Freeride to Asia
Indien: 25.11.07: Junagadh - Diu Island
Km 17250
Diesen Bericht schreiben wir auf ner kleinen Insel im Bundesstaat Gujarat - nebst all den Strandgemuetlichkeiten wie Grillieren, Baden, Grillieren, Baden...hatten wir hier auch Zeit endlich mal ne Kartenuebersicht zu erstellen... so zum allgemeinen geografischen Verstaendnis unserer Reise...sind ja mittlerweilen schon ein bisserl weiter als Liechtenstein.
Doch nun mal alles der Reihe nach:
Wir waren ja eben noch in der Wueste Thar mit Freischaufeln beschaeftigt..als wir dann wieder Asphalt unter den Raedern verspuerten gings rasch Richtung Sueden.
Und nun mal ganz ehrlich.. in Indien gibt's in gewissen Gebieten heute auch echt tolle Strassen - sogar ohne Baustellen..nicht so wie in der Schweiz! Hinzu kommt, dass hier im Nordwesten kaum Verkehr herrscht (es kann sich einfach kaum jemand nen Wagen leisten..).
..man bedenke was mit dem Passagier auf der Haube passiert, wenn ploetzlich ne Kuhherde auf die Strasse trabt (und das kommt hier echt haeufig vor)..die Inder scheinen einfach keinen Sinn fuer Gefahr zu haben.
Weil in Indien kaum jemand fliessend Wasser kriegt, sieht man ueberall Frauen beim "eleganten-auf-dem-Kopf-Wassertragen"
Diese Strassen hier sind echt ne entspannende Alternative zur sonst in Indien allgegenwaertigen Strassenanarchie.
Unser Weg brachte uns ueber hunderte von Kilometern durch nichtendende Steppengebiete.
Die Leute hier wohnen und leben sehr einfach - die meisten betreiben eine spaerlichen Landwirtschaft.
Uns erinnerten die Eindruecke an Bilder aus Afrika.
Je weiter wir gegen Sueden brausten, desto gruener wurde die Landschaft...und Baumwollplantagen frischten das braune Bild wieder mit gruen auf.
Fuer Berny als "Textiler" natuerlich ein Riesenerlebnis im Land der wohl tollsten Baumwolle gleich waehrend der Erntezeit vorbei zu schauen.
Gujarat ist eine recht industrielle Ecke fuer indische Verhaeltnisse. Infolge der endlosen Planatagen stehen hier auch viele Textilfabriken.
Diese Bekleidung ist wohl eher fuer den lokalen Markt bestimmt - fein, so ohne Verpackung auf dem Highway...
Unsere naechste Station war die kleine Stadt Jungadah - die vom Tourismus bis heute - wie der ganze Bundesstaat Gujarat - links liegen gelassen wird.
Voll zu unserer Freude.
Pssst: nicht weiter sagen - aber hier gibt's echt viel Spannendes zu entdecken..und ohne dass man ueberall Eintritt bezahlen muss und sich kaum von Verkauefern retten kann..
Ein weiterer sehr positiver Einfluss des "noch nicht so touristisch seins" ist die frappante Freundlichkeit der Leute in dieser Ecke. Irgendwie ne entspannende Wohltat nach der Tourismushektik die wir in der Hochburg Radjastan erlebt haben.
die Kids hier im Vorfeld spielen Cricket..noch ne gute Kulisse dieser Indo-islamische Tempel...der weiter noerdlich sicherlich einiges an Eintrittsgeld gekostet haette.
Die Girnar Hills waren das naechste Highlight fuer uns.
Just bei Tagesanbruch machten wir uns auf, die 10'000 Treppen zu einem wortwoertlich himmlischen Tempelkomplex zu bewaeltigen.
Hier oben stehen dutzende von Tempeln der Hindus wie auch der Jains, die bereits im 12. Jh erbaut wurden.
man bedenke, dass hier jeder 2te Inder danach fragt, wo wir herkommen und wie wir heissen...manchmal ist so ein Trip auch anstrengend.
Wie ueblich im enorm glaeubigen Indien ist auch dieser Treppenmarathon ein "Must have done" fuer die spirituelle Befriedigung.
Wir haben bis heute noch nicht wirklich verstanden, wie all die abertausend Goetter und verschiedenen Relgionen zusammen fungieren...aber dazu muessete man wohl fast hier geboren sein.
