Freeride to Asia
Mongolei: 9.8.08: Central
Km 39436
Liebe Freunde, Verwandte und Unbekannte
Nach unserer Gobiwüstensafari erreichten wir mit Arvaikheer wiedermal ne "grössere" Stadt (22'000 Einwohner) wo wir unseren gebrochenen Dachträger (jaja, so ein Mongoleiabstecher ist ne arge Belastungsprobe für unser Häuslein) schweissen konnten, Vorräte fanden und den mongolischen Citylifestyle checkten.
...Downton beim Taxistand....die älteren Leute tragen auch in der City die klassischen Klamotten, im Hintergrund die allgegenwärtigen russischen Motorräder Marke Ural...
...Autogarage auf mongolisch...hilfreiche Schweissgeräte sind hier zum Glück überal zu finden...kein Wunder bei den toughen Strassen...unser Dachträger war im Nu wieder fit....war für den Mechaniker gar nix exotisches...normalerweise schweisst er wohl halbe Lastwagen zusammen...
...Einkaufsmeile kurz vor der Hauptöffnungszeit....die Shops bestehen allesamt aus aurangierten Containern...
...Modeboutique à la Mongul...wäre eigentlich noch stylish in der Schweiz – die Gebrüder Freitag aus Zürich liegen auch mit ihrem Containerheadquater voll im Trend....
Die Mongolei ist ein enorm abwechslungsreiches Land - auch kein Wunder bei der Grösse - und je weiter wir gen Norden rauschten, wurds wieder grüner und lebendiger.
Wir stoppten en route beim Shaank Kloster.
Und erlebten per Zufall gleich den Aufruf zur Morgenzeremonie. Dazu blasen junge Mönche, die unter massiven Hüten stecken, auf einem erhöhten Turm irgendwelche Hornmelodien...ein schönes, stimmungsvolles Erlebnis in der weiten Landschaft.
Die Route wollte es, dass es am Nachmittag gleich weiter ging mit nem buddhistischen Kloster. Eine der Hauptattraktionen der Mongolei, das Erdene Zuu Khiid in Kharakhorin - der ehemaligen Hauptstadt. Hier spürten wir dann auch, dass die Mongolei in Europa momentan anscheinend sehr populär ist. Es wimmelte plötzlich nur so von Touristen, die wir ansonsten in sehr angenehm mässigen Mengen antreffen...ist übrigens noch spannend, dass in der Mongolei fast niemand auf eigene Faust herumreist.
Schätzungsweise 99% der Touristen buchen in Ulan Bator ne geführte Rundreise per Jeep oder Geländevan mit Driver und Interpreter. Das in den übrigen Ländern verbreitete Individualreisen mit OeV ist wohl in folge der echt knappen Infrastruktur wie Busnetz, Restaurants, Guesthouses,etc und nicht existenten Englischkentnissen der Locals....nur für einige Ausnahmen ne Alternative.
Doch zurück zum ältesten buddhistischen Kloster der Mongolei. Entsprechend in tibetanischer Bauart:
...Local beim Gebetsmuehlendrehen - riesige Stupa im Hintergrund...
Wir haben dann im riesigen Klostergelände, welches von einer aus 108 Stupas bestehenden Mauer umgeben wird, noch ein paar sehr traditionelle Touristen angetroffen..
...Kleiderverleih à la Fasnacht, gibt aber nen Eindruck wie’s mal war damals...
Sowie ne Gruppe von 16 wilden Engländern. Unglaublich aber wahr, die reisen zusammengewürfelt overland im Lastwagen. Es handelt sich hierbei um die Firma www.dragoman.com welche weltweit Overlandreisen anbietet für Leute die entweder keinen Fahrausweis haben oder gerne in grossen Gruppen sowas wie ne verlaengerte Schulreise erleben.
...obwohl der Riesentruck viel groesser ist als Superbus, da sie zu 16 reisen ist nix mit gemuetlich Fahrbarhausen. Da wird gezeltet...
Unsere Route brachte uns die nächsten Tage nach Tsetserleg - so ziemlich in der Mitte der Mongolei.
Hier kreuzten wir die Pariser Romu und Titoo welche wir bereits in Ulan Bator kennen gelernt haben. Die beiden Radfahrer kämpften stark mit den langen und harten Strassen der Mongolei - und ihre Bikes waren nicht mehr wirklich fahrtüchtig noch reparierbar. In der Mongolei scheint's, dass alle grösseren Angelegenheiten, seis medizinisch, mechanisch, oder sonst irgendwie mit viel Glück und Geduld maximal in der Hauptstadt behandelt werden können....
So reisten wir zu viert weiter zum Terkhiin Tsagaan Nuur (oder für alle nicht Mongolen: the white Lake).
...kaum angekommen ging’s gleich los mit dem Happening des Jahres. Die totale Sonnenfinsternis, welche auf diesen Graden nicht wirklich total war....
