Rückenwind
Bolivien: Salar de Uyuni
Die Salar de Uyuni ist die groesste Salzwueste der Erde mit 12.000 qkm. Ihre Entstehung liegt etwa 16 Millionen Jahre zurueck, als der suedamerikanische Kontinent noch eine andere Form hatte. Wo sich heute die Anden und die Salzwueste befinden, war vor langer Zeit ein grosser, zum Atlantik offener Salzsee. Mit der Kontinentdrift, der Verschiebung der pazifischen Platte auf den suedamerikanischen Kontinent begann die Bildung der Anden und die Anhebung des Salzsees. Der See wurde zur Salzwueste ausgetrocknet und liegt heute auf 3.650 m Hoehe. Eine gewaltige Leistung der Natur ueber einige Millionen Jahre.
Wir fahren mit Ronald, unserem Fuehrer fuer drei Tage durch diese ausergewoehnliche Landschaft und mehr. Unser Team ist wieder mal europaeisch aus Holland, Belgien und Deutschland zusammengewuerfelt.
An Kochsalz wirds uns bestimmt nicht mangeln, hier lagern 10 Mio. t frei zugaenglich. Die Salzschicht ist einige Meter dick und daher mit dem Auto oder gar LKW passierbar. Wir fahren zur Fischinsel, die den Namen aufgrund ihrer Form erhalten hat. Dort erlebe ich mal wieder etwas noch nicht gesehenes. Die weisse Salzschicht reflektiert das Sonnenlicht in die Wolken, wo es in Regenbogenfarben gebrochen wird. Ich hab meinen Augen nicht getraut, aber es war keine optische Taeuschung.
Diese weisse Weite ist kaum zu erklaeren. Umherfahrende Autos sind winzige Punkte am Horizont, bis sie in einem Affenzahn vor dir auftauchen. Die Dimensionen verschieben sich und lassen sich mit dem blossen Auge nicht mehr greifen.
Von der Wueste fahren wir in unser Salzhotel, das wirklich nur aus Salzstein und Salzzement gebaut wurde. Die Sonne verkriecht sich hinterm Horizont und sofort macht sich die nicht vorhandene Heizung bemerkbar. Es ist scheisskalt, da hilft nur ein warmes Bett.
Der zweite Tag beginnt mit einem Highlight. Wir besichtigen eine Hoehle, die aus versteinerten Algen besteht. Wieder mal ein Zeuge des ausgetrockneten Sees. Deren Entdecker fuehrt uns voller Stolz durch seine Hoehle, die ein Zufallsfund im Jahr 2003 war. Eigentlich war er mit einem Freund auf der Suche nach Inkagraebern und hatte dabei einen sehr aussergewoehnlichen Ort gefunden, mit dem er erstmal nichts anfangen konnte. Aufgrund der Formen nannte er die Hoehle "Galaxia".
Doch die naechste aussergewoehnliche Landschaft liess nur kurz auf sich warten. Unser Jeep bahnt sich seinen Weg durch den Salzmorast und kommt bei den "Soldaten" an, die aus versteinerten Korallenriffen entstanden sind. Ja was gibts denn noch alles? Kommt uns gleich ein versteinerter Dinosaurier entgegen?
Ich mache ein kurzes Nickerchen im Auto und wache wieder in einer neuen Umgebung auf. Jetzt sind wir auf einmal in der Sandwueste. Der Wind blaesst mit aller Gewalt. Du hoerst den Sand fliegen. Der permanente Schliff zwingt selbst ausgewachsene Felsen in die Knie. Oder zumindest wird ihnen ueber tausende Jahre der Sockel abgeschliffen.
Inzwischen sind wir auf ueber 4.000 m Hoehe, mal wieder dreht die Sonne ihre Runde auf die andere Seite der Erde. Ueber uns oeffnet sich eine grossartige Sternenwelt. Na ja, inzwischen kenne ich die Milchstrasse schon persoenlich, also versuche ich ein paar Formationen einzufangen. Das Bild des Lamas ist vielleicht meine groesste Aufnahme aller Zeiten. Wenn du bedenkst, dass dieses Sternbild etwa ein Viertel des Himmels einnimmt, freust du dich wie ein Kind ueber so ein Foto.
Aufbruch: | 31.01.2010 |
Dauer: | 14 Monate |
Heimkehr: | 31.03.2011 |
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