So waren wir nicht etwa alleine am Treppensteigen..nein im Gegenteil: Tausende von Indern jedes Alters muehten sich ueber die Steinstufen.
Nach all den Eindruecken, den insgesamt 20'000 Tritten und dementsprechend erledigten Waden waren wir wortwoertlich reif fuer die Insel.
Die Insel Diu bot sich dazu idealerweise an...nur wenige Kilometer entfernt und durch eine Bruecke mit dem Festland verbunden...somit Buesslitauglich.
auch hier haben wir natuerlich immer viele lokale Helfer zur Seite...seis fuer das Erlernen des Krebsfangens am Strand, oder das Garen derjenigen...
Praktisch dass die lokalen Kids so auslaenderfasziniert sind und sogar das Abwaschen unseres Geschirrs super finden...
Das ehemalig portugiesische Diu hat einen ganz anderen Charme als das uebrige Indien und dank der kleinen Groesse (ca 10*2km) kaum Raum fuer zuviele Leute.. zudem herrscht hier viel weniger der sonst allgegenwaertigen indischen Hektik.
Werden wir eigentlich langsam alt??Wir werden's im naechsten Land erfahren.
Wir verbringen die Tage hier meistens mit einem Besuch auf dem gluschtigen Fischmarkt oder schnappen uns die Grillware gleich direkt von den einlaufenden Fischerbooten.
So landen hier taeglich leckerste Koestlichkeiten aus dem nahen Meer auf unserem fast zu kleinen Grill...nebst den Klassikern wie Baracuda, Tuna, Tintenfisch, Hai, Tigerprawns und Flunder goennten wir uns aber auch schon Exoten wie etwa Rochen oder Seeschlange...wird also auch lecker, wenn auch ziemlich gummig.
Diese Speisen sind ne leckere Abwechslung zur fast rein vegetarischen Kost der letzten Wochen.
Spass machen hier beim Grillieren aber nebst der frischen abwechslungsreichen Ware auch die Preise! mit 4 CHF fuer uns zwei sind wir jeweils mehr als bedient...
In incredible India kostet hingegen ein Sack Pasta 2.8 CHF..
Traumstrand der 2te. Der kleine rote Fleck ist unser Buessli, der grosse weisse Fleck ist der LKW von Reto
Um unserem Auto wiedermal ein bisserl Bewegung zu verschaffen, sind wir dann bis in die naechste Bucht gefahren.
Hier trafen wir auf Reto aus dem Buendnerland.
..und weiter ging unser Grillmarathon zu dritt.
Reto war insgesamt schon an die 20 Jahre in Afrika unterwegs und gab abendfuellende Abenteuergeschichten zum Besten.
Mittlerweilen fuehlt sich unser Trip fuer uns wie eine Klassenfahrt an..und nach all seiner Faszination fuer den schwarzen Kontinent erwachen bei uns schon naechstmoegliche Reiseplaene....waer wohl mit unserem Buessli auch besens moeglich.
Am Traumstrand Nummer 2 hat Berny uebrigens auch noch erfolgreich nen Oelwechsel durchgefuehrt - die Tipps aus der Mechanikerkurzanlehre bei Hugo's Fahrzeugunterhalt haben sich als ausreichend bewaehrt. Jabadabaduu
So ein Oelkauf in Asien ist ein weiteres Beispiel fuer die allgemeine schlechtere Produktequalitaet hier. Mit in der CH gekauftem Oel kann man 10'000 km fahren bis zum Wechsel. In Pakistan haben wir dann von der Botschaftsgarage gelernt, dass das beste in Indien und Pakistan erhaeltliche Oel nur gerade fuer 5'000 km reicht.
Weil ja so ein LKW wie ihn Reto faehrt eher ein bisserl gross ist fuer die kleinen Gassen der Altstaedte hat er im Kofferraum auch noch gleich einen Squad...Berny jagat diesen natuerlich mit Freuden am Strand entlang.
Da wir nach den gemuetlichen Diu-Tagen einiges an Stranderfahrung drauf haben, wagen wir uns in den naechsten Tagen in Richtung Goa vor.
Aufbruch: | 15.07.2007 |
Dauer: | 15 Monate |
Heimkehr: | 10.10.2008 |
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