Abends um 18.30 Uhr!! Es wäre natürlich noch toller gewesen zu jenem mystischen Moment weiter südlich im totalen Finsternisschatten zu sitzen. Doch wir haben auf dieses Happening bewusst verzichtet, weil wir sonst unseren Gobiabstecher hätten auslassen müssen....so ne totale Finsternis gibt's ja alle paar Jahre wiedermal (sowas sagt man laut Zeugenaussage nur, wenn man noch nie Totale erlebt hat..).
Zu viert genossen wir gemütliche Tage am See:
...die beiden sind Semiprofimusiker...
Geheimtipp: im White Lake gibt's Fische en masse!!Ohne Fischerlatein: in ner halben Stunde hast du hier 10 Fische an Land!! So macht Fischen Spass....Gut essen die Mongolen lieber Fleisch als Fisch!!
Wir hatten dann auch täglich Besuch von Locals....der war leider nicht immer so süss!
Eines morgens fehlten den beiden Franzosen die im Zelt unweit von unserem Bus schliefen die ganze Ausrüstung! Sprich Rucksach mit allen praktischen Sachen wie Wasserfilter, Schuhe, Kleider, etc.....verschwanden unbemerkt aus dem Vorzelt!
Die Mongolei ist leider oder für uns eigentlich zum Glück, das erste Land wo sich solche Vorkomnisse enorm zu Häufen scheinen. Viele Reisende erzaehlen, dass ihnen Sachen gestohlen werden (vom Pferd über's Fahrrad bis hin zur ganzen Ausrüstung). Es ist schade, aber wohl eine Tatsache, dass bei weitem nicht alle Mongolen dem gastfreundlichen und friedvollen Klischee entsprechen, welches wir in unseren Gedanken hegten.
Wir sind erstaunt, dass wohl mehr als die Hälfte aller Männer i.sp. in den Städten bereits am Morgen nicht mehr gerade aus gehen können (eine Flasche Vodka kostet ca 2 Euro!!). In Kombination mit ihrer oft rüppelhaften Mentalität ergeben sich viele unangenehme Situationen. Schlägereien auf den Märkten oder das Begrabschen von Touristinnen ist weit verbreitet. Damit haben wir nicht gerechnet.
..Aussicht vor unserem Bus - oder wie wir Schweizer sagen von unserem Garten.. trotzdem gefällt es uns hier bestens....man kann obgenanntem ja auch gut ausweichen...und die „einfachere“ Landbevölkerung empfängt uns immer sehr freundlich..
...landschaftlich schon paradiesisch...
...Vulkankrater gibt's hier zur Abwechslung auch noch gleich...
...auch wir zogen dann weiter gegen Westen...Achtet euch auf die Räder...."saelbergmacht"...geil nicht??
Wir näherten uns über die Hauptpisten dem Zentralgebirge (das darf man sich in der Mongolei nicht wirklich alpin vorstellen, auch wenn die Höhen in etwa identisch sind sieht's in etwa so aus wie auf dem Napf...einfach völlig ohne Leute, Strassen und unendlich grösser). A propos Höhe: der grösste Teil der Mongolei liegt auf etwa 1500 m.ü.M.
Da staunten wir nicht schlecht als es im Rückspiegel plötzlich massiv aufleuchtete und Hupen dröhnten, als seien wir auf einem Frachtschiff... wir waren mitten im Feld der Mongolrallye....auf der Hauptstrasse des Landes überholten (ja, die waren eindrücklicherweise ein klein wenig schneller unterwegs als wir..) uns derbste Offroadtrucks, Jeeps und Bikes....soviel und zum letzten über die Strassenzustände hier...gerade gut genug für eine richtige Rallye...wenn man die Hauptstrassen nicht verlässt...smile.
...wirbeln ein klein wenig Staub auf die Dinger....
Beim übernachten kriegen wir hier häufig Besuch von lokalen Nomaden. Was bei uns der Superbus ist bei Ihnen das Pferd....und da muss man sich als Reisender immer gleich mal draufsetzen (so scheint es uns...wir verstehen die Mongolen verbal nicht wirklich)...jaja ihr denkt jetzt wohl ans mongolische Gesundheitswesen und die langen Distanzen zu den von uns so häufig aufgesuchten Spitälern....aber die Gäule sind in diesen Breiten zumindest gegenüber uns Nichtreitern äusserst friedlich drauf.
...ja und Fotos muss man dann auch immer machen...
Ja die Landschaften...ich muss jetzt endlich aufhören mit dem andauernden schön, traumhaft, etc....
...tierischer Besuch...unglaublich diese Riesenherden an Pferden die hier irgendwie halb wild in der Gegend rumgrasen...
....Superstimmung somewhere in Mongolia....
Hasta la proxima
still superhappy
Bernardo y Lucia
Aufbruch: | 15.07.2007 |
Dauer: | 15 Monate |
Heimkehr: | 10.10.2008 |
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