Antje in Südamerika November 2014 - September 2015

Reisezeit: November 2014 - September 2015  |  von Antje Rüllenrath

Argentinien / Chile: Punta Arenas

Punta Arenas

Meine Laune ist bei Ankunft in Punta Arenas ziemlich auf dem Hund. In den letzten Tagen ist mir aufgefallen, dass ich dringend mal wieder meine Privatsphäre brauche und so habe ich beschlossen meinem selbst etwas zu gönnen und ein Privatzimmer zu buchen. Dieses befindet sich etwa 30 Minuten zu Fuss zum Zentrum in einem privaten Haus bei einem älteren chilenischen Pärchen. Die zwei sind echt süss, aber um ehrlich zu sein, habe ich grösste Mühe mit dem chilenischen Spanisch und verstehe die beiden leider nur bruchstückhaft. Ich genieße mein Zimmer so sehr, dass ich es die ersten 12 Stunden nicht mehr verlasse. Mein eigenes Badezimmer, ach wie schön. Ich kann all meine Klamotten im Zimmer verteilen und muss nicht auf Zehenspitzen laufen, weil jemand im Zimmer meint, sein Mittagsschläfchen halten zu müssen. Ich sag’s euch, dass ist mir die 35 USD die Nacht wert  Ich glaube meine zwei süßen Vermieter dachten, dass ich nicht ganz dicht bin. Aber ich hab mein Zimmer so genossen, dass ich es die nächsten 3 Tage kaum verlassen habe. So schön.
Ich schaue mir in Ruhe den Ort an und was soll ich sagen, treffe mich gleich am ersten Abend nochmals mit Raphie und Sevie. Sie sind mit dem Bus aus Ushuaia gekommen und fliegen am kommenden Tag nach Santiago zurück. Somit machen wir aus einem Wiedersehen gleich drei 
In Natales hatte ich noch mit Evi vereinbart, dass wir uns in Punta Arenas zum Pinguin schauen wiedertreffen und das klappt zum Glück auch. Konnte noch die gleiche Tour buchen. Super wird bestimmt witzig.
Ich bestaune in der Zwischenzeit noch den Friedhof des Ortes. Klingt zwar etwas makaber aber ich muss sagen, er ist wirklich einer der schönsten Friedhöfe den ich je gesehen habe.

Evi und ich verbringen ein paar super witzige Abende mit super französischem und chilenischem Essen. Die gemeinsame Tour zu den Königs-Pinguinen ist dann doch auch wirklich schön. Die 89 USD die sie dafür haben wollen sind mir mal wieder bitter aufgestossen. Aber der Tag ist mit einer 2 Std Fährfahrt, dem Besuch Punteniers auf Feuerland, den Königspinguinen, Graufuchsen und Delfinen, neben der ganzen Busfahrt doch echt schön. Hat sich gelohnt. Wenn man die watscheligen Geschöpfe live betrachtet ist es schon etwas Besonderes.
Mein neues Hostel in Punta Arenas ist so ganz nett, nur wie immer etwas kalt und stickig, da ohne Fenster. Tja man kann nicht alles haben. Aber wie ich schon öfters in letzter Zeit gedacht habe „ein Hoch auf die Zentralheizung“. Ich glaub ich hab noch nie soviel gefroren. Brrr.
Bevor ich weiter ziehe, entscheide ich mich auf noch dafür die Halbtagestour zu den Magalanes Pinguinen zu machen. Nochmals 30 USD. Hier ist wirklich nix umsonst. Auf die Insel Magalanes würde der Trip nochmal 80 USD kosten. Ist mir einfach zu viel. Leider stellt sich der Trip als nicht besonders heraus. Mal abgesehen davon, dass das Wetter echt beschieden ist, kommen wir nach einer Stunde fahrt an und der Mann an der Kasse erklärt uns, dass gerade fünf Pinguine angekommen seien. Tschuldigung, FÜNF ist ein Witz oder. Ich dachte man steht zwischen hunderten von Tieren. Ich will nicht sagen, dass fünf nicht toll sind und zum Schluss waren es glaube ich auch 10, aber ich dachte ich stehe zwischen Hunderten von Tieren. Bei Rückkehr ins Hostel erfahre ich, dass dies die Tour für 80 USD beinhaltet die für 30 nicht. Na denn. Wieder schlauer und um fünf Pingus reicher.

Ich merke langsam, dass meine Erschöpfung nachlässt und ich wieder Energie habe. Freu mich auf die Fährfahrt nach Puerto Williams, obwohl ich mich da auch wieder geärgert habe. Als ich die Tickets zahlen wollte, habe ich durch Zufall erfahren, dass ich Cama nehmen muss, was 60 USD teurer ist als Semi-Cama, da diese Sitze für die Einheimischen reserviert wäre. Wäre toll, wenn ich über diese Kleinigkeit von 60 USD im Voraus informiert worden wäre.
Gleichzeitig erfahre ich allerdings auch, dass die Passagiere auch die zweite Nacht an Bord verbringen dürfen. Die Fähre kommt nachts um zwölf Uhr an und es ist schon praktisch, wenn man dann nicht noch ein Hostel aufsuchen muss und eine Übernachtung habe ich somit auch gespart.
Na dann mal sehen ob sich diese Investition bezahlt macht.
… um ehrlich zu sein, sitze ich gerade auf dieser Fähre, während ich meine Reiseberichte aktualisiere. Wir sind kurz vor Puerto Williams und unsere kleinen Passagiere gehen mir gerade etwas auf die Nerven. Aber gut, es wäre eigentlich schon Schlafenzeit. Aber ich denke die Familien mit Auto werden die Fähre heute Nacht noch verlassen.

Ich muss sagen die Fährfahrt an sich war wirklich schön. Leider hat das Wetter nicht ganz mitgespielt. Aber wir sind an mehreren Gletschern vorbei gekommen, wobei der eine wirklich beeindruckend und sehr schön war. Desweitern habe ich mal wieder meine Freunde die Robben springen sehen und der Sonnenuntergang heute Abend war traumhaft schön.
Das Essen an Bord war ok und die Sitze haben meine Erwartungen übertroffen. Somit im Großen und Ganzen eine runde Sache und das Wetter kann man sich nun mal nicht aussuchen.

Friedhof

Friedhof

Friedhof

Friedhof

Am Hafen

Am Hafen

Blick über die Stadt

Blick über die Stadt

Das Tor nach Feuerland

Das Tor nach Feuerland

Auf Feuerland

Auf Feuerland

King Pinguine - 2 grösste Art der Welt

King Pinguine - 2 grösste Art der Welt

Graufüchsle

Graufüchsle

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Die Reise
 
Worum geht's?:
Im November diesen Jahres Reise ich für unbestimmte Zeit nach Südamerika. Starten werde ich in Ecuador. Danach? Mal sehen....ohne Plan, aber mit ungebrochener Freude an fremden Ländern, Landschaften, Menschen und Kulturen, freue ich mich euch über meine Eindrücke und Begegnungen auf dem laufenden zu halten.
Details:
Aufbruch: 20.11.2014
Dauer: 10 Monate
Heimkehr: 25.09.2015
Reiseziele: Ecuador
Argentinien
Chile
Bolivien
Brasilien
Peru
Kolumbien
Der Autor
 
Antje Rüllenrath berichtet seit 19 Jahren auf umdiewelt.
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