Südostasien - Endlich wieder einmal richtig verreisen...

Reisezeit: November 2008 - Juli 2009  |  von Stephan Liechti

Burma (Myanmar): Yangoon

08.03. - 09.03.2009

Da unser Flug schon um 07.15 von Bangkok startete, der Weg zum Flughafen von unserer Unterkunft fast eine Stunde dauerte und wir ungefaehr 2 Stunden vor Abflug dort sein mussten war richtig fruehes Aufstehen angesagt.

Meine Mutter und auch ich waeren gerne noch ein wenig laenger im Bett liegen geblieben, aber das gehoert nun mal auch dazu... sicherlich besser als am Montag Morgen Zuhause aufzustehen um in eine neue Arbeitswoche zu starten !

Das Taxi teilten wir uns mit einem Canadier der auch gleich zum Flughafen musste und zufaelligerweise hatte er schon ein paar Wochen zuvor ueber einen Monat in Burma verbracht. Im Gegensatz zu uns begab er sich aber an Orte weitab von der Haupttouristenroute und hatte somit einige tolle Geschichten zu erzaehlen. Einmal wurde er irgendwo im Norden von 5 Polizisten zu einem Bahnhof gebracht, die sicherstellen das er diesen (fuer Touristen gesperrten Ort) verliess. Schon irgendwie speziell dieses Burma...

Wir aber hatten vor uns auf der Haupttouristenroute zu bewegen und die 4 Highlights (Yangoon, Mandalay, Bagan und den Inle See) zu besuchen.

Am Flughafen in Yangoon gelandet ging alles recht friedlich zu und her, wir sahen genau ein anderes Flugzeug auf dem Rollfeld und auch die anschliessende Gepaeckausgabe und Passkontrolle lief ganz ruhig ab.

Meine Mutter hatte sich ein paar Guesthaeuser, die in diversen Reiseforen empfohlen wurden, notiert und als wir kurz darauf einen freundlichen Burmesen mit dem Schild "Motherland Inn 2" vor uns sahen und er uns bestaetigte das sie noch freie Zimmer hatten, war auch schon der Transport zu unserer Unterkunft arrangiert... immerhin 6 USD fuer's Taxi gespart.

Auf dem Weg zu unserem Guesthouse war meine Mutter ein wenig erstaunt ueber die teilweise sehr dreckigen Fluesse und Strassenraender, ich dagegen hatte das so aenlich auch schon in anderen Laendern zuvor gesehen und es in etwa so erwartet. Dazu muss ich aber auch gleich noch anmerken das ich waehrend meiner ganzen Reise meistens Fotos knipse und auch hochlade von Orten, Gegenden oder Objekten die mir gut gefallen, ich koennte auch wesentlich unschoenere oder dreckigere Orte beschreiben, also lasst euch von den Fotos nicht taeuschen... egal wo man sich befindet, es gib immer auch noch eine andere Seite und nicht alles ist nur wunderschoen !

Im Guesthouse angekommen wurden wir sehr freundlich von der ganzen Crew empfangen, konnten gleich ein gutes Fruehstueck mit Toasts, Eiern & Kuchen geniessen und bezogen anschliessend ein Doppelzimmer mit TV und Klimanalage fuer 15 USD. Alle Preise fuer Zimmer hier in Burma beinhalten grundsaetzlich immer ein sehr gutes und grosses Morgenessen

Unser Guesthouse, das Motherland Inn 2.

Unser Guesthouse, das Motherland Inn 2.

Gestaerkt wagten wir uns danach zum ersten mal auf die Strassen von Yangoon und besorgten uns aufgrund der fast unertraeglichen Hitze ein Taxi, das uns fuer 2 USD zum sogenannten Bogyoke Markt brachte, wo wir einen Teil unserer USD in Landeswaehrung "Kyat" wechseln wollten. Kaum hatten wir den Markt aber betreten, wurden mir schon Wechselkurse angeboten und meine Mutter war auch schon wieder voll im Element und deckte sich auch gleich mit einige Blusen im Burma-Style ein. Wir wechselten USD und bekamen fuer einen USD 990 Kyat, also relativ einfach zum rechnen... ein wenig aufrunden und einfach nur 3 Null anhaengen ! 1 USD = ca. 1000 Kyat

Innerhalb des sogenannten "Bogyoke" Marktes... hier gab es schon wieder alles moegliche guenstig einzukaufen.

