Südostasien - Endlich wieder einmal richtig verreisen...
Philippinen (Teil 2): Batad
10.02. - 11.02.2009
Am folgenden Morgen musste ich wieder relativ frueh aufstehen, da der Jeepney (indem ich eine guenstige Mitfahrgelegenheit hatte) um 08.00 loslegte. Es war aber irgendwie einfach zu gemuetlich im Bett, im Zimmer war es so angenehm kuehl und ich hatte schon lange nicht mehr so gut geschlafen. Es fiehl mir sehr schwer aufzustehen, deshalb habe ich den Wecker immer wieder ein paar Minuten nach vorne gestellt, bis schlussendlich um 07.30 der Fahrer selbst an meiner Tuer klopfte. Ok... jetzt musste ich wohl aufstehen !
Um nach Batad, (einem kleinen Dorf, anscheinend 360 Grad von wunderschoenen Reisterrassen umgeben), zu gelangen muss man zuerst mit einem Jeepney oder Tuc-Tuc zur "Batad Junction" (Abzweigung nach Batad) gelangen. Schon die Strasse dorthin war nicht gerade in gutem Zustand, anschliessend geht es noch 2 KM weiter (auf noch schlechteren Strassen) zum sogenannten "Saddle" (den Gipfel des Berges) um anschliessend zu Fuss in's Tal nach Badat zu gelangen. Den Aufstieg zum Saddle koennen Tuc-Tuc's nicht bewaeltigen, deshalb war ich froh das 2 Oesterreicher ein Privat-Jeepney organisiert hatten und ich gluecklicherweise aufgrund meiner Bekanntschaft am Vorabend noch guenstig mitfahren konnte.
Nach einer Stunde, gelangten wir zur "Juction" und weitere 20 Minuten und eine sehr holprigen Fahrt spaeter erreichten wir den "Saddle".
Auf dem Gipfel befinden sich nur ein paar einzelne Shops, die hauptsaechlich darauf ausgerichtet sind Essen, Getraenke und diverse Souverniers an Touristen zu verkaufen.
So, nun waren keine weiteren Strassen vorhanden, es ging zu Fuss weiter. Da man Batad nicht ueber Strassen erreichen kann, besuchen die meisten Touristen die dortigen Reisterrassen nur im Rahmen eines Tagestrips. Ich wollte aber gerne weg von all den Touristen & Tuc-Tuc-Fahrern und beschloss deshalb mindestens eine Nacht in Batad zu verbringen. Das einzige was mir dabei ein wenig Sorgen bereitete war die Tatsache das ich nun mein ganzes Gepaeck dabei hatte, aber ich sah es relativ gelassen da ich ja zumindest beim Hinweg nur bergab laufen musste... an den Rueckweg wollte ich jetzt noch nicht denken.
Bevor ich losmaschierte rauchte ich auf dem Gipfel gemuetlich noch eine Zigarette, genoss die Aussicht und wartete bis die Oesterreicher ausser Sichtweite waren. Anschliessend montierte ich meinen I-Pot, lies meine "Chill Out" Playlist laufen und maschierte friedlich los...
Ein paar Minuten war ich schon total verschwitzt, ich spuerte meine Schultern aufgrund des Gepaecks und musste immer wieder darauf achten das ich nicht ausrutschte, aber das alles war mir total egal.. die Gegend war bezaubernd, die Luft fuehlte sich frisch an ich genoss die Natur, die totale Ruhe und meinen "Walk" in vollen Zuegen. So richtig nach dem Motto "Der Weg ist das Ziel" !
Normalerweise dauert es ca. 45 Minuten um ins Dorf zu gelangen, da ich es aber recht gemuetlich nahm, immer wieder an diversen Aussichtspunkten stoppte und Fotos machte, benoetigte ich ueber eine Stunde.
Aber als ich in Batad ankam, wurde es noch besser... ich traute meinen Augen kaum als ich die dortigen Reisterrassen erblickte.... der Anblick war ueberwaeligend... aber seht selbst !
Total verschwizt aber voellig entspannt in Batad angekommen, machte ich mich auf den Weg zum "Simons Guesthouse", das mir ein paar Tage zuvor vom englischen Paar das ich in Legaspi kennengelernt hatte, empfohlen worden war.
