9 Monate mit dem Rucksack gen Osten
USA: 17.10. bis 24.10.2008 Arizona - San Francisco
"Let's go to San Francisco ... ". Mit diesem Ohrwurm der Gruppe "Flowerpot Men" fuhren wir mit gemischten Gefühlen unserem letzten Reiseziel entgegen. Einerseits geht in Kürze unsere wunderbare Reise zu Ende, andererseits freuen wir uns schon auf zu Hause, wo bald ein neuer Lebensabschnitt mit Wally beginnen wird.
Wie auch immer, wir haben noch ein paar Ziele vor uns und wollen noch viele Bilder in unseren Köpfen und im Fotoapparat speichern. Nach Las Vegas kommt schon bald das Death Valley, es ist der trockenste Nationalpark in den USA und liegt in der Mojave-Wüste. Mittlerweile haben wir die Staatengrenze zu Kalifornien überschritten. Diese Gegend hier ist auch eine der trockensten und heißesten der Erde, denn die Regenwolken weinen sich an den fünf Bergrücken im Westen vom Death Valley aus, so bleibt kein Tropfen für die Wüste übrig.
… die US-Air Force ließ es hier krachen. Wow, das war ein Erlebnis, als zwei Jets durch das Tal flogen und knapp über unseren Köpfen abdrehten. Mirko war Sieger, er hatte mit seinem Fotoapparat zuerst geschossen.
Nach dem Death Valley und kurz vor dem Yosemite Nationalpark liegt der Mono Lake, dem wir für ein paar Stunden einen Besuch abhielten. Dieser alkalische Salzsee ist wirklich salzig, im Jahre 2002 wurden 78 Gramm Salz pro Liter gemessen. Zum Vergleich, die Ozeane der Welt haben einen durchschnittlichen Salzgehalt von 31,5 Gramm pro Liter! Fische leben keine im Mono Lake, jedoch Milliarden von Salzwasserkrebsen und am Ufer lebende Salzwasserfliegen dienen als Nahrungsquelle für Vögel von nah und fern und ist deshalb eines der produktivsten Ökosysteme in Nordamerika. Um die schnell wachsende Stadt Los Angeles mit Wasser zu versorgen, leitete man seit den 1920er Jahren aus den Zu- und Nebenflüssen des Mono Lakes das Wasser ab, der Pegel sank dramatisch ab und der See drohte auszutrocknen. Eine Verordnung der kalifornischen Behörde für Wasserressourcen aus dem Jahr 1994 rettete die Zu- und Nebenflüsse und somit den Mono Lake, der Pegel steigt langsam aber sicher wieder an. Im Süden des Sees gibt es hübsche Formationen von Tuffsteinen.
Der Yosemite Nationalpark, der letzte auf unserer Reise, bietet eine filmreife Landschaftskulisse. Berge, Flüsse, Seen und Wälder stehen zum Abschied nochmals Spalier als wollten sie uns goodbye sagen. Den Nationalparkstatus gibt es bereits seit 1890 und im Jahr 1984 wurde er zum UNESCO-Weltnaturerbe erklärt.
Waldbrände sind keine Seltenheit, davon hören und sehen wir immer wieder mal in den deutschen Nachrichten. Derzeit brennen ein paar Hundert Meilen südlich von hier bei Los Angeles große Waldflächen.
Da liegt es nun vor uns, San Francisco, weltberühmt für seine Golden Gate Bridge und seine steilen Straßen mit den Cable Cars. Da wollen wir doch mal schauen, ob es wirklich sehenswert ist, ob es würdig genug ist uns als letzte Station unserer Reise zu dienen. Vorweg genommen, es ist sehenswert, wobei viereinhalb Tage Aufenthalt völlig ausreichend waren. Es lag wahrscheinlich auch daran, dass wir gedanklich schon Zuhause waren, so saßen wir quasi die restlichen zwei Tage nur ab, sortierten unser Gepäck und warteten auf den Flug.
Golden Gate Bridge. An solch einem Pfeiler blieb James Bond in „Im Angesicht des Todes“ mit einem Zeppelin hängen.
Eine der berühmten cable cars. Diese werden von Kabel gezogen, die in einem Kanal unter der Straße verlaufen.
Im Viertel „Fisherman’s Wharf“. An der Pier 39 haben Seelöwen die Bootsanlegestellen in Beschlag genommen.
Einen Nachmittag haben wir im Gefängnis verbracht. Allerdings freiwillig, denn wir haben uns die Gefängnisinsel Alcatraz angeschaut, sie liegt zwanzig Minuten mit der Fähre von San Francisco entfernt. Alcatraz war zunächst ein Fort, wurde dann 1934 zu einem Bundesgefängnis umgebaut. Hier saßen einige der berüchtigsten Knackis der USA, wie z.B. Al Capone und Machine Gun Kelly. Insgesamt 1576 Häftlinge waren von 1934 bis 1963 auf Alcatraz, dann schloß man das Gefängnis aus Kostengründen. Es wurden hier einige Filme gedreht, u.a. "The Rock - Fels der Entscheidung" mit Sean Connery und Nicolas Cage.
Es gab kaum Chancen von Alcatraz zu Flüchten. Drei Insassen hatten es dennoch geschafft, sie wurden nie wieder gesehen, man vermutet, dass sie ertrunken sind.
So langsam aber sicher müssen wir nun mit der Tatsache leben, dass es keine Berichte von unserer Weltreise mehr geben wird, zumindest keine von der Weltreise 2008 mehr. Machen wir es kurz und schmerzlos, es folgen ein paar Zeilen zum Fazit USA, es gibt noch wenige Bilder von den "Klos der Welt" und noch viele Bilder von den "Biere der Welt".
Etwas später melden wir uns noch zum großen Finale, mit dem Fazit zu unserer Reise.
Bis dahin liebe Grüße von Sandra und Mirko.
Aufbruch: | 14.04.2008 |
Dauer: | 6 Monate |
Heimkehr: | 25.10.2008 |
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