Antje in Südamerika November 2014 - September 2015
Argentinien / Chile: La Combrecita
La Combrecita
Nach einer kurzen Busfahrt erreichen wir La Combrecita. Na, was soll ich sagen. Deutsch, Schweizerisch, Italienisch, super touristisch. Aber kleiner. Wir finden unser Hostel ohne Probleme und checken ins 6er-doorm ein, nachdem sie für ein schimmeliges Doppelzimmer glatte 40 und für ein nicht schimmeliges 70 USD wollen. Nein danke, da nehmen wir lieber das Dorm für 16 USD pro Person. Wir schmeissen unsere Wäsche in die Maschine und gehen gleich darauf ins Dorf zurück, essen ne Kleinigkeit und kaufen für unsere Wanderung für am nächsten Tag ein.
Die Dame in der Touri-Info erklärt uns, dass die beste Wanderung nur mit Guide gemacht werden kann. Na super, ich zahle doch keine 38 USD für einen der fünf Stunden vor mir her läuft. Somit entscheiden wir uns erst einmal die Wanderung, welche wir ohne Guide machen können zu unternehmen und dann mal schauen.
Nach Rückkehr ins Hostel stellen wir fest, dass die Waschmaschine zwar wäscht, aber meine dreckigen Hosen leider noch dreckiger aussehen wie vor der Wäsche. Super, beide kurzen Hosen sehen aus, wie 3 Wochen aufm Bau getragen. Ich muss nochmal in den Supermarkt Gallseife und ne Bürste kaufen. Muss zusehen, dass ich die Hosen irgendwie sauber bekomme. Kann so nicht rum laufen. Ich schäme mich ja. Wir hänge die Wäsche auf und machen uns auf zurück ins Dorf zum nochmaligen einkaufen und Abendessen. Aber wie wir im Schwitzer Restaurant erfahren, gibt es in dergleichen heute gar kein Abendessen und bei den anderen erst ab 20 Uhr. Suuuper. Aber so schnell geben wir natürlich nicht auf. Helmut gleich nebenan, schaut uns bei der Frage nach Abendessen etwas genervt an, willig dann aber ein uns um zwanzig vor acht zu bedienen Wir verbringen den Abend mit lecker Essen und der Planung für die kommenden Tage.
Zurück im Hostel treffen wir auf unsere neuen Zimmernachbarn. Als wir am Mittag den rosa Rucksack und die rosa Turnschuhe sahen, dachten wir, wir hätten zwei neue evtl. japanische Mädels im Zimmer. Weit gefehlt. Wir werden von einem schwulen französischen Pärchen empfangen, welche jegliches Klischee erfüllt. Körpersprache, Farbwahl, Stimme, … echt witzig
Leider finden wir es beide nicht mehr so witzig, als die Herren morgens um vier ins Bett gehen und dafür ca. 1 Stunde brauchen. Booor nerv.
Am morgen gehen die Augen auf und vor allen die Ohren. Es regnet in strömen. Ach wie blöd, wir wollten doch heute schön wandern gehen. Tja, da kann man wohl nix machen. Viel schlimmer ist, dass unsere Wäsche noch schön draussen auf der Leine hängt und nun vor Wasser trieft. Leider gibt es hier keinen Trockner. Ich hänge die Wäsche im Regen ab und schmeiße sie nochmals zum Schleudern in die Waschmaschine. Danach ab auf den Wäscheständer unterm Balkon in der Hoffnung, dass es bis morgen einigermaßen trocken wird.
Wir trauen uns kaum ins Zimmer, da unsere rosa Jungs noch immer schlafen. Als wir das Zimmer am morgen verlassen, werden alle Fenster im Raum geschlossen und es stinkt nun wie im Pumakäfig. Pfuiteufel.
So nun sitze ich hier und habe nun keine Ausrede mir die Zeit zu nehmen, diesen Bericht hier zu schreiben.
Wir diskutieren am Nachmittag wie es weiter gehen soll. Wir wären hier ja noch gerne wandern gegangen. Nur bei dem Wetter und der Ort ist wirklich nix. Oder abwarten wie das Wetter morgen früh ist. Mmmmhhh wie kommen wir eigentlich nach San Luis, San Juan oder Mendoza. Nach einigem hin- und her und langer Rechere entscheiden wir uns direkt nach Mendoza weiter zu fahren und von dort Ausflüge nach San Juan und San Rafael zu unternehmen. Wir finden nämlich keinerlei Informationen im Internet und Reiseführer, wie wir uns ohne Auto fortbewegen können.
Allerdings ist es nicht so einfach hier weg zu kommen. Am Busschalter bekommen, erklärt uns die Frau dahinter, dass sie nur Tickets nach Ville General Belgrano oder Cordoba verkauft. Auf die Frage hin, wie wir denn von V.G Belgrano nach Mendoza kommen, drückt sie mir eine Telefonnummer in die Hand, welche ich doch anrufen solle, es gäbe ein Collectivo aber wann wüsste sie auch nicht. Klasse – vielen Dank für ihren unglaublichen Wissensschatz den Sie mit uns teilen.
Wir gehen in ein nahe gelegenes Café und ich konzentriere mich und rufe bei der besagten Nummer an. Mit Hilfe des Eigentümers finden wir heraus das das Collectivo am nächsten Tag fährt und wir direkt von Bus A auf B umsteigen könne. Super – also machen wir das so.
Da wir beide total übermüdet sind aber auch noch kaum einen Schritt gelaufen, entscheiden wir uns noch ein wenig durchs Dorf zu gehen. Auf dem Weg entdecken wir das Schild „Cascada“. Ooohh super – hier hat es einen Wasserfall. Warum hat die Frau von der Info uns das nicht erzählt, als wir da waren?
Dauer 45 min zu laufen. Super, dass schaffen wir bevor es dunkel wird. Wir laufen los und stehen 15 Minuten später vor dem Wasserfall. Mit einem Blick auf unsere Karte wird uns klar, dass wir soeben die empfohlene Wanderung von 3 Stunden Laufzeit in 30 Minuten gemacht haben. Ok – wenn wir die Sache so betrachten, dann hätten wir das komplette Wandergebiet in einem langen Wandertag abgedeckt. Wir fassen es noch gar nicht. Aber was solls. Wir hatten zumindest eine Wanderung und Michi ist glücklich
Zurück im Hostel kocht Michi während ich recherchiere wie es weiter gehen soll. Die Spaghetti sind wie immer super und der Wein dazu auch
So nun nur noch Packen, Bett und schön schlafen und morgen früh geht’s los. Nur haben wir leider nicht mit der Hartnäckigkeit unserer rosa Jungs gerechnet. Sie feiern mal wieder bis morgens um 3 und der Freund über mir, findet so gar keine Ruhe. Ich bin kurz davor zu explodieren, es fehlt echt nicht mehr viel. Ich liege im Bett und muss an das Lied von den Toten Hosen denken, dass auch Minderheiten A….. sein können
Am nächsten stehen wir super gerädert auf. Es ist total neblig, die Wäsche ist immer noch feucht und das Badezimmer und der Rest des Hostels super dreckig. Somit sind wir beide froh, dass es weiter geht nach „Mendoza“
Aufbruch: | 20.11.2014 |
Dauer: | 10 Monate |
Heimkehr: | 25.09.2015 |
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