Antje in Südamerika November 2014 - September 2015
Argentinien / Chile: Puerto Williams
Puerto Williams - oder auch das Ende der Welt
Die zweite Nacht an Bord ist ruhig, da nur noch wenige Gäste an Bord sind. Alle Einheimischen haben die Fähre noch in der Nacht verlassen.
Ich gehe mit dem Rest morgens um 7.30 Uhr von Bord. Meine beiden Deutschen Herren, haben es eilig eine Unterkunft zu finden. Ich dagegen brauche erst einmal einen Kaffee. Ich quatsche ein wenig mit Israel und Tamar und wir beschließen gemeinsam erst einmal Frühstücken zu gehen.
Die beiden sind aus Israel und reisen auch sehr viel. Beide sind sehr intelligent und sehr nett. Wir plaudern über das Reisen, Politik und über Kunst. Die beiden laden mich zum Frühstück ein und ich verabschiede mich mit der Absicht die Insel gleich wieder in Richtung Ushuaia zu verlassen.
Aber nix da. Ich frage ich Hostel gegenüber des Cafes an. Flo ein junger Deutscher sitzt vor der Tür und hilf mir mal wieder beim Übersetzen. Cecilia die Eigentümerin ist sehr nett, macht mir aber auch klar, dass die Fähre für Samstag schon weg ist und am Sonntag keine Fährt. Also erst wieder Montag. Na, super. Montag ist bereits mein Flug und wenn schlechtes Wetter ist und das Boot nicht fahren kann, verpasse ich meinen Flug nach Buenos Aires. Flo begleitet mich zum privaten Hafen und wir fragen dort nach einem Privattransfer nach Ushuaia. Leider legt heute kein Boot ab. Tja, da kann man wohl nix machen. Ich nehme die Sache gelassen und checke im Hostel von Cecilia ein. Dort treffe ich noch auf Ken, einen verrückten Bergläufer. Er läuft den 3-5 Tagestreck, welchen es auf der Insel gibt, in 8 Stunden 25 Minuten. Jawohl richtig gelesen, 8 Stunden 25 Minuten. Der Typ spinnt, ist aber auf der anderen Seite bewundernswert. Wenn ich ihn zitieren darf „alle sagen immer „das geht nicht, dass schaffst du nie“, und wenn ich zurück komme und ihnen die Bilder zeigen, glauben sie mir immer noch nicht. Aber es geht viel mehr als die meisten sich vorstellen können – Zitatende“. Wahre Worte. Oft unterschätzen wir uns und schöpfen dadurch unsere Möglichkeiten nicht voll aus. Ich hoffe ich erinnere mich an Kens Worte hier und da.
Da es ja noch früh am Tag ist, drehe ich eine Runde im Ort, welcher wirklich so gar nix zu bieten hat und mehr einer Baustelle als sonst irgendetwas gleicht. Nachdem mir zudem alle das Museum empfohlen haben, gehe ich auch dort hin und treffe dort auf W-lan und Flo mit Kollege. Super. Wir gehen gemeinsam einkaufen und kochen am Abend für das gesamte Hostel. Sehr nett.
Flo und sein spanischer Kollege, sind die Sierra Austral Chile mit dem Fahrrad gefahren. Cool, so etwas würde mich irgendwann auch mal noch reizen. Aber nicht alleine, oder doch? Wenn ich an Kens Worte denke Na, heute nimmer.
Am nächsten Tag geht es auf zum wandern. Das Wetter ist super und so beschliesse ich zum Cerro Bandera zu laufen. Sehr schöne Wanderung mit super Aussicht. Da ich danach noch nicht genug habe, machen ich mich erneut auf die Reise zum nächsten Wanderweg auf der Karten und ehe ich mich versehe, sind 9 Stunden vergangen, 20 km gelaufen und ein Gewitter von Richtung Ushuaia zieht auf. Also nix wie Daumen raus und zurück nach Puerto Williams. Super schöner Tag, mega Wanderung und sooo hungrig. Im Hostel gibt es dann einfach ein paar Spiegeleier auf Brot, ein Gläschen Wein mit den Leuten vom Hostel und gut is. Am nächsten Morgen geht mein Boot nach Ushuaia und im Anschluss mein Flieger nach sunny Buenos Aires.
Ein wenig bereue ich ja schon, dass ich den Flug schon gebucht habe. Ich wäre gerne noch 1-2 Tage länger in Puerto Williams geblieben und hätte mir auch gerne noch Ushuaia ein paar Tage angesehen. Aber alles kann man nun mal nicht haben und der Flug war mit 170 USD echt günstig.
Aufbruch: | 20.11.2014 |
Dauer: | 10 Monate |
Heimkehr: | 25.09.2015 |
Argentinien
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