Antje in Südamerika November 2014 - September 2015
Peru: Cusco und Machu Picchu
Cusco
Am morgen geht es früh los. Ich mache mich auf den Weg zum Busbahnhof. Nach entrichten der Steuer für die Nutzung des Busbahnhofs betrachte ich meinen Bus. Mir fällt die Kamera auf, welche vor dem Bus aufgebaut wurde. Als ich nachfrage für was diese aufgestellt wurde, erklärt mir die Angestellte, dass sie Fotos von jedem Passagier machen, damit diese bei einem etwaigen Unfall identifiziert werden könnten. OK, was soll ich sagen, dass steigert mein Vertrauen in ihre Busgesellschaft ungemein. Aber immerhin, weiß meine Familie am Ende wo und zu welcher Uhrzeit ich verunglückt bin. Eigentlich ein netter Schachzug
Der Bus ist halb leer, was sich allerdings beim nächsten Stopp gleich dramatisch ändert. Der Bus platzt plötzlich aus allen Nähten und das schlimmste daran ist, dass meine neue Sitznachbarin seit gefühlten 4 Wochen kein Bad genommen hat. Das Gleiche gilt für ihre Kleidung. Was dazu führt, dass ich mich die nächsten 6 Std. welche sie neben mir verweilt und mich mit ihren übermächtigen Körpergrößen immer tiefer in meine Fensterecke drückt, meinen Schal voll mit Tigerbalm unter die Nase reibe. Allerdings kann auch diese Maßnahme dem beißenden Geruch nur kläglich Einhalt gebieten.
Kurz vor Juliaca einer Stadt am Titicacasee, rumpelt es plötzlich unter mir. Mir ist sofort klar, dass einer der Reifen kaputt ist. Was unseren Busfahrer allerdings die nächsten ca. 5 km nicht stört. Nachdem das Geräusch lauter wird, hält er an, schaut und fährt weiter. Mhhh ok, ist das nicht gefährlich. Na, die werden wohl wissen was sie tun. Nach ca. 15 Minuten weiß ich es auch. Wir sind kurz vor Juliaca und dort gibt es zum Glück so etwas wie Autowerkstätten. Die Leute am Straßenrand starren entsetzt auf den mittlerweile total zerfetzten Reisen als wir an ihnen vorbei fahren. Ich bin im Nachhinein allerdings froh, da aufgrund der Stadt des Reifenwechsels nur ca. 30 Minuten dauert.
Fast hätten wir noch eine einfältige Deutsche und ihre Kollegin hinter uns lassen müssen. Sie meinten das dauere bestimmt 2 Stunden und haben sich auf zum ausgiebigen Mittagessen gemacht. Meine Bedenken wurden mit einer abfälligen Bemerkung weg gewischt. Da ich aber ein guter Mensch bin, habe ich den Busfahrer dann doch noch darauf aufmerksam gemacht, dass die beiden Fehlen würden. Konnte dann doch nicht anders. Obwohl ich gerne ihre Gesichter gesehen hätte, wenn der Bus nicht mehr da gestanden wäre.
Wir kommen am Ende mit ca. 3 stündiger Verspätung an. Ich schnappe mir den einzigen noch verfügbaren Taxifahrer und muss leider feststellen, dass dieser nicht mehr ganz nüchtern ist und leider die Adresse so gar nicht kennt. Dies führt dazu, dass wir ca. 30 Minuten in der Stadt rumkurven, bis ich ihn überzeugen kann mit meiner Vermieter zu reden, welche ich an die Strippe bekommen habe. Super müde und leicht genervt komme ich bei meiner neuen Unterkunft an. Anstatt ein Hostel erwartet mich eine Privatwohnung welche von Angelika einer ca. 60 jährigen von ihrem Mann sitzen gelassenen netten Damen bewohnt wird. Die Wohnung ist gemütlich, mein Zimmer im Verhältnis riesig und vor allem super sauber. Leider ist die Wohnung wie üblich ungeheizt und da Cusco mal wieder auf ca. 2800 Höhenmeter mächtig kalt. Ich entscheide mich dafür mich in meinen liebgewonnenen Schlafsack zu kuscheln und die restlichen 5 Decken noch über mich zu schmeißen. Man das ist wie beim camping.
Am morgen bereitet mir Angelika ein super Frühstück. Sie ist sehr bemüht und super nett. Aufgrund des Inka-Festivals ist Cusco total von Touristen überlaufen und ich bin super froh, bei ihr ein wenig abseits vom Touritrubel untergekommen zu sein. Mein Fußmarsch bis zum Plaza de Arma ist zwar ca. 35 Minuten im Stechschritt entfernt, aber das ist es mir wert.
Ich laufen gegen 10 Uhr morgen in die Stadt und treffe dort auch schon auf die ersten Umzugsteilnehmer. Diese Trompeten und tanzen Richtung des Plazas und ich muss mich einfach nur anschließen - echt praktisch. Allerdings im Zentrum angekommen, finde ich es gleich nicht mehr so toll. Tausende von Menschen tummeln sich in der ganzen Stadt. Es geht zu wie an Karneval und der erste Eindruck erschlägt mich. 100 von Gruppen präsentieren sich auf dem Plaza und 1000 von Menschen möchten dabei sein. Da ich mit leichter Platzangst veranlagt bin, ist mir das bunte treiben nach ca. 1 Stunde zu viel und ich verziehe mich in Richtung Starbucks. Ein guter Kaffee hilft immer. Wie der Zufall es will, habe ich einen super Ausblick auf den Plaza und kann mir das Geschehen von hier ansehen. Nur leider meine Kamera habe ich zuhause liegen lassen. Tja, was soll´s, so kann ich mich wenigstens auf das ganze Konzentrieren. Ehrlich gesagt, ist es mir nach meinem Kaffee aber auch schon genug. Die Musik ist immer die Gleich die Gruppen ähnlich sich auch schwer. Ich beschließe mich ein wenig vom Trubel zu lösen und mir einen anderen Teil der Stadt anzusehen. Was soll ich sagen, eigentlich schön, aber leider so touristisch, dass mir Arequipa bis zum Schluss besser gefällt. Hier reit sich ein Café, Touriladen, Hostel und Hostel an das andere. 100 von Straßenverkäufern wollen einem jeglichen Mist auf der Straße andrehen. Ein Tourenveranstalter nach dem anderen findet in den schönen Häusern platz. Leider geht damit der Charme der Stadt für mich total verloren.
Am Abend treffe ich mich erneut mit Mike und Eric die zwei netten Holländer, welche ich in Arequipa kennen gelernt habe. Wie üblich ist der Abend sehr nett. Am nächsten Tag treffe ich mich zudem mit meine Australischen Freunden Christian, Lauren und Jo. Freue mich schon. Habe sie seit Sucre nicht mehr gesehen. Wie üblich haben sie gutes Essen auf dem Programm. Der Laden ist zwar super „Gringo“, aber der Kaffee ist super und das Essen auch. Am Mittag um 14 Uhr findet heute noch das große Zeremoniell auf dem Berg statt. Wir entscheiden uns allerdings diesem nicht beizuwohnen. Ja, vielleicht ist es eine Schande. Allerdings schrecken mich die Menschenmassen mehr als alles andere ab. Die Menschen sind super unfreundlich und stoßen einen in der Menge rum. Nix für mich. Somit genießen wir einen entspannten Mittag und lassen den Abend in Christians und Laurens Hostel am Berg ausklingen.
Am nächsten morgen nehme ich mir fest vor, werde ich einige der Touragenturen nach einer Tour zm Machu Picchu abklappern. Ich habe zwar eigentlich schon für die Jungletour entschieden, aber der Anbieter fehlt noch. Wie sich zeigt, lohnt sich der Vergleich. Für die gleiche Tour verlangen die 4 unterschiedlichen Agenturen, in welche ich rein laufe zwischen 210 – 480 USD. Wow was für ein Unterschied.
Die Tour geht 4 Tage und 3 Nächte. Angefangen am ersten Tag mit Transport, 3 stündigem Downhill Mountainbiking, über optimal 1 Std Rafting (20 USD extra), 2 Tag beinhaltet 7-8 Stunden wandern, 3 Tag beinhaltet 3 stündiges Wandern und optional (Ziplinen 20 USD extra), 4 Tag Machu Picchu inkl. 2 stündiger Führung. Zug zur Hälfte zurück plus Rücktransport bis Cusco. Hört sich gut an, vor allen Dingen, weil das ganze auf niedriger Höhe und nicht wie beim Inka oder Salkantay Trail auf luftigen 3000-5000 Metern stattfindet.
Ich freue mich auf die Tour. Raus aus der Stadt und dem Touristentrouble.
Machu Picchu Jungle Trek
Aufbruch: | 20.11.2014 |
Dauer: | 10 Monate |
Heimkehr: | 25.09.2015 |
Argentinien
Chile
Bolivien
Brasilien
Peru
Kolumbien