Innerhalb des sogenannten "Bogyoke" Marktes... hier gab es schon wieder alles moegliche guenstig einzukaufen.

Ich persoenlich hatte nicht wirklich Lust, vorallem gerade zu Beginn, zu lange zu Shoppen und wollte deshalb weiter um die Stadt selber und vorallem auch die bekannten Pagoden hier zu erkunden. Meine Mutter und sicherlich auch alle anderen Frauen haetten hier locker den Tag verbringen koennen

Als wir den Markt verliessen passierten wir zuerst eine Fussgaengerbruecke wo uns auch eine Kirche auffiehl. Komisch... obwohl die meisten Burmesen Buddhisten sind, gib es hier so eine grosse und auch richtig schoene Kirche... mit dem habe ich eigentlich ueberhaupt nicht gerechnet !

In der Naehe des Marktes, fotografiert von der Fussgaengerbruecke, die Kirche !

In der Naehe des Marktes, fotografiert von der Fussgaengerbruecke, die Kirche !

Meine Mutter und ich liefen danach einfach ungefaehr in Richtung einer der bekannten Pagoden und staunten wie lebendig es in den Strassen hier zuging, ueberall hatte es Marktstaende, alle Maenner waren in Roecken (Longyis) gekleidet und die meisten Frauen waren traditionell mit "thanaka" (gelbe Frabe im Gesicht) geschminkt.

Inmitten von Yangoon... diverse Staende am Strassenrand und Verkehr auf der Strasse !

Inmitten von Yangoon... diverse Staende am Strassenrand und Verkehr auf der Strasse !

Irgendeine Strassenecke mit Foodstaenden...

Irgendeine Strassenecke mit Foodstaenden...

Was uns zudem auch umgehend auffiehl war das wir praktisch nie irgendwelchen anderen Touristen begegneten und trotzdem wurden wir von den Einheimischen nicht sonderlich angestarrt. Und noch anderes was uns auch sofort bemerkten war die schlechte Luft... es war in eigentlich in ganz Burma extrem staubig und vorallem im Stadtzentrum zusammen mit den Abgasen der Autos, Motorraeder und unzaehligen Generatoren teilweise richtig unangenehm zu atmen.

Strasse in Yangoon... diese Haueserfassaden sahen irgendwie echt speziell aus.

Strasse in Yangoon... diese Haueserfassaden sahen irgendwie echt speziell aus.

Nach einiger Zeit kamen wir dann auch bei der inmitten von Yangoon liegenden Sule-Pagode an... da wir aber anschliessend noch vor hatten die viel bekanntere und sicherlich eindruecklichere Shwedagon-Pagode, ein wenig ausserhalb des Stadtzentrums, anzuschauen beobachteten wir hier einfach ein wenig das geschehen im Stadtzentrum und begaben uns deshalb nicht in die Pagode selbst.

Die Zentral gelegene Sule-Pagode...

Die Zentral gelegene Sule-Pagode...

Kinder die auf der Strasse Futter fuer die Voegel verkauften...

Kinder die auf der Strasse Futter fuer die Voegel verkauften...

Und hier nochmals irgend eine Gasse im Stadtzentrum... ueberall wird irgendetwas angeboten, egal ob an einem Stand oder auf dem Boden.

Und hier nochmals irgend eine Gasse im Stadtzentrum... ueberall wird irgendetwas angeboten, egal ob an einem Stand oder auf dem Boden.

