt total verar.... wurden, mussten wir schlussendlich einen neuen Bus beschaffen.
Da wir unsere Wohnung zu diesem Zeitpunkt bereits gekuendigt hatten und auch wegen den verschiedenen Klimazonen, die wir moeglichst ideal bereisen wollten, den Abfahrtstermin nicht weit nach hinten schieben konnten, mussten wir rasch entscheiden.
Unser Glueck, dass die Garage von Hansjörg Hostettler in Bösingen unseren kuenftigen Superbus dank seines Alters zu einem fairen Preis angeboten hat und die Reparaturen rasch abgeschlossen waren.
check: www.kollerhuus.ch
So blieb uns noch just genug Tage um unter Mithilfe unserer Freunde einen praktischen Einbau zu "basteln". An dieser Stelle allen Spezialisten herzlichen Dank!!
Beim Ausbau war es enorm hilfreich "Cholli's World of Mechanics" benutzen zu dürfen. Die Werkstaette des Kollerhauses in Schenkon. Wer sich fuer wunderschoene Rosen sowie gediegenes Gruppendinnieren interessiert empfehlen wir www.kollerhuus.ch
..unser Kleiderschrank...trotz seiner beachtlichen Groesse nach dem Thaishopping bis auf den letzten Platz ausgebucht
...weisser 2 Flammengasgrill mit Espresso-Maschine, offenem Kuechenschrank, Tank mit "Lavabo", rechts im schönen kakao-braun die Sitzbank (Werkzeugbehälter), hinten rechts unser Kühlschrank
Unser werter 40 Liter Kompressorkuehlschrank, der von einer zweiten Batterie sowie der Solarzelle angetrieben wird.
Die Zweitbatterie wird einerseits vom Alternator bei Fahrt und andererseits von der Solarzelle beim Stehen geladen. Die eigentliche Autobatterie verwenden wir nur als Starterbatterie. Ein Relais trennt diese von der Zweitbatterie, sobald der Motor ausgeschaltet wird.
Dies ist eine Sicherheitsmassnahme, so dass wir nie ne leere Batterie haben. Ueberbruecken waere schon an vielen Uebernachtungsplaetzen mit langen Maerschen verbunden gewesen...
Des weiteren ist der Zweitbatterie ein 220-V Inverter angeschlossen. Dieses kleine Gerät ändert die Autostromspannung von 12 V auf 220 V. Mit den normalen Steckern können wir somit unsere elektronischen Teile wie Labtop, Mobiltelefon, Kamera, iPod, etc. aufladen.
Mit unseren 4 Wasserkanistern können wir total 80 Liter flüssiges Lebenselixier mitnehmen. Dies reicht zu zweit fuer ca. 5 Tage (mit Duschen, Kochen, Abwaschen, etc..).
Auf so einer Reise wird man selbst als verschwenderischer Europäer sparsamer....und lernt sauberes Wasser schätzen!
Unser Trink-und Waschwasser holen wir aus Brunnen und Bergbächen, welche in den bis heute bereisten Laendern ueberall zu finden sind.
Zur Wasseraufbereitung verwenden Micropur Forte. Durch dieses Wasserentkeimungsmittel wird das Wasser auch gleich für 6 Monate konserviert. Das echt nicht nach Chlor stinkende Mittel lässt sich aber nur bei klarem Wasser verwenden.
Wenn wir kein klares Wasser tanken können, verwenden wir einen Katadyn Wasserfilter. Leistung unseres kleinen Trekkingmodells ist ca. 1 Liter pro Minute.
Für gemuetliche Abende in kalten oder nassen Gefielden können wir im Innenraum einen Tisch installieren.
Dank diesem hatten wir schon viele gemütliche Candle-Light-Momente...
Dieser Tisch dient uns dann auch als Fernsehmöbel...die 100 DVD's die wir von Iris und Rumpel zur Reise geschenkt gekriegt haben geniessen wir enorm. Wirkt so ein Movie doch manchmal nach Fahrten die zur "Reizüberflutung" neigen nicht nur unterhaltend, sondern entspannend - ja schon fast meditierend...
Unser Dachfenster: Es war ein mutiger Schritt das Dach des Busses mit der Stichsäge zu zerschneiden...und nicht ganz einfach das verflixte Teil dicht zu kriegen!
Dank Allroundprofi Bocci trotzt unsere Frischluftquelle nach dem dritten Leimversuch sogar tropischen Monsumstürmen!
Für den in den Tropen unerlässlichen Moskitoschutz (Denguefieber- und Malariagefahr) verwenden wir ein klassisches Netz der Marke Mammut.
Erstaunlich, wie frisch sich das Teil nach so vielen Nächten immer noch anfühlt...was für ein toller Produktmanager war wohl hier am werkeln???
Auf unserem stabilen Dachträger findet sich nach der Solarzelle und dem Dachfenster unser Superfigabenzinträger. Er hält vier 20 Liter Kanister selbst auf härtesten Strassen diebstahlsicher wo sie hingehören.
Die 80 Liter Extrafuselkapazität ist einerseits ideal zum "Schmuggeln" zwischen zwei Ländern (uns hat bis heute noch kein Zöllner gefragt, ob die Tanks voll oder leer sind).
Andererseits ermöglichen sie in abgelegenen Gebieten viele Freiheiten.
Zuhinterst liegen unsere drei staub- und wasserdichten Gepäckboxen (Ex-Militaer/mit dem Dachträger verschraubt) fuer Trekkingausruestung und anderen Plunder.
Dank Solarzelle, Inverter, Kochherd, Wasserkanister und Kuehlschrank (in den Tropen nicht nur fuer's Bier sondern auch fuer Lebensmittel unerlässlich) können wir uns in abgelgenen Gebieten tagelang autark bewegen. Supersache!!
Aufbruch: | 15.07.2007 |
Dauer: | 15 Monate |
Heimkehr: | 10.10.2008 |
Kambodscha
Bulgarien
Griechenland
Türkei
Iran
Pakistan
Indien
Malaysia
Thailand
Laos
Japan
Russland / Russische Föderation
Mongolei
Kasachstan
Ukraine
Italien