Ich bezog ein einfaches schoenes Zimmer, ohne Bad aber dafuer mit toller Sicht auf die Reisterrassen fuer nur 150 Pesos, meine bis jetzt guenstigste Unterkunft in den Philippinen.
Da ausser mir und der Besitzterin niemand hier war fragte ich ob es zurzeit noch andere Gaeste hier habe. Sie antwortete "no, you are the only one". Irgendwie cool... irgendwie komisch ! Ich hatte nichts dagegen mir die Reisterrassen und die Umgebung in Belgeitung von Musik alleine anzuschauen, aber am Abend waere ein wenig Gesellschaft schon noch gemuetlich gewesen ! Egal...
Es war erst 11.00, aber ich war schon richtig hungrig und hab mir deshalb eine Pizza reingehauen. Anschliessend erkundigte mich welchen Weg ich am Besten nehmen musste um die Gegend und natuerlich auch den hiesigen Wasserfall zu besichtigen. Ich packte meine Sachen und war gerade startklar als drei junge Australier eincheckten. Natuerlich haben wir uns umgehend unterhalten und sie fragten mich ob ich nicht auf sie warten wuerde, dann koennten wir die Tour zusammen machen.
Also unterhielten wir uns noch ein wenig waehrend sie etwas assen und anschliessend ging es los...
Eigentlich waren die Australier zu viert unterwegs, da aber einer von ihnen am Tag zuvor richtige Magenprobleme hatte, konnte er den Nachtbus nicht nehmen und wuerde sie am folgenden Tag in Banaue wieder treffen.
Unser Weg fuerte durch die Reisterrassen zu einem Aussichtspunkt und anschliessend in das dahintergelegene Tal zu einem Wasserfall.
Da wir ohne Guide unterwegs waren, haben wir uns in den Reisterrassen ein paar mal ein wenig verirrt, also wir hatten unser Ziel eigentlich immer vor Augen, aber teilweise mussten wir ein paar Felder weiter runter, rauf oder wieder zurueck um einen festen Weg zu finden...
Nachdem wir die Reisterrassen durchquert hatten, ging es weiter zum Wasserfall um hoffentlich dort eine Erfrischung zu geniessen. Die Australier waren alle ein paar Jahre juenger als ich, recht sportlich und zudem rauchte keiner von ihnen... ich musste mich richtig zusammenreissen um mit ihnen mitzuhalten.
Schon lange bevor wir den Wasserfall erreichten war ich voellig vollgeschwitzt, aber als wir den Wasserfall erblickten spielte das keine Rolle mehr... dies war eindeutig mehr als nur eine kurze Abkuehlung. Wir alle konnten es nicht erwarten an diesem wundervollen Ort schwimmen zu gehen...
Der Wasserfall war ca. 30 Meter hoch und das Wasser war anfangs Arschkalt, aber man gewoehnte sich schnell daran.
Nach einer tollen Erfrischung machten wir uns auf den Rueckweg, diesmal durchs Dorf...
Als wir ueber eine Stunde spaeter in unsere Unterkunft zurueck kamen, waren wir alle recht erschoepft, aber es war ein echt ein beeindruckender Tag. Wir assen noch alle zusammen und begaben uns schon um 20.30 in unsere Zimmer um zu schlafen. Schliesslich mussten wir alle wieder frueh aufstehen um den Rueckweg nach Banaue und anschliessend die Weiterreise nach "Sagada" am selben Tag noch zu bewaeltigen. Die Australier hatten schon ein Ruecktransport von der Batad "Junction" organisiert und mussten deshalt um 06.00 aufstehen um rechtzeitig dort zu sein. Ich wollte gerne ein wenig laenger schlafen und versuchen ein Jeepney, (der anscheinend zwischen 08.30 - 09.00 den "Saddle" verlassen sollte) zu erreichen.
Also lief ich um 07.30 los um rechtzeitig eine Stunde spaeter auf dem "Saddle" anzukommen. Aber schon nach ein paar Metern spuerte ich wie schwach meine Beine waren... ich war es ueberhaupt nicht gewoehnt so viel zu laufen und am Vortag waren wir ein paar Stunden unterwegs, zudem hatte ich die Anreise mit Gepaeck noch absolviert.
