9 Monate mit dem Rucksack gen Osten

So, nun haben wir doch glatt einen Vierer im Lotto gewonnen, denn der Qantas-Flug von London nach Bangkok war nur etwa zur Hälfte belegt, so hatte Sandra 4 Sitze zum Schlafen und Mirko 3 Sitze (hä, warum eigentlich nicht umgekehrt?).

Tja, tatsächlich kam Mirkos Rucksack nicht an, sondern scheiterte am neuen Terminal 5 in London. Na ja, die Qantas-Mitarbeiter hatten uns gleich darüber informiert und so zogen wir mit einem Formular in der Hand weiter gen Ausgang, denn wir wollten nach Ayutthaya weiterreisen, da wir uns den Moloch Bangkok nicht am ersten Tag antun wollten. An verschiedenen Angeboten von Taxifahrer konnten wir uns vorbeischlängeln und nahmen den öffentlichen Bus zum "alten" Flughafen Dong Muang, von dort aus stiegen wir in den Zug und fuhren dann noch etwa eine Stunde in der dritten Klasse. Bus und Zug hat uns gerade mal 46 Baht pro Person gekostet, etwa 1 Euro, mit dem Taxi hätte uns dies etwa 20 Euro gekostet. Auch nicht so viel für 100 Kilometer, jedoch hatte die Zugfahrt viel mehr Spaß gemacht, man konnte die Landschaft bei offenem Fenster so schön vorbeirieseln lassen und die ersten Eindrücke von Thailand aufsaugen. Heute z.B. war der dritte und letzte Tag des Neujahr-Festes. An diesen Tagen ist es üblich, sich eimerweise mit Wasser zu bespritzen. Im buddhistischen Glauben ist dies ein Teil der Reinigungsprozedur, soll aber auch dafür sorgen, dass reichlich Wasser für den kommenden Reisanbau vorhanden ist.

In Ayutthaya angekommen wollten wir die ca. 800 Meter zum Youth Hostel laufen, eine vielbefahrene Brücke über einen Fluss erschien uns im Dunkeln dann doch zu gefährlich, so nahmen wir uns ein Tuk-Tuk (ein Moped mit überdachter Pritsche).
Am nächsten Tag, nach überstandenem Krötenkonzert neben unserem Zimmer, liefen wir erst mal zur Touristeninformation, um uns mit Kartenmaterial zu versorgen. Äh, momentmal, warum eigentlich laufen, tut hier keiner außer wir Farangs (="Langnasen", d.h. alle Europäer und Nordamerikaner sind damit gemeint). Puh, ganz schön heiß und schwül hier.

Ayutthaya war eine Königsstadt, die 1350 durch König U-Thong gegründet wurde. Sie war für 417 Jahre die Hauptstadt von Thailand, damals Siam, bis sie 1767 von den Birmanen erobert und zerstört worden ist. Sie gehört auch seit 1991 zum UNESCO Kulturerbe. Wir haben uns zu den Hauptattraktionen aufgemacht und die Gegend um den Grand-Palace besichtigt, nicht weit weg von der Touristeninformation. Von dort Richtung Wat (=Tempel) kommend fanden wir einen großen Markt mit erstem Einblick in die thailändische Küche. Mmmh, riecht das lecker!

Nach dem Markt besuchten wir den Wihan Phramongkhon Bophit mit einem großen sitzenden bronzenen Buddha. Wie es sich in jedem Haus in Thailand gehört, heißt es erstmal Schuhe ausziehen und dann eintreten. Danach gingen wir zur Tempelanlage Wat Phra Si Sanphet. Mal unter uns, nach diesem Tempelbesuch waren wir durch Hitze und Zeitumstellung doch ein wenig platt, so lockte die Klimaanlage in unserem Zimmer und der Grand-Palace-Besuch wurde erst mal gestrichen. Zudem mussten wir ja noch mit dem Flughafen wegen Mirkos Gepäck telefonieren. Dies wurde dann auch gegen 19:30 Uhr geliefert und Tante Heidis Pendel hatte wohl doch Recht behalten, dass alles gut gehen wird.

Danach machten wir noch ein paar Nachtaufnahmen von dem Wat Phraham. Anschließend haben wir noch in einer Garküche auf der Straße zu Abend gegessen und sind dann ins Bettchen, denn unser Zug fuhr am nächsten Tag sehr früh. Ach ja, die schmelzenden Schokokugeln "gegen den Hunger" von Sandras Kusine Karin haben wir auch noch als Betthupferl gegessen.

Hier ein paar Bilder von Ayutthaya: