Antje in Südamerika November 2014 - September 2015
Kolumbien: Guatape
Guatape
Ich komme gut in Guatape an und muss sagen, dass Dörfchen scheint ganz nett zu sein. Gleich am Busstopp quatscht mich ein Mann an. Er möchte mir eine Unterkunft schmackhaft machen und da ich bisher noch keine habe, folge ich ihm artig. Er übergibt mich wiederum an eine Frau, welche mich mitnimmt. Sie gehört zu der Gattung Mannsweib und hat eine angsteinflößende Ausstrahlung Sie zeigt mir ein dunkles Loch, welches ich dankend aber bestimmt ablehne. Ob sie denn nicht noch eines mit Fenster hätte. Wieder laufen wir zurück zum Plaza und nett wie angsteinflößende Emanzen nun mal sind, bringt sie mich zu einem netten kleinen Hotel. Ich nehme das EZ mit Bad für USD 12,50 gerne. Ich bedanke mich bei ihr und bin froh, dass ich ihr erstes Angebot abgelehnt habe.
Ich mache mich gleich darauf Guatape zu erkunden und stelle schnell fest, dass es da nicht all zu viel zu erkunden gibt. Das Dorf ist klein aber ich muss sagen echt herzig. Die meisten Außenwände der Häuser sind mit Symbolen verziert und bunt angemalt. Das ganze basiert zwar auf einem kolumbianischen Touristenort, aber so ist das nun mal auf der ganzen Welt.
Auf meinem Streifzug entdecke ich allerdings etwas Wunderbares. Einen Kaffeeladen. Der Cappuccino ist der Beste, den ich bisher in gaannnz Südamerika getrunken habe. Sehr lecker. Muss gleich zwei trinken
Ich lasse mir ein Lokal zum Abendessen empfehlen. Die Dame empfiehlt mir ein Restaurant gleich neben der Kirche. Es wäre "muy economico". Leider ist dies zwar nett gemeint, aber nur günstig ist halt meistens trotzdem nix Alles was die Karte zu bieten hat, ist frittiert. Die Betonung liegt auf ALLES und FRITIERT. Pfui Teufel. Ich sag’s euch. Ich wundere mich wie die meisten Menschen hier es schaffen, nicht 150 KG auf die Waage zu bringen. Optimisten mögen nun einwerfen wollen, dass man von tot frittiertem Essen, schon keine Lebensmittelvergiftung bekommt, was stimmen mag – aber meist ist das Backfett so alt, dass man bei bloßem riechen und hin gucken schon Herpes bekommt und der Magen ganz laut „Neeeiin“ schreit
OK um es vorweg zu nehmen – ich habe überlebt, aber nur knapp. Mal ehrlich, wer von euch hat schon mal eine frittierte Wurst gegessen. „Wuuuurrrst“!!! Ich spüle das ganze mit einem Bierchen runter und versichere meinem Magen, dass ich morgen nach etwas genießbarem Ausschau halten werde.
Das Ziel war heute Abend den Fernseher meines Zimmers zum Spanischtraining zu nutzen. Diesen muss ich dann aufgrund der Lautstärke im Hotel und Drumherum allerdings so laut drehen, dass ich Angst habe einem Gehörsturz zu unterliegen. Daher kommen stattdessen meine Ohrenpacks und mein Buch zum Einsatz. Auch gut
Apropos Lärm. Ihr macht euch keine Vorstellung. Hier in Kolumbien ist es einfach immer laut. Immer. Selbst in der Kirche, welche übrigens gefühlte achtmal am Tag stattfindet, wird geschrien. Aus jedem erdenklichen Fernseher schreit eine andere Seifenoper, aus jedem Radio schreit Folklore, jedes Tuc Tuc auf der Straße, möchte seinen Nachbarn übertönen. Keine der Handys ist auf lautlos gestellt. Jedes Handyspiel wird ohne Kopfhörer gespielt. Die suche anderer Familienmitglieder oder die Diskussion mit diesen wird über mehrere Stockwerke geführt und jeder Bus ob
groß oder klein, kündigt sein erscheinen mit lautem, mehrmaligem Hupen an. Zum wahnsinnig werden. Das nur mal so nebenher, da der junge Mann neben mir, gerade die Videonummer abgezogen hat und hinter mir der Fernseher so laut brüllt, dass ich die Flugansagen, beim besten Willen nicht verstehe. (Ach ja, bin am Flughafen in Medellin )
Nun weiter – am nächsten Tag mache ich mich nach meinem Lieblings Café auf den Weg zum Piedra del Penol. Ein riesiger Felsen mitten in der Seenlandschaft der Gegend. Ich mache mich an den Aufstieg und komme nach knapp 745 Stufen, schweißgebadet oben an. Wow echt schön hier. Hätte nicht gedacht, dass es so viele Seen sind. Ich genieße die Aussicht, schieße unendlich viele Foti und mache mich auf den Rückweg.
Trotz der Warnung, dass das Schweinefleisch in Südamerika voll mit Parasiten ist, welche ins Hirn wandern, mache ich mich gemütlich über ein paar Schweinerippchen her. Ohhh wie lecker und nix frittiert und dazu ein lecker Salat. Heute findet irgendein Sportevent im Dorf statt. Schüler veranstalten Skaterennen, es wird Fußball gespielt und im Mountainbike Park, sind ein paar Biker zu finden. Ich begebe mich auf Fotosafari und kehre am Nachmittag müde nochmals beim Kaffee ein ...(ja, ich bin auf Entzug gewesen )
Am Abend nehme ich mir ein wenig Zeit um meine letzten 3 Wochen zu planen und schaue mir im National Geographic Hitlers Feldzug an. (Zum Glück kenne ich die Geschichte schon )
Heute Morgen ging es ans packen und ich freue mich, wenn ich in ca. 1 Stunde im Flieger nach Cartagena sitze
Aufbruch: | 20.11.2014 |
Dauer: | 10 Monate |
Heimkehr: | 25.09.2015 |
Argentinien
Chile
Bolivien
Brasilien
Peru
Kolumbien