Rückenwind
Chile: Vulkan Villarica
Von Pucon aus starten wir die Tour auf den aktiven Vulkan Villarica. Seit einiger Zeit ist am Gipfel wieder Lava zu sehen, davor stiegen vier Jahre lang nur Gaswolken aus dem Krater. Am Vorabend hat es kraeftig geschneit, so dass der ganze Berg bis ins Tal mit Schnee bedeckt ist. Auf 1800 m beginnt die Besteigung und soll auf 2900 m am Krater enden, wenn wir es bis dahin schaffen sollten. Unsere kleine Gruppe ist sehr dynamisch, wir kommen schnell voran. Manchmal zu schnell, denkt sich meine japsende Lunge.
Nach zwei Stunden sind wir auf 2500 m und Carlos, unser Guide, stellt die Besteigung bis zum Krater in Aussicht, wenn der Wind noch dreht und die giftige Schwefelwolke uns nicht entgegenkommt. Die letzten 300 m sind die schwierigsten, wir besteigen ein Eisfeld mit 40º Gefaelle. Ein Ausrutscher kann zu einer langen, ungewollten Abfahrt fuehren. Wir ueben also im flachen, wie man die Axt bei einem Sturz einsetzt.
Carlos begutachtet das Eisfeld und diskutiert mit seinen Kollegen, ob wir hochgehen oder nicht. Der Daumen geht nach oben und wir steigen in die Wand, ohne Seil. Das wuerds in Europa nicht geben. Schritt fuer Schritt, immer nachpruefend, ob das Steigeisen haelt. Der Blick ist ueberwaeltigend, hoffentlich geht das gut. Und dann wars schon geschehen, unter meinem Steigeisen klebt zu viel Schnee und ich rutsche ab. In einem Reflex ramme ich die Axt in den Schnee und komme nach einigen Metern wieder zum Stehen. Den Puls kann man bestimmt bis ins Tal hoeren, ich bin voellig ausser Atem. Aber es ist ja alles gut gegangen. Also weiter gehts! Noch 50 m bis zum Krater. Der Blick vom Gipfel ist einfach der Hammer auf Seen, umliegende Vulkane und Gebirge.
Der Abstieg ist harmlos und wird am Ende zur Schussfahrt auf dem Hosenboden in praeparierten Schneekanaelen. Wenn bergab gehen nur immer so einfach und spassig waere.
Nationalpark Huerquehue
Einen Tag nach der Villarica Besteigung habe ich eine Radtour zum Lago Caburga unternommen. Den See habe ich nie gesehen, da meine Oberschenkel voellig uebermuedet waren und brannten wie Feuer bei jedem Anstieg. Den notwendigen Ruhetag habe ich dann angeschlossen, bevor es in den Nationalpark mit dem unaussprechlichen Namen ging.
Am Eingang treffe ich auf Merel aus Holland und wir duesen gemeinsam los. Duesen, weil Merel Olympia-Aspirantin im Mountain-Biken war und dementsprechend zuegig geht. Als Mann kannst du niemals zugeben, dass dir das Tempo zu hoch ist, also lege ich spontane Trink- und Fotopausen ein.
Die Tour fuehrt uns an einem herrlichen Sonnentag an malerischen Seen vorbei mit einer Vegetation, die unbeschreiblich ist. Man koennte es als beblaetterte Nadelbaeume bezeichnen.
Aufbruch: | 31.01.2010 |
Dauer: | 14 Monate |
Heimkehr: | 31.03.2011 |
Chile
Antarktis
Brasilien
Bolivien
Peru
Ecuador
Kolumbien
Panama
Costa Rica
Botsuana
Sambia
Mosambik
Südafrika
Namibia
Ruanda
Tansania