Antje in Südamerika November 2014 - September 2015

Reisezeit: November 2014 - September 2015  |  von Antje Rüllenrath

Ecuador: Feierlichkeiten, Beobachtungen, Empfindungen

Feierlichkeiten

Sicherlich findet man in Banos internationale Touristen und sicherlich auch mehr als in anderen ecuadorianischen Städten. 80% der Touristen, welche vor allen Dingen am Wochenende in die Stadt strömen sind allerdings Ecuadorianer. Es kommen so viele, dass in diesem kleinen Ort am Sonntagabend rein riesiges Verkehrsaufkommen herrscht.
Aufgrund der Feierlichkeiten zum 70ig jährigen Stadtrecht von Banos, fanden in den letzten 4 Wochen zig kulturelle Veranstaltungen statt.
Livekonzerte, Umzüge, die Wahl zur Miss Banos, Seifenkistenrennen, Internationales Conyouingevent, Downhill-Mountainbiken, Kirchliche Veranstaltungen, Trommel, Pfeifen, Tanzen und vieles mehr.
Eigentlich eine schöne Sache. Leider finden viele Veranstaltungen parallel statt. Die Musik dröhnt aus jedem Winkel der Stadt. Die mangelnde Qualität der Boxen sorgt dafür, dass die Musik in einem scheppernden etwas endet. Die Kinder proben für ihre Auftritte an den Umzügen. Stunde um Stunde trommelt und pfeift es an jeder Ecke. Die Livebühne, umrandet von einem Rummel mit abendlichen Livekonzerten, liegt ca. 200 Meter von meiner Unterkunft entfernt. Aber damit nicht genug. In jedem Restaurant läuft zudem der Radio oder Fernseher, die Alarmanlagen der Autos gehen ca. jede 30 Minuten runter, die Hunden bellen und die Müllabfuhr fährt Stundenlang mit lauter Musik durch die Straßen um die kleinen Müllsäcke einzusammeln. Also wirklich nichts für lärmempfindliche Menschen.
Die Umzüge sind ein großes Ereignis für Jung und Alt. Alle Altersgruppen finden sich zu diesem Spektakel ein. Die Teilnehmer tragen bunte, maßgeschneiderte Kostüme und präsentieren das Erprobe aufs Beste. Ich bin positiv überrascht, wie viel für die Kinder hier gemacht wird. Echt klasse.

Bildung

Das Bildungsangebot in Banos und Umgebung ist sehr groß und es herrscht Schulpflicht. Diese wird hier etwas anders durchgesetzt als bei uns zuhause.
Hier werden die Schüler am Schwänzen gehindert, indem sie einfach eingeschlossen werden. Mit einem riesigen Vorhängeschloss werden die Schüler daran gehindert die Schule zu verlassen. Als ich nachfrage was passiert falls es brennen sollte wurde mir erklärt, dass ein Wachmann im Notfall aufschließen würde. Na, hoffen wir mal, dass der dann nicht gerade auf der Toilette ist.

Umweltschutz

Wie bereits im Kapital Quito beschrieben, ist der Ausstoß von Kohlenmonoxid der etlichen Autos hier in Ecuador ein großes Problem; so auch in Banos. Positiv möchte ich doch allerdings anmerken, dass die Straßen, Restaurants, Hostels etc. sehr sauber sind. Es gibt Plätze für das Recycling von Plastikflaschen und Batterien. Wie bereits erwähnt, sorgt der Müllwagen für anhaltenden Lärm, allerdings auch dafür, dass die Mülleimer regelmäßig geleert werden.

Menschen

Meine Erfahrung ist, dass die Ecuadorianer ein etwas zurückhaltendes aber auch sehr nettes Völkchen sind. Sie bemühen sich mein gebrochenes, dahingestottertes Spanisch zu verstehen und bisher hatte ich nicht das Gefühl über den Tisch bezogen worden zu sein.
Allerdings ist mir nun doch schon des Öfteren aufgefallen, dass die Menschen nachdem sie realisiert haben, dass man "nicht" nordamerikanischer Abstammung ist, viel freundlicher und redseliger werden.
In nicht touristischen Gegenden, wird man des Öfteren unverhohlen angestarrt. Dafür habe ich allerdings auch vollstes Verständnis. Ich würd auch zweimal hinschauen
Die männliche Bevölkerungsschicht ist zuweilen ziemlich aufdringlich. Das Angebot für Privatstunden im Tanzen oder Spanisch lernen wird gleich nach der Frage nach dem Namen gemacht. Dass man als europäische Frau, meist einen ganzen Kopf grösser ist, spielt für ecuadorianische Männer keinerlei Rolle. Meist bekommt man das Gefühl, dass sie die Eroberung einer großen, weißen Frau als Herausforderung betrachtet.

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Die Reise
 
Worum geht's?:
Im November diesen Jahres Reise ich für unbestimmte Zeit nach Südamerika. Starten werde ich in Ecuador. Danach? Mal sehen....ohne Plan, aber mit ungebrochener Freude an fremden Ländern, Landschaften, Menschen und Kulturen, freue ich mich euch über meine Eindrücke und Begegnungen auf dem laufenden zu halten.
Details:
Aufbruch: 20.11.2014
Dauer: 10 Monate
Heimkehr: 25.09.2015
Reiseziele: Ecuador
Argentinien
Chile
Bolivien
Brasilien
Peru
Kolumbien
Der Autor
 
Antje Rüllenrath berichtet seit 19 Jahren auf umdiewelt.
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