Kurzer Blick in meinen Rucksack, wir haben zusammen 300 USD gewechselt und bekamen dafuer knapp 300'000 Kyat, natuerlich alles in 1000er und 500er Noten. Ich fuehlte mich wie ein Bankraeuber

Kurzer Blick in meinen Rucksack, wir haben zusammen 300 USD gewechselt und bekamen dafuer knapp 300'000 Kyat, natuerlich alles in 1000er und 500er Noten. Ich fuehlte mich wie ein Bankraeuber

Nachdem wir anschliessend in einem Restaurant mit wiederum sehr herzlicher und zuvorkommender Bedienung erstaunlich gut gegessen hatten, (eigentlich hatten wir uns auf eher einfaches Essen in Bruma eingestellt) machten wir uns auf den Weg zur Shwedagon-Pagode wo wir am Eingang 5 USD Eintrittsgebuehr bezahlen und vor dem betreten natuerlich unsere Schuhe ausziehen mussten. Es gibt hier 4 Eingaenge, einer aus jeder Himmelsrichtung, die auf den Huegel zur Pagode fuehren.

Einer der vier Eingaenge die zur Spitze fuehren... natuerlich alles vergoldet !

Einer der vier Eingaenge die zur Spitze fuehren... natuerlich alles vergoldet !

Die vergoldete Shwedagon Pagode wurde gemaess der Legende vor ueber 2500 Jahren erbaut, vom Fuss bis zur Spitze misst sie 9 m und ist somit die groesste Pagode in Burma und sicherlich ein Hoehepunkt jeder Reise in diesem Land. Vorallem am Abend wenn die Sonne scheint und das Gold nur so glitzert wirklich ein sehr beeindruckendes Erlebnis. Jeder anstaendige Einheimische Buddhist versucht zumindest einmal im Leben hierherzupilgern.

Der ganze Komplex beinhaltet die goldene Stupa sowie 82 weitere Gebaeude, meistens in Gold !

Der ganze Komplex beinhaltet die goldene Stupa sowie 82 weitere Gebaeude, meistens in Gold !

Und die 98m hohe Stupa selbst... wirklich ueberaus beeindruckend !

Und die 98m hohe Stupa selbst... wirklich ueberaus beeindruckend !

Ich habe diverse Tempel in Thailand und auch ein grosser Teil der "Angkor" Tempelanlage in Kambodscha gesehen, aber diese Stupa hier war irgendwie ganz etwas anderes. Der Besuch hier war richtig faszinierend... und die Stupa irgendwie ganz speziell. Mir persoenlich gefiel das besser als alle Tempel in Kambodscha... zudem war die ganze Atmosphaere hier irgendwie auch viel spiritueller. (vielleicht auch weil man hier nicht tausenden von Touristen begegnet !)

Man sagt das Heilige, religioese Denkmal sei auf dem Huegel erbaut, wo Buddhas Ueberreste, inklusive seiner 8 Haare, in einem Schrein verwart sind. Im 15 Jahrhundert lies Koenigin Shinsawbu die Pagode mit Gold so schwer wie sie selbst verkleiden... unterdessen haben sich angeblich 53 t Blattgold angesammelt und die Spitze ist mit mehr als 5000 Diamanten und 2000 anderen Steinen ueberzogen.

Angestellte beim polieren einer Buddhastatue...

Angestellte beim polieren einer Buddhastatue...

Und hier nochmals die Pagode, etwas naeher mit meiner Mutter im Vordergrund...

Und hier nochmals die Pagode, etwas naeher mit meiner Mutter im Vordergrund...

Wir hielten uns ueber eine Stunde auf dem Areal auf, machten diverse Fotos und besichtgten alle moeglichen Gebaeude und Buddhastatuen... schon irgendwie unglaublich wie religioes die meisten Brumesen sind. Ueberall gibt es natuerlich auch Behaelter um Geld zu spenden damit die Anlage restauriert und noch weitere religioese Bauten im ganzen Land erstellt werden koennen...

Hier noch ewtwas anderes... Buddhas mit Disco-Beleuchgung  Cool oder ?

Hier noch ewtwas anderes... Buddhas mit Disco-Beleuchgung Cool oder ?

Junge Moenche auf dem Areal...

Junge Moenche auf dem Areal...

