9 Monate mit dem Rucksack gen Osten
Australien: 14.08. bis 16.08.2008 Cairns - Daintree NP
Nach ca. der Hälfte unserer geplanten Reisezeit ist dies eine gute Gelegenheit, uns für die vielen Gästebucheinträge und emails zu bedanken. Schön, dass euch unsere Berichte gefallen. Wir haben auch sehr viel Freude daran, diese zu schreiben, dient ja auch für uns als Erinnerung an die schöne Zeit an diversen Flecken der Erde. Deshalb gibt es heute wieder mal einen Doppelpack, viel Spaß damit.
Da wir exzellente Dienstleister sind, möchten wir auch dem unbekannten Gästebucheintrag einen Gefallen tun, und es gibt wieder Bier, diesmal "nicht wie von der Ecke nebenan".
Auf der Suche nach dem Cassowary.
In Cairns haben wir uns für die nächsten 12 Tage ein Auto gemietet, dieses mal einen kleinen Wagen und keinen Camper wie in Darwin. Unser kleiner Flitzer soll uns zunächst in den Daintree Nationalpark bringen, ca. 100 Kilometer nördlich von Cairns, und danach schaun'n mer mal, würde Kaiser Franz sagen. In Mackay, ca. 700 Kilometer südlich von Cairns, werden wir das Auto schließlich wieder abgeben.
Wer es bis hierher noch nicht wusste: in Australien herrscht Linksverkehr auf den Straßen. Dieser nette Hinweis soll Fußgängern den Übergang über diese Straße erleichtern.
Der Daintree Nationalpark ist 56.000 Hektar groß und deswegen schützenswert, weil es der letzte unberührte Gürtel eines tropischen Küstenregenwaldes in Australien ist. Dieser Regenwald ist alt, 130 Mio. Jahre, und das ist, finden wir, ziemlich alt.
1983 wurde im nördlichen Teil des Nationalparks eine umstrittene Straße durch den küstennahen Regenwald angelegt. Diese wurde von Umweltaktivisten mit Baublockaden torpediert. Obwohl die Naturschützer die Schlacht um die Straße letztendlich verloren, führte dies auf Bundesebene zu einem Umdenken der bislang praktizierten Tolerierung von kommerziellem Holzabbau. Seit 1994 kaufen Regierung von Queensland und private Organisationen (z.B. Rainforest Rescue) Privatgrundstücke in dieser Gegend auf und führen diese dem Park zu.
Auf nur 0,01 Prozent der australischen Fläche leben über 30 Prozent aller Säugetiergattungen, 65 Prozent der australischen Fledermaus- und Schmetterlingsarten und 20 Prozent der Vogelgattungen. Von den hohen Bäumen der Küste mit ihren Lianen, den flussnahen Mangrovenwäldern bis hin zu dem kleinblättrigen Bewuchs der Berge können 13 verschiedene Regenwaldsorten unterschieden werden. 70 Tier- und 700 Pflanzenarten sind hier endemisch. (Quelle: Wikipedia) Ganz besonders gern möchten wir den Cassowary sehen. Es ist die drittgrößte Vogelart der Welt und kann wie der Strauß und Emu nicht fliegen. Durch Abholzung seines Wohnzimmers, Bedrohung durch Hunde und Autounfälle ist er leider vom Aussterben bedroht.
Vorsicht, Cassowary! Hi, hi, irgendjemand hat das obere Schild umgewandelt. Ursprünglich sollte es vor diesen Sprungschanzen auf den Straßen warnen, die den Verkehr verlangsamen sollen, wie heißen sie doch gleich, Bodenwelle oder so?
