Antje in Südamerika November 2014 - September 2015
Argentinien / Chile: El Chalten
El Chalten
Die Busfahrt war dieses Mal leider nicht ganz so gut wie die vorherige. Der Bus ist super dreckig und in der Nacht erstarre ich zum Eisklotz, weil es so kalt ist. Aber der morgen entschädigt mal wieder für alles. Die letzten 5 Stunden vor eintreffen in Chalten fahren wir erneut durch ein Farbenmehr. Die verschiedenen grün, braun, beige und Blautöne vermischen sich zu einem Farbenmeer sondergleichen. Einfach unglaublich schön. Leider ist die heutige Technik noch nicht so weit, dass die Kamera die feinen Nuancen, welches unser Auge war nimmt aufzuzeigen. Trotzdem höre ich nicht auf Fotos zu machen
El Chalten ist ein kleines Dorf, welches rein dem Zwecke des Tourismus dient. Im Winter leben hier 100 Menschen. Jetzt ist das Dorf einfach nur voll. Hunderte Touristen aus aller Welt kommen um dich Fitz Roy anzusehen. Das tolle an diesem Ort ist, dass jegliche Wanderungen in Tagestouren unternommen werden können und ganz ohne Zahlung irgendwelcher Nationalparkeintritte oder die Buchung irgendwelcher absonderlich teurer Touren.
Gerade im Hostel angekommen erwartet mich schon eine Nachricht von Raphie, einer Freundin aus der Schweiz, welche ich hier mit ihrem Freund treffen werde. Nach einigem hin- und her, schaffen wir es dann uns zu treffen und die Wiedersehensfreude kann ich euch sagen ist gross. Wir Mädels haben so viel zu beschnattern, dass dem armen Sevi kaum eine Chance bleibt.
Am nächsten Tag lassen wir es locker angehen und wandern an die direkt am Ort liegenden Aussichtspunkte, an welchen wir Kondore bestaunen und den Blick übers Tal genießen. Ich bin natürlich mal wieder so tollpatschig, dass ich über einen losen Stein hüpfe und mir beim Sturz nicht nur das Knie blutig schlagen, sondern auch meine Treckinghose zerreiße. Super, gleich am ersten Tag, na, dass kann ja toll werden. Ich hoffe nur, dass mein Knie morgen nicht dick geschwollen ist. Wir wollen doch zum Fitz. Der Fitz Roy ist die Attraktion dieser Gegend und somit ein absolutes Muss.
Die abendliche Kühlaktion zeigt Wirkung. Das Knie tut zwar noch weh, aber nicht so schlimm als das es mich davon abhält heute mit zu wandern. Dafür kaufen wir im Supermarkt des Ortes ein. Mmmmh wie soll ich es beschreiben. Der Zustand im Markt erinnert mich an Zeiten der Hyperinflation in Simbabwe. Der Supermarkt ist mehr oder weniger leer gekauft. Ich hatte am Vortag, wie ich nun feststellte, die letzte Flasche Bier der Woche gekauft. Das Obst und Gemüse hat schon bessere Zeiten gesehen, obwohl wir kurz vor Abreise feststellen, dass dies der gute Zustand war. Am letzten Tag ist das Gemüse komplett vergammelt, es gibt weder Bier noch Wasser und in den restlichen Regalen herrscht absolutes Chaos.
Die Wanderung zum Fitz Roy ist super. Tolles Wetter, tolle Wanderung aber ich muss gestehen, dass ich ganz schön platt war, als wir nach ca. 18 km und 8 Stunden wieder im Ort sind. Nachdem der Wetterfrosch allerdings auch für den nächsten Tag schön meldet, verabreden wir uns am nächsten Tag die Wanderung zum Gletscher zu machen. Nochmals 18 km, aber da die Wanderung mit wenigen Höhenmetern einhergeht, sind wir nach ca. 5 Stunden müde aber nicht all zu erschöpft zurück im Dorf.
Zurück in meinem Hostel bekomme ich eine kleine Krise. Das Hostel ist 24 Stunden offen und es geht hier den ganzen Tag zu wie aufm Bahnhof. Menschen kommen und gehen und der Lärmpegel ist unerträglich. Die Treffen mit den beiden müssen wir im Vorhinein vereinbaren, da W-LAN im ganzen Ort mehr oder weniger nicht vorhanden ist. Aber wir schaffen es und runden mit ein paar Flaschen Wein und einem lecker Abendessen unser Wiedersehen ab und beschließen, dass wir uns irgendwo in der Mitte von SA nochmals treffen sollten.
Raphie und Sevi bleiben noch ein wenig, wobei ich nach El Calafate aufbreche. Schön wars.
Aufbruch: | 20.11.2014 |
Dauer: | 10 Monate |
Heimkehr: | 25.09.2015 |
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