Am selben Abend versuchten wir noch unser Glueck im teilweise sehr zensierten burmesischen Internet und setzen uns anschliessen an einen Tisch vor unserer Unterkunf zu zwei jungen Norwegerinnen und einen etwas aelteren Australier, um mit ihnen ein paar Bier zu trinken und ein wenig ueber unsere als Backpacker und natuerlich auch sonstige Sachen zu unterhalten. War echt ein gemuetlicher Abend... ich blieb bis ca. 24.00 haengen.

Am folgenden Morgen konnten wir schoen lange ausschlafen, schliesslich hatten wir erst um 16.00 die naechste Verpflichtung, eine Taxifahrt zum Busbahnhof wo eine Nachtbusfahrt von Yangoon in die fruehere Hauptstadt Mandalay auf uns wartete. Dauer ca. 12 - 15 Stunden

Im laufe des Morgens begaben wir uns nochmals ein wenig in die Stadt, aber irgendwann mussten wir dann doch zurueckkehren um die sicherlich nicht gerade komfortable Busfahrt anzutreten. Ich hatte schon einiges ueber Busfahrten in Burma gehoert und war deshalb ein wenig beunruhigt.

Um 18.00 ein wenig verspaetet ging die Fahrt dann endlich los... eigentlich war ich ein wenig besorgt um meine Mutter, da ich nun schon uber 3 Monate reise und auch schon zwei aehnliche Busfahrten hinter mir hatte. Aber ehrlich gesagt hatte ich wahrscheinlich mehr Probleme als meine Mutter... meine Beine sind deutlich zu lang, als der Burmese vor mir zuruecklehnte, konnte ich gerade noch mit meinen Knien in den Mittelgang ausweichen, zudem wurde von Anfang an richtig laute Musik gespielt... natuerlich alte Lieder aber in burmesisch gecovert, echt schrecklich !!

Nach ein paar Minuten waere ich am liebsten wieder ausgesteigen, aber da musste ich jetzt wohl durch... und nach einiger Zeit fand ich mich dann auch ein wenig damit ab, aber gemuetlich war es trotzdem noch lange nicht.

Irgendwann ca. 2 Stunden spaeter machten wir einen Stopp und ich bekam wieder mal die grillierten Heuschrecken zu sehen, nur diesmal war ich wirklich kurz davor zumindest eine zu versuchen, haette ich nicht noch ueber 10 Stunden Horror-Busfahrt vor mir gehabt haette ich es gewagt... das nachste mal werde ich aber garantiert eine Essen, versprochen !

Die "leckeren" Heuschrecken... hauptsaechlich Protein oder ?

Die "leckeren" Heuschrecken... hauptsaechlich Protein oder ?

15 Minuten und ein Bier spaeter ging die Busfahrt weiter, aber leider hatte ich vergeblich auf einen Englischen-Film gehofft, stattdessen wurde irgend eine scheiss Comedy wiederum sehr laut und in Burmesisch gezeigt... wir konnten natuerlich nicht ein einziges Wort verstehen.

2 weitere Stunden spaeter war dann endlich Schluss mit Comedy und wir versuchten ein wenig zu schlafen... ich hatte aber eifach deutlich zu wenig Platz und konnte keine halbwegs gemuetliche Position finden... irgendwann aber bemerkte ich das es im Gang in der Mitte des Buses kleine Sitze zum ausklappen gab... nicht garade sehr gemuetlich aber dafuer konnte ich meine Beine richtig strecken...

© Stephan Liechti, 2008
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Nachdem ich nun schon ein paar mal die Möglichkeit hatte, jeweils für ein paar Wochen einzelne Länder in Südostasien zu bereisen, freue ich mich jetzt nach einer längeren Durststrecke umso mehr auf einen mindestens 6 Monate langen Aufenthalt in einer immer wieder faszinierenden und atemberaubenden anderen Welt.
Details:
Aufbruch: 30.11.2008
Dauer: 7 Monate
Heimkehr: 09.07.2009
Reiseziele: Hongkong
Malaysia
Philippinen
Macau
Thailand
Laos
Kambodscha
Myanmar
Indonesien
Schweiz
Der Autor
 
Stephan Liechti berichtet seit 15 Jahren auf umdiewelt.