Am Daintree River angelangt mussten wir die Fähre nehmen. Auf der anderen Seite des Flusses kam dann schon bald das Daintree Discovery Centre, welches wir besuchten. Werden wir hier einen oder sogar mehrere Cassowary sehen? Mit Audioguide und Broschüre ausgestattet liefen wir in diesem Park über gut gepflegte Wege. Es war sehr informativ dort. Auf einem Turm konnten wir den Ausblick auf den Urwald genießen. Aber leider kein Cassowary hier. Hatten wir schon befürchtet, denn mittlerweile kennen wir seit unserem Besuch in Asien unsere Pappenheimer: dort wo viele Menschen sind, können keine Tiere sein. Es gibt leider nicht so viele Menschen, die einfach mal nur ruhig sein und die Natur genießen können. Und Ruhe wäre ein nicht zu unterschätzender Vorteil, wenn man Tiere in der Wildnis sehen möchte. Wir wollen auf der Rückfahrt nochmals in dem Centre vorbeischauen, gleich morgens zur Parköffnung, wenn wenig los ist. Das Ticket, ca. 25 Euro, ist sechs Tage lang gültig.
Das hier ist die Cassowary Pflaume, heißt wirklich so, ihr könnt euch sicherlich denken, von wem diese Frucht besonders gern gegessen wird?
Nochmals ein paar Kilometer weiter nördlich liegt Cape Tribulation, dort blieben wir zwei Nächte auf einem Campingplatz und schliefen in diesem gemütlichen Zelt.
Nun ja, auch diese Spinne scheint den Campingplatz zu mögen. Wenn ihr das Bild vergrößert, seht ihr dass sie so Sporen an den Beinen hat. Brrr. Hat eigentlich jemand von euch Angst vor Spinnen?
Wir hatten nämlich Glück, denn es ist momentan keine Quallen-Saison. So schön wie diese Viecher im Aquarium in Bangkok aussehen, Berührungen mit ihnen können schmerzhaft bis tödlich sein! Quallenbisse sofort mit Essig behandeln.
Ok, wir hatten doch kein Glück. Diese bissigen Viecher (Salzwasserkrokodile) gibt es das ganze Jahr über. Warum einzelne Personen trotzdem schwimmen gehen müssen, wissen wir auch nicht. Wir jedenfalls haben uns für Spazierengehen am Strand entschieden.
Die folgenden Bilder sind aus der Galerie "Stillleben am Strand", von Kamerakind Sandra.
Die Bilder können meistbietend ersteigert werden. Die Negative werden bei Zahlungseingang ausgehändigt.
Am Abreisetag haben wir uns früh auf den Weg gemacht, vor dem zweiten Besuch des Daintree Discovery Centre wollten wir noch auf dem Maardja Boardwalk eine Runde laufen. Ahh, diese Stille, kein Mensch unterwegs, frische Luft, Vogelgezwitscher, tolle Mangroven, herrlich! Doch momentmal, was ist das denn? Wer schaut uns denn da aus dem Gebüsch so an? Das ist ER, unser Cassowary!!! Sandra hat ihn mit ihren Luchsaugen zuerst entdeckt. 20 Meter war er nur von uns entfernt. Es war ganz gut, dass wir auf einem Dielenweg mit Geländer standen, so konnten wir ihn gut beobachten und er konnte uns nichts anhaben. Die können nämlich ganz schön gefährlich werden, mit ihrem Horn auf dem Kopf und den spitzen Krallen können die einen sauber aufschlitzen. Wie es ist, wenn Cassowarys durchdrehen, haben wir später in Filmen im Discovery Centre gesehen. Eine deutsche Familie hat uns erzählt, dass deren Bekannte sich gerade noch hinter einem Baum retten konnten, weil sie zu nahe an dem Vogel mit Nachwuchs waren. Manche Menschen meinen auch, dass sie den Cassowary füttern müssen.
Erkenntnis des Tages: früh aufstehen lohnt sich!
Erst stand er eine Weile, dann hat er es sich hinter einem Baum gemütlich gemacht. Wie es sich für einen guten Papa gehört, brütet er die Eier 50 Tage lang und zieht dann die Kinder groß.
Nach diesem erfolgreichen Vormittag haben wir uns eine ausgiebige Siesta in dem kleinen Städtchen Mossman verdient, die Pizza war riesig! Danach machten wir noch einen Verdauungsspaziergang in der nahen Mossman Schlucht.
Aufbruch: | 14.04.2008 |
Dauer: | 6 Monate |
Heimkehr: | 25.10.2008 |
Laos
Malaysia
Indonesien
Singapur
Australien
Neuseeland
Vereinigte Staaten