9 Monate mit dem Rucksack gen Osten
Thailand: 29.05. bis 02.06.2008 Bangkok - Kanchanaburi
Um Kanchanaburi herum haben wir überwiegend die Nationalparks besuchen wollen. Also mieteten wir uns wieder mal ein Auto, diesmal ein Toyota mit Automatikschaltung, ganz harmlos also. Den besten Preis für die Miete bekamen wir bei einer Masseurin, es war ihr privater PKW. Als Rabatt für 3 Tage Miete haben wir für uns noch eine kostenlose Öl-Massage ausgehandelt. Würdet ihr euren Wagen an uns vermieten und uns danach noch massieren?
Um es kurz zu machen, wir haben von der Gegend mehr erhofft, vor allem auch, ein paar Tiere in der Wildnis zu
sehen. Das Hauptproblem war, dass wir mit unseren Englischkenntnissen in dieser Gegend nicht all zu weit gekommen sind. Nach guten Stellen für Tierbeobachtung zu fragen konnte man vergessen, Thailänder lieben Wasserfälle und diese waren immer die Hauptattraktionen in den Parks.
Thailänder (und die Asiaten an sich, wie wir glauben) lieben auch Karaoke. So sieht man gelegentlich solche Floße wie unten auf dem Bild mit quietschenden Kehlen darauf an einem vorbeiziehen. Manchmal hat es sich auch gut angehört.
Die Stadt Kanchanaburi am Kwai-Fluß ist durch ihre Brücke weltberühmt geworden. Sie lieferte die Vorlage zu einem Roman und dem gleichnamigen Film, beides kennen wir aber nicht. Da die Brücke so hässlich war, haben wir nicht einmal ein Foto gemacht. Sorry, müsst euch halt ne Eisenbahnstahlbrücke in Deutschland anschauen. Wie auch immer, die Brücke hat einen ernsten Hintergrund. Die Brücke ist Teil einer 415 Kilometer langen Eisenbahnstrecke, die die Japaner während des 2. Weltkrieges für den Nachschub benötigte. Die Strecke reichte vom thailändischen Eisenbahnnetz bis nach Burma. 200.000 asiatische Zwangsarbeiter und 62.000 Kriegsgefangene mussten dafür zwischen Juni 1942 und Oktober 1943 eine Trasse ("Death Valley") durch den Dschungel schlagen, fast 100.000 Menschen starben durch Unfälle, Unterernährung und Krankheiten wie Malaria. Heute endet die Strecke in Nam Tok 60 Kilometer nordwestlich von Kanchanaburi, die restliche Strecke wurde stillgelegt und demontiert.
Zugegebenermaßen war der Wasserfall im Erawan-Nationalpark sehr schön und sehenswert. War ein toller Ausflug dorthin. Der Wasserfall hatte sieben Stufen, in einigen konnte man auch baden. Hier die Bilder:
Die Affen waren nicht untätig und schauten, was die Touristen denn so hinterlassen. Vorsicht Langfinger! Die klauen einem alles, was nicht niet- und nagelfest ist.
Zwei Autostunden weiter im Sai Yok Nationalpark war ein Wasserfall wieder mal die Attraktion.
Auf so einem Floß haben wir übernachtet, es war wirklich sehr „basic“. Andere Alternativen gab es im Park aber nicht, da momentan keine Hochsaison ist.
Unser üppiges Sonntagsfrühstück, morgens um halb acht in Thailand. Fehlt nur noch die Nutella zum vollkommenen Glück.
Im Sai Yok Nationalpark gibt es die weltweit kleinste Fledermausart, die Hummelfledermaus. Sie ist mit 1,5 - 2 Gramm Gewicht und 2,5 - 3 cm Länge zugleich das kleinste Säugetier der Welt, so machten wir uns auf die Suche nach ihnen. Die Höhle war eine Stunde Spaziergang vom Parkplatz entfernt, jedoch ohne Fledermäuse darin. Die sind wahrscheinlich nach Timbuktu ausgewandert oder, noch wahrscheinlicher, wohnen etwas tiefer in der Höhle. Dafür gab es Moskitos en masse und wir waren wieder schleunigst weg, so wie die Fledermäuse eben.
Da wir schon einige Tage in Thailand verbracht haben, wollten wir spontan unsere Visa an der Grenze zu Myanmar verlängern lassen. Am "Drei-Pagoden-Pass" erfuhren wir, dass die Grenze seit über einem Jahr für Ausländer geschlossen ist. Es besteht jedoch die Möglichkeit im Immigration-Office in Kanchanaburi das Visa um 7 Tage für 1900 Bath (knapp 40 Euro) pro Person zu verlängern. Wir haben uns dann doch dagegen entschieden und werden in 10 Tagen Thailand verlassen.
Drei-Pagoden-Pass. Die Pagoden erinnern daran, dass während der Ayutthaya-Periode die feindliche burmesische Armee bevorzugt über diesen Pass nach Siam einfiel.
Ein kurzer Blick nach Myanmar herüber, dann ging es die ganze Strecke wieder zurück. Bei Sangkhlaburi machten wir eine Pause und waren froh, dass diese 400 Meter lange Brücke für den Straßenverkehr nicht freigegeben ist.
Nach einer weiteren Übernachtung war es zu früh, um nach Kanchanaburi zurückzukehren. Da wir noch das Auto hatten, fuhren wir zur Khao Chong Pran-Höhle nahe Ratchaburi, eine Stunde südöstlich von Kanchanaburi entfernt.
Jeden Abend bei Sonnenuntergang schießen aus dieser Höhle rechts neben dem Tempel zig Millionen von Fledermäusen.
Das war ein Spektakel! 600 Millionen (!) kleiner Fledermäuse machten sich auf den Weg, um die Obstgärten Thailands zu plündern. Ein ewig langes Band bedeckte den Abendhimmel. Wir haben uns dies eine halbe Stunde angeschaut. Wenn die letzte Fledermaus die Höhe verlassen hat, sind zwei bis drei Stunden vergangen. Unbedingt sehenswert!
Nachdem wir das Auto wieder abgegeben haben und unsere ausgehandelten Massagen noch einlösten, schlossen wir bei einem Bier und einer Partie Billard das Kapitel Kanchanaburi. Morgen geht's in den Süden.
Ach ja, wusstet ihr schon:
Aufbruch: | 14.04.2008 |
Dauer: | 6 Monate |
Heimkehr: | 25.10.2008 |
Laos
Malaysia
Indonesien
Singapur
Australien
Neuseeland
Vereinigte Staaten