Jetzt war nichts mit "Chill Out"-Musik, ich benoetigte Power und hab mir deshalb die "Red Hot Chilli Peppers" als Begleitung ausgesucht. Die ersten 10 Minuten waren relativ hart, aber nachher hab ich mich irgendwie daran gewoehnt und es ging recht gut... natuerlich war ich wieder verschwitzt, aber trotz Gepaeck nicht wirklich gross erschopft ! Anscheinend komme ich nach 10 Wochen reisen langsam ein wenig in Form... wenn ich jetzt nur noch mit dem Rauchen aufhoeren koennte !
Nach 50 Min. kam ich um 08.20 auf dem "Saddle" an, hab mir dort eine kalte "Cola" reingezogen und auf den "Jeepney" gewartet.
Als um 09.00 immer noch kein Jeepney eingetroffen war, musste ich etwas unternehmen, schliesslich war ich mit den Australiern in Banaue verabredet um anschliessend mit ihnen nach "Sagada" weiterzufahren.
Ein Jeepney-Fahrer der aber schon Privat angagiert war, bot mir an mich fuer 1200 Pesos herunterzufahren... dies war aber deutlich zuviel, da ich am Tag zuvor fuer die gleiche Fahrt nur 250 Pesos bezahlt hatte. Ich fragte ihn ob ich je nachdem 2 KM weiter unten bei der Kreuzung ein Jeepney oder Tuc-Tuc finden koenne, aber er meinte nur "Nein, Heute nicht"! Am liebsten haette ich ihn ins Gesicht gesagt das er ein Luegner sei, aber ich wollte ja hier als Tourist keine Probleme machen und entschied mich deshalb mein Gepaeck zu packen und die 2 KM zu Fuss zurueckzulegen.
Diesmal ein wenig "Hip Hop" zur Abwechslung... und auch dieser "Walk" war ein Kinderspiel... ich genoss die Umgebung und war ca. 30 Minuten spaeter an der Kreuzung.
An der Kreuzung angekommen wartete auch schon ein Tuc-Tuc Fahrer, dieser wollte aber 400 Pesos um mich 12 KM weit nach Banaue zu bringen. Ich sagte ihm das ich nur 250 Pesos bezahlen wuerde, aber er weigerte sich. Also tat ich wieder so als waer es mir egal hier haengen zu bleiben und zuendete eine Zigarette an.
Meine Zigarette war noch nicht fertig als auch schon ein Jeepney angebraust kam... ich musste lachen beim Anblick, der Innenbereich zum Sitzten war voellig ueberfuellt und auf dem Dach befanden sich schon 15 Personen. Ich stand da mit meinem Gepaeck und dachte nur "Scheisse, das ist auch keine Loesung".
Kurz darauf stoppte der Jeepney vor mir, und die Leute auf dem Dach fragten mich ob ich auch noch mitfahren moechte. Klar, wenn ich irgendwie Platz finden wuerde, ich reichte ihnen meinen Rucksack hoch und kletterte auf's Dach... nun waren wir 16 Leute, aleine auf dem Dach und ich war natuerlich der Einzige Tourist ! Echt ein cooles Erlebnis... waehrend der Fahrt wurden wir diverse male von Touristen am Strassenrand fotografiert und ich inmitten der "Locals"!
Die Fahrt war richtig holprig und teilweise musste man einem Ast ausweichen, aber ich fuehlte mich Wunderbar... so etwa stelle ich mir das Backpackerleben vor !
Nach ueber einer Stunde kamen wir in Banaue an, ich machte mich umgehend auf zum naechsten Jeepney, der mich nach Bontoc und anschliessen Sagada bringen sollte und als ich an der Bus-Station ankam warteten auch schon die Australier auf mich, diesmal komplet, zu viert ! Wir waren vollstaendig... also konnte es losgehen !
Die letzten zwei Tage in Batat waren zwar teilweise sehr anstrengend, aber es hat sich auf jede Fall gelohnt, ich habe wieder so viele Sachen erlebt und wuerde jedem Reisenden der nach Banaue kommt, empfehlen mindestens einen Tagesausflug in das faszinierende Batad zu machen ! Wirklich bezaubernd...
Aufbruch: | 30.11.2008 |
Dauer: | 7 Monate |
Heimkehr: | 09.